Tourismus in Sachsen Britische Zeitung gibt Reise-Geheimtipps: Visit Saxony
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Menschen in Großbritannien sollten das Reiseland Deutschland nicht übersehen zugunsten des Savoir Vivre Frankreichs oder des Dolce Vita Italiens. Das empfahl die Zeitung "The Guardian" unlängst und blickte bei vielen "erstklassigen Urlaubsmöglichkeiten" in Deutschland auch aufs Bundesland Sachsen.

Zu Beginn der Ferienzeit hat die britische Tageszeitung "The Guardian" Reisetipps für "weniger besuchte Ecken Europas" gegeben und nach Deutschland geblickt. Unter den Top 5 ist auch Sachsen – für die Redaktion ist das ganze Bundesland ein "Geheimtipp". "Dieses östliche Bundesland mag heutzutage als Kernland der rechtsextremen Partei AfD und zahlreicher Querdenker bekannt sein, die das Coronavirus leugnen, aber Sachsens natürliche Schönheit und historischer Elan lassen sich nicht leugnen", schreibt die Zeitung und findet, dass Sachsen "von malerischen Höhenburgen und der Landeshauptstadt Dresden bis hin zu den Bergen der Sächsischen Schweiz und der sich windenden Elbe viel zu bieten" habe.
Instagram-Hotspots und Mountainbike-Mekka
Neben den wichtigsten Sehenswürdigkeiten gebe es auch "das hübsche Leipzig" zu entdecken, "das hochmoderne Kunst wie den umgebauten Industriekomplex Baumwollspinnerei und Clubs sowie jede Menge Tradition bietet". Übers Erzgebirge heißt es, dass es im Winter ein Skigebiet sei und "mittlerweile auch ein Mountainbike-Mekka“. Görlitz wird als "Instagram-Hotspot" betitelt mit mittelalterlichem Charme. Hervorgehoben wird auch der Kromlauer Park mit der Rakotz- oder Teufelsbrücke, "deren Spiegelung im See unten einen perfekten Kreis bildet".
Tipps auch für Mosel, Ruhr, Franken und Meck-Pomm
Neben Sachsen tauchen als "übersehene Reiseregionen" in Deutschland aus britischer Sicht auch die Mosel auf, Mecklenburg-Vorpommern, der Harz, das Ruhrgebiet und Franken in Bayern. Touristen gibt der "Guardian" noch mit auf den Weg, dass in Deutschland immer noch Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln besteht, weil "Deutschland die Pandemie immer noch etwas ernster nimmt als weite Teile Europas".
Touristiker werben im Ausland für Sachsen
Derweil geht Sachsens Tourismusbranche optimistisch in die Sommersaison. Im Juli und August werden viele Gäste aus dem Inland und verstärkt auch wieder aus dem Ausland erwartet, teilte die Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen (TMGS) mit. Die großen Städte Leipzig und Dresden und Regionen wie das Lausitzer Seenland berichten demnach von guten Buchungsständen für die Sommerferien.
Ein Selbstläufer werde die Sommersaison aber nicht, sagte TMGS-Geschäftsführerin Veronika Hiebl in Dresden. Daher werde verstärkt in Großbritannien, Italien, Österreich, Polen, der Schweiz und Tschechien für Urlaub in Sachsen geworben. Mit rund 3,8 Millionen Übernachtungen zwischen Januar und April lag die Bilanz gut ein Viertel unter dem Wert aus dem gleichen Zeitraum im Vor-Corona-Jahr 2019.
Die Menschen haben ein großes Interesse daran, sich nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause wieder zu treffen und gemeinsam Kultur und Gastronomie zu genießen.
Der Geschäftsführer der Leipzig Tourismus und Marketing GmbH, Volker Bremer, sieht Leipzig als Reiseziel wieder auf einem guten Weg. Man sei schon nahe an den Werten des Vorkrisen-Jahres 2019 oder übertreffe sie zum Teil. "Die Menschen haben ein großes Interesse daran, sich nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause wieder zu treffen und gemeinsam Kultur und Gastronomie zu genießen", meinte Bremer.
Erzgebirge und Sächsische Schweiz haben freie Plätze
Im Erzgebirge gibt es dagegen noch freie Unterkünfte. "Die Nachfrage nach einem Sommerurlaub im Erzgebirge ist bisher noch nicht so hoch, wie wir sie im letzten Jahr registrieren konnten", so der Tourismusverband. Nach zwei Pandemiejahren seien die Gäste wohl auf dem Weg zu entfernteren Reisezielen. Positiv wirke sich das 9-Euro-Ticket aus: Tagesausflüge seien sehr gefragt. Das gilt auch für die Sächsische Schweiz, die nach Angaben der Touristiker gut gebucht sei, aber noch Unterkünfte in allen Preislagen frei habe. Man gehe davon aus, dass sich die Übernachtungszahlen etwa auf dem Niveau von 2018 einpegeln werden.
MDR (kk)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR UM ZWEI | 14. Juli 2022 | 14:14 Uhr
Kurzkommentator vor 36 Wochen
Ein Hinweis fehlt an die herzlich willkommenen Briten: packen sie genügend Masken ein. In "Felix Britannia" inzwischen vergessen, hierzulande Dauerzustand - und es soll ja auch wieder noch ärger werden .....