Der Kreistag Nordhausen hat dem umstrittenen Wirtschaftsplan der Harzer Schmalspurbahnen GmbH zugestimmt. Nach kritischer Debatte am Dienstagabend votierten 26 der insgesamt 46 Kreistagsmitglieder für das Papier. Der Kreistag stimmte auch einer Sonderzahlung von 150.000 Euro zu, um den laufenden Betrieb der HSB nicht zu gefährden.
Gegen den Wirtschaftsplan sprach sich mehrheitlich die Fraktion Bürgerliste Südharz um den Nordhäuser Oberbürgermeister Kai Buchmann (pl) aus. Zuvor hatte auch der Nordhäuser Stadtrat bereits beschlossen, gegen den Wirtschaftsplan zu stimmen.
Hintergrund ist ein Millionendefizit bei den HSB. Bis Ende nächsten Jahres wird mit einem Minus von 8,7 Millionen Euro gerechnet. HSB-Sprecher Dirk Bahnsen sagte MDR THÜRINGEN, ein Ablehnen des Wirtschaftsplans habe aber keine Folgen für den Bahnbetrieb im kommenden Jahr. Dieser sei abgesichert, weil alle Gesellschafter Sonderzahlungen leisteten. Er rechne damit, dass eine Mehrheit der Gesellschafter in der kommenden Woche dem Wirtschaftsplan zustimme.
Der Landkreis Nordhausen ist der zweitgrößte Gesellschafter des Verkehrsunternehmens mit einem Anteil von 20 Prozent. Der Landkreis Harz in Sachsen-Anhalt hält mehr als 40 Prozent. Die anderen Gesellschafter sind die Städte Nordhausen, Wernigerode, Harzgerode, Quedlinburg, Oberharz am Brocken, die Gemeinde Harztor und die Braunlage Tourismus GmbH.