Energie Höhere Gaspreise im kommenden Jahr in Thüringen zu erwarten
Hauptinhalt
14. Oktober 2024, 19:33 Uhr
Verbraucher in Thüringen müssen sich im kommenden Jahr auf leicht steigende Gaspreise einstellen. Nach Angaben des Netzbetreibers Teag liegt das an verkürzten Abschreibungsfristen für Investitionen in die Gasnetze.
Verbraucher in Thüringen müssen im kommenden Jahr mit leicht steigenden Gaspreisen rechnen. Wie ein Sprecher der Thüringer Energie AG (Teag) am Montag sagte, werden die Entgelte für die Gasnetze erhöht.
Ein Grund dafür seien verkürzte Abschreibungsfristen für die Netze. Das bedeutet, dass die Betreiber weniger Zeit haben, zum Beispiel Darlehen für Investitionen zurückzahlen. Diese Fristen seien auf 20 Jahre bis 2045 reduziert worden. Das könne letztlich auch die Gaspreise verteuern.
Was bedeuten Netzentgelte und Abschreibungsfrist
Die Netzentgelte sind Gebühren, die Netzbetreiber von den Verbrauchern dafür erhalten, dass sie ihre Netze für die Durchleitung von Strom zur Verfügung stellen. Die Höhe wird staatlich festgeschrieben.
Die Abschreibungsfrist legt fest, wie lange Netzbetreiber wie die Teag Zeit haben, um Investitionskosten zurückzuzahlen. Also zum Beispiel Geld, das sie für den Bau der Netze aufgenommen haben. Die Entscheidung über die Frist - und damit die Dauer der Zurückzahlung - trifft generell die Bundesnetzagentur.
Quellen: Enercity, Teag
Teag spricht von "moderatem" Preisanstieg
Laut Teag ist aber noch unklar, wie stark die Gaspreise steigen. Dazu laufen in dem Unternehmen noch die Berechnungen. Das Plus werde allerdings moderat ausfallen. Außerdem könnten die Preisveränderungen regional unterschiedlich ausfallen. Laut Bundesnetzagentur machen die Netzentgelte derzeit gut zehn Prozent des Gaspreises aus.
Die Teag ist bei den Gaspreisen in doppelter Hinsicht ein wichtiger Akteur. Einerseits betreibt sie selbst Gasnetze in einer Gesamtlänge von mehr als 6.000 Kilometern. Als Anbieter dieser Infrastruktur verlangt sie von den Gaslieferanten, die die Endkunden mit Gas versorgen, Netzgebühren. Andererseits beliefert sie auch selbst in Gebieten, in denen sie keine Gasleitungen hat, Haushalte und Unternehmen mit Gas. Dort muss die Teag die Netze anderer Unternehmen nutzen.
Ohra Energie: Netzengelte werden um 20 Prozent erhöht
Eines der Unternehmen, die die Teag zu ihren Kunden zählt, ist die Ohra Energie GmbH mit Sitz in Fröttstädt im Kreis Gotha. Sie muss im kommenden Jahr nach eigenen Angaben die Netznutzungsentgelte um 20 Prozent erhöhen. Für einen Familienhaushalt mit einem Gasverbrauch von 20.000 Kilowattstunden macht das laut Ohra Energie rund 70 Euro pro Jahr aus. Ob andere Anbieter, die das Netz von Ohra Energie nutzen, dieses Plus letztlich an die Kunden weitergeben und in welcher Höhe, sei aber noch unklar, so ein Sprecher der Ohra Energie.
Bei den Strompreisen dürfen die Verbraucher dagegen auf eine moderate Preissenkung hoffen. Hintergrund ist, dass die Netzentgelte beim Strom künftig nivelliert werden.
MDR (wh/dr)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 14. Oktober 2024 | 19:00 Uhr
ich1 vor 3 Wochen
Möchte behaupten das dies eine fadenscheinigen Begründung ist um noch mehr Geld vom Verbrauch abzuschöpfen die Gaspreise sind deutlich gesunken genau das sollte an den Verbraucher weitergegeben werden.
ralflucas vor 3 Wochen
Im Prinzip ist das alles nicht mehr zu fassen. Da jammert Deutschland unter hohen Strom- und Gas Preisen, gleichzeitig steigen die Nutzungsgebühren für Gas und Stromleitung, je nach Region, niemand blickt mehr durch. Ein großer Teil der Menschen diskutiert Migration, während Ihnen das Geld gleichzeitig aus der Geldtasche gezogen wird.
Deutscher_Patriot vor 3 Wochen
Ich finde, die Regierung muss etwas tun!
Wir brauchen eine Gaspreisbremse und eine Strompreisbremse für Thüringen!
Die Konzerne dürfen sich nicht maßlos die Taschen füllen!
Das ganze Geld, was wir zahlen, füllt doch in erster Linie nur die millionenschweren Taschen der Manager und Aktionäre.
Wer uns aber wirklich die Gas- und Stromversorgung sichert, das sind die Gas- und Elektroarbeiter in ihren Blaumännern und mit ihren Werkzeugen!
Da muss die Politik etwas tun. Gas und Strom gehören zur Daseinsfürsorge, und dürfen nicht Spielball des Finanz-Kapitals sein!
Da mal drüber nach denken ...