Dirk Adams
Dirk Adams war bis Anfang 2023 Thüringer Migrations- und Justizminister. Bildrechte: imago images / Steve Bauerschmidt

Beruf Ex-Minister Dirk Adams wechselt in die Wirtschaft

27. März 2024, 17:30 Uhr

Er wurde von seiner Partei zum Rücktritt als Minister gedrängt - nun beginnt für Dirk Adams in Thüringen ein neuer beruflicher Abschnitt jenseits der Politik.

Gut ein Jahr nach seiner Entlassung als Thüringer Migrations- und Justizminister wechselt der bisherige Grünen-Politiker Dirk Adams in die Wirtschaft. Er werde ab April für eine Thüringer Solarfirma als Projektleiter arbeiten, sagte Adams am Mittwoch auf Anfrage. Zuerst hatte die Thüringer Allgemeine über den Job-Start berichtet.

Die Staatskanzlei bestätigte einen Bericht von Funke Medien Thüringen, wonach dabei kein Interessenkonflikt mit seiner früheren Tätigkeit als Minister bestehe und es damit nach dem Ministergesetz auch keine Wartezeit bis zur Aufnahme der neuen Arbeit gebe.

Neustart in Fotovoltaik-Firma

Den Bescheid habe er am Dienstag erhalten, so Adams. Er sagte der "Deutsche Presse-Agentur" (dpa): "Ich bin zurück in meinem alten neuen Leben als Ingenieur." Adams betreute vor seinem Einstieg in die Landespolitik nach eigenen Angaben für die Naturstiftung David bereits Solar-Projekte. Adams hatte nach Ofensetzer- und Installateur-Lehren Versorgungstechnik studiert und später noch einen zweiten Abschluss in Staatswissenschaft gemacht.

Nach eigenen Angaben startet Adams nun bei der Fotovoltaik-Firma "Maxx Solar & Energie" mit Sitz in Waltershausen im Kreis Gotha. Er sei glücklich, dass er sich in Thüringen für sein Anliegen, den Klimaschutz, beruflich engagieren könne.

Ich bin zurück in meinem alten neuen Leben als Ingenieur.

Dirk Adams

Ausstieg aus Landespolitik wegen Kritik an Adams Migrationspolitik

Der heute 55-Jährige gehörte dem Landtag in Erfurt von 2009 bis 2020 an, ab 2014 als Fraktionschef der Grünen. Er war im März 2020 zum Minister in der rot-rot-grünen Landesregierung berufen und im Januar 2023 auf Antrag seiner Partei entlassen worden. Grund dafür war vor allem Kritik von Kommunen an seiner Migrationspolitik.

Für Thüringens frühere Umweltministerin Anja Siegesmund (Grüne), die an die Spitze des Bundesverbands der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft (BDE) wechseln wird, war zwischen ihrem Ministeramt und dem Amtsantritt bei dem Verband eine Karenzzeit von 16 Monaten festgelegt worden.

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Vereidigung von Doreen Denstädt Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

MDR (ost)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Ramm am Nachmittag | 27. März 2024 | 15:00 Uhr

56 Kommentare

hami vor 4 Wochen

Oder aber das Problem war dass er nicht über jedes Stöckchen der kommunalen springen wollte. Diese haben zur sparmaximierung alle Ressourcen für geflüchtet abgebaut. Hessen hat da einen anderen Weg eingeschlagen und stand nicht vor den Herauforderungen in Thüringen.

martin vor 4 Wochen

@anita l: Für manche Zeitgenossen bedarf es keinerlei Beleg dafür, dass Politiker - außer natürlich von der bevorzugten Partei - unehrlich sind. Für etliche der hier Mitkommentierenden scheint dies nach meiner Wahrnehmung für die Grünen besonders zu gelten.

martin vor 4 Wochen

@anita l: Das Ministeramt von Frau Siegesmund sollte durch Herrn Stengele besetzt werden. So weit - so gut. Oder auch nicht - je nach politischer Couleur, aber das ist hier jetzt egal.

Damit war die Gleichverteilung nicht mehr gegeben und das andere grüne Ministeramt war mit einer Frau zu besetzen. Und ja: Trotz m.M.n. durchaus sachlich berechtigter Kritik an Teilen der Amtsführung von Herrn Adams überzeugt mich die Amtsführung seiner Nachfolgerin nicht. Das ist aber meine persönliche Meinung.

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