Distillery in Leipzig
Die Distillery als älstester Techno-Club in den neuen Bundesländern muss nach 27 Jahren umziehen. Sein neuer Standort soll auf dem alten Leipziger Messegelände sein. Bildrechte: imago images/Thomas Dietze

Clubszene Techno-Club "Distillery" Leipzig zieht um: Betreiber wollen feiern und demonstrieren

23. Mai 2023, 17:36 Uhr

Für die Leipziger Techno-Szene wird Pfingsten ein schwarzes Wochenende. Die Distillery als ältester Techno-Club der Stadt und ganz Ostdeutschlands zieht um und muss erstmal schließen. Was ist für das Abschiedswochende geplant?

In den vergangenen Jahren rückten die Neubauten immer näher an den ältesten Techno-Club Ostdeutschlands heran. Nun kommt das Ende der "Distillery" - zumindest an diesem Standort. Der Abschied löst bei Club-Besitzer Steffen Kache viele Gefühle aus: "Es ist eine sehr große Traurigkeit vorhanden. Das merke ich auch beim Team. Uns ist noch gar nicht so richtig bewusst, dass hier Schluss sein wird."

Aber für den deutschlandweit bekannten Club soll es in der Halle 7 auf der alten Leipziger Messe weitergehen. Das Objekt sei mit dem alten Standort vergleichbar, sagt Kache: "Dort gibt es Einbauten und ein ehemaliges Restaurant. Das Kleinteilige ist vergleichbar mit dem alten Club." Bar und Musikanlage sollen an den neuen Standort mit umziehen.

Zweiter Umzug für ältesten Techno-Club

Eigentlich soll die Distillery auf das künftige Gleisdreieck ziehen. Weil sich die Baupläne jedoch verzögern, ist wohl erst von einem Baustart Mitte der 2030er-Jahre auszugehen.

Es ist bereits das zweite Mal, dass der Techno-Club umziehen muss. Im Jahr 1995 zog er vom Standort der ehemaligen Kronen-Brauerei zum jetzigen Standort an der Kurt-Eisner-Straße.

Menschen stehen vor einem Club in einer Schlange.
Die Distillery gehört nicht nur zu den bekanntesten Techno-Clubs in Leipzig, sondern in ganz Deutschland. (Archivbild) Bildrechte: IMAGO / Christian Grube

Kundgebung angekündigt

Die Umzugsdiskussionen hätten gezeigt, dass die Club-Szene mehr Schutz brauche, sagt Steffen Kache. Anne Petzold vom Club-Team fügt hinzu: "Wir wollen zeigen, dass Clubs Kulturorte sind und wollen das in Gesetzestexten verordnet wissen." Clubs bräuchten Petzold zufolge einen besonderen Schutz, den sie aktuell noch nicht hätten. Deswegen hat das Distillery-Team am Pfingstmontag zu einer Kundgebung aufgerufen, wofür die Kurt-Eisner-Straße voll gesperrt wird. Von Freitag bis Montag öffnet die Distillery nochmals für ihre Fans.

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