Eichsfeld Umstrittene Wächter-Figuren: Aufsteller fehlt Geld für Abholung

11. Mai 2023, 16:38 Uhr

Mitte April erregten an der Grenze von Thüringen und Hessen überlebensgroße Skulpturen Aufsehen - Herkunft zunächst unklar. Später meldete sich ein Mann zu Wort, der die Figuren ohne Genehmigung der Grundstückseigentümer aufgestellt hatte. Geschaffen worden waren die Figuren von einem umstrittenen Künstler. Nun lagern sie in einer hessischen Gemeinde, die sie eigentlich loshaben möchte.

Drei Wochen nach einer umstrittenen Kunst-Aktion am Eichsfelder Kreuz in Döringsdorf geht die Diskussion um den Verbleib der überlebensgroßen Figuren weiter. So weigert sich derzeit der Aufsteller Rolf Tepel, die sogenannten Wächter-Figuren auf eigene Kosten abzuholen. Er sagte MDR THÜRINGEN, dass er zwar mit dem Bürgermeister reden wolle. Die Abholung sei ihm aus finanziellen Gründen derzeit aber nicht möglich.

Im April hatte Tepel an der thüringisch-hessischen Landesgrenze bei Döringsdorf die Figuren aufgestellt, um "die Menschen und Regionen wieder zusammenzubringen". Deshalb habe er auch den Ort am Eichsfelder Kreuz gewählt, wo einst die innerdeutsche Grenze verlief. Bei den Skulpturen handelte es sich um die sogenannten Wächter der Zeit des umstrittenen österreichischen Künstlers Manfred Kielnhofer.

Wanfried lagert Figuren ein - wie lange noch?

Pfarrer Mario Lukes hatte nach dem Auftauchen der Figuren erklärt, dass die katholische Kirchengemeinde Wanfried als Eigentümerin der Fläche weder gefragt worden war, noch Kenntnis von Aktion gehabt hatte. Die Gemeinde ließ die übergroßen Skulpturen schließlich abbauen und abtransportieren. Sie werden derzeit von der Stadt Wanfried in Hessen verwahrt. Laut deren Bürgermeister Wilhelm Gebhard (CDU) wird nun rechtlich geprüft, wie lange die Gemeinde die Figuren nun noch lagern muss.

Künstler unter Antisemitismus-Verdacht

Die österreichischen Städte Linz und Steyr hatten nach Angaben verschiedener Medien - darunter "Standard" und "ORF" - im Januar 2022 angekündigt, die zuvor dort aufgestellten Skulpturen von Kielnhofer wieder entfernen zu lassen. Den Angaben nach bestand der Verdacht, dass sich der Künstler antisemitisch geäußert habe. Demnach hat er in den sozialen Netzwerken ein Bild mit einem Davidstern aus Injektionsnadeln - versehen mit den Worten "Jewish", "War" und "Toxic Vaccination" - gepostet. Kielnhofer wies die Vorwürfe in einem offenen Brief zurück und verwies darauf, dass ein Hacker seinen Post manipuliert habe. Er sei aber gegen eine Impfpflicht.

MDR (maf)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 11. Mai 2023 | 11:30 Uhr

2 Kommentare

DER Beobachter vor 50 Wochen

Interessanterweise versuchen die österreichischen kommunalen Erwerber der nichtssagenden mittelmäßigen Schrottkunst des nachweislichen antisemitischen Schwurblers sie gerade loszuwerden und ist der Künstler selbst da nicht mehr gefragt. Wohl auch deshalb versucht er sie in Thüringen loszuwerden über die dortrige einschlägige Szene. Zu früheren Zeiten hätte man sie in der Filmszene ja noch als Dark Vather, Dementor oder Ringgeist der Schattenwelt loswerden können. Ich finde, die katholische Gemeinde sollte die anständige Aufhebung der widerrechtlichen unabgesprochenen Installation dieser absurden Figuren durchaus einfordern. wenn die einschlägigen Installateure dazu nicht in der Lage oder willens sind, gern auch einklagbar. Oder man verkaufts halt zum Schrottwert oder schenkt es als Requisit an ein(e) Thüringer Theater(gruppe)...

Harka2 vor 51 Wochen

Für Schrott gibt es doch Verwertungsstellen.

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