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Deutschland wird der Ukraine Panzerhaubitzen liefern Bildrechte: IMAGO/Sven Eckelkamp

Russland-Ukraine-KriegNewsblog: 100 Panzerhaubitzen für die Ukraine

27. Juli 2022, 22:07 Uhr

Deutschland liefert der Ukraine 100 neue Panzerhaubitzen. Russland hat seine Gaslieferungen über die Ostseeleitung Nord Stream gedrosselt, will aber offenbar mehr über eine andere Pipeline liefern. Der TÜV hält den Weiterbetrieb von sechs AKW für unbedenklich. Aktuelle Nachrichten zum Krieg in der Ukraine im Newsblog.

Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter im Land sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum unabhängig verifiziert werden können.

22:07 Uhr | Nasa: Russland arbeitet bis 2028 an der ISS mit

Russland wird sich nach Angaben der US-Raumfahrtbehörde Nasa doch bis mindestens 2028 weiter an der Internationalen Raumstation ISS beteiligen. Dies habe man von den russischen Kollegen erfahren, sagte die hochrangige Nasa-Managerin Kathy Lueders. Auf Arbeitsebene gebe es keinerlei Anzeichen dafür, dass sich etwas geändert habe. Roskosmos-Chef Juri Borisow hatte am Dienstag erklärt, Russland habe die Zusammenarbeit mit der Nasa gekündigt und werde sich nach 2024 aus der ISS zurückziehen.

20:33 Uhr | Siemens weist Schuld an Verzögerung zurück

Das Unternehmen Siemens Energy hat erneut die russische Darstellung zurückgewiesen, für Verzögerungen bei der Lieferung einer wichtigen Turbine zum Betrieb der Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 verantwortlich zu sein. Der Transport der Turbine könne sofort starten, sagte ein Sprecher von Siemens Energy. Alle erforderlichen Dokumente für die Ausfuhr lägen vor. Was hingegen fehle, seien erforderliche Zolldokumente für den Import nach Russland.

19:57 Uhr | 100 Panzerhaubitzen für die Ukraine

Die Bundesregierung hat den Weg für den Verkauf von 100 fabrikneuen Panzerhaubitzen an die Ukraine freigemacht. Wie der Münchner Rüstungskonzern Krauss-Maffei Wegmann bestätigte, hat das Wirtschaftsministerium die Herstellungsgenehmigung erteilt. Das Geschäft habe einen Umfang von 1,7 Milliarden Euro. Nach Angaben eines Konzernsprechers ging die Genehmigung innerhalb von nur zwei Tagen ein. Wann die ersten Waffensysteme geliefert werden sollen, ist noch nicht bekannt. Der Bau der 100 Panzerhaubitzen dürfte insgesamt mehrere Jahre dauern.

Mit der Lieferung von Panzern für die Ukraine befasst sich auch der aktuelle Podcast "Was tun, Herr General!?". Polen wirft Deutschland vor, zu wenige Panzer zu liefern. Ex-General Erhard Bühler findet dazu klare Worte. Außerdem fragt er sich, warum der ukrainische Präsident Selenskyj den Donbass-Befehlshaber gerade jetzt versetzt.

17:13 Uhr | Verbände raten von Heizlüftern ab

Die Technik-Verbände VDE und DVWG raten davon ab, im Winter anstelle der Gasheizung mobile elektrische Direktheizgeräte wie Heizlüfter, Radiatoren oder Heizstrahler zu benutzen. Die Stromversorgung sei für eine derartige gleichzeitige Zusatzbelastung nicht ausgelegt, sagte Martin Kleimaier vom Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE). Es drohten lokale Netzüberlastungen.

14:49 Uhr | Berliner Wahrzeichen bleiben dunkel

Um Energie zu sparen, werden zahlreiche Wahrzeichen und Gebäude in Berlin nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr angestrahlt. Dazu zählten nach Angaben des Senats etwa die Siegessäule, die Gedächtniskirche, das Rote Rathaus und das Schloss Charlottenburg. Insgesamt würden in Berlin rund 200 Objekte mit rund 1.400 Strahlern an Beleuchtungsmasten im Dunkeln hervorgehoben. Die Stromkosten lägen bei etwa 40.000 Euro pro Jahr.

Gespart wird künftig auch in Leipzigs öffentlichen Gebäuden.

14:47 Uhr | Kontrollzentrum für ukrainisches Getreide

Der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar hat in Istanbul ein Kontrollzentrum für die Koordinierung ukrainischer Getreideexporte eröffnet. In drei ukrainischen Häfen hätten Arbeiten zur Wiederaufnahme der Exporte begonnen, teilte die ukrainische Marine mit. Alle Schiffe müssen dabei türkische Gewässer auf ihrem Weg zu den Weltmärkten passieren. Akar zufolge stecken in der Ukraine 25 Millionen Tonnen Getreide fest.

14:01 Uhr | Ukrainische Häfen verladen wieder Getreide

In der Ukraine sind Häfen zum Getreide-Export wieder in Betrieb. Das teilte die ukrainische Marine mit. Drei Häfen, in denen Getreide lagere, hätten ihre Arbeit wieder aufgenommen, darunter der Hafen von Odessa. Für die Sicherheit der Konvois müsse aber noch Einiges getan werden. Die Ukraine und Russland hatten sich am vergangenen Freitag auf die Ausfuhr von Getreide durch das Kriegsgebiet im Schwarzen Meer geeinigt.

Der internationale Reederverband Bimco sprach von einer beispiellosen Herausforderung. Die Häfen hätten in den letzten Jahren noch nie so große Mengen Getreide umgeschlagen, wie es jetzt geplant sei. Außerdem seien die Transportrisiken für die Schiffe groß.

13:15 Uhr | EU-Gericht bestätigt RT-Verbot

Das EU-Gericht in Luxemburg hat den Einspruch des russischen Staatssenders RT (ehemals Russia Today) gegen ein Sendeverbot in der EU zurückgewiesen. Brüssel hatte wegen Falschmeldungen die Verbreitung von RT-Inhalten untersagt. Das Gericht wertete das temporäre Verbot als dem "außergewöhnlichen Kontext angemessen und für die verfolgten Ziele erforderlich". Damit werde die Meinungsfreiheit im Grundsatz nicht infrage gestellt. Die EU hatte den russischen Staatsmedien RT und Sputnik Anfang März im Zuge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine untersagt, im TV und Internet ihre Inhalte zu verbreiten.

11:49 Uhr | E10-Benzinpreis wieder auf Vorkriegsniveau

Die Benzin-Preise in Deutschland sind wieder auf das Niveau vor dem Ukraine Krieg gesunken. Nach ADAC-Daten kostete ein Liter Superbenzin der Sorte E10 gestern im bundesweiten Durchschnitt 1,75 Euro. Das seien 3,9 Cent weniger als eine Woche zuvor und entspreche dem Preis vom 23. Februar. Jedoch hatten die Spannungen kurz vor dem Krieg bereits für einen Anstieg der Spritpreise gesorgt. Der Preis für Diesel gab laut ADAC ebenfalls nach um 3,5 Cent auf 1,93 Euro. Das sei aber vom Vorkriegsniveau noch weit entfernt.

11:03 Uhr | Russisches Zahlungssystem im Iran

Der Iran führt das russische Zahlungssystem Mir (Frieden) ein. Das teilte der iranische Vizeaußenminister Mehdi Safari mit. Wegen westlicher Sanktionen sind der Iran und Russland vom internationalen Finanzverkehr weitgehend ausgeschlossen: Russische Geldhäuser dürfen seit dem Angriff auf die Ukraine nicht mehr das Finanznetzwerk Swift nutzen, der Iran wird wegen seines Atomprogramms sanktioniert. Der russische Präsident Wladimir Putin war kürzlich zu Besuch in Teheran.

08:53 Uhr | Gazprom bucht höhere Liefermenge für Leitung durch Slowakei

Der russische Energiekonzern Gazprom hat nach Angaben des Pipelinebetreibers Eugas am Mittwoch deutlich mehr Kapazität bei der Transgas-Leitung durch die Slowakei gebucht als in den vergangenen Tagen. Demnach wurde die Durchleitung von 68,6 Millionen Kubikmeter Gas angemeldet – fast doppelt so viel wie am Vortag. Die zusätzlich geplante Gasmenge entspricht ungefähr der Drosselung durch die Pipeline Nord Stream 1.

Transgas ist eine Leitung, die von Russland über die Ukraine in die Slowakei und nach Österreich und Deutschland führt.

08:42 Uhr | Gazprom hat Lieferung gedrosselt

Der russische Staatskonzern Gazprom liefert wie angekündigt seit Mittwoch weniger Gas durch die Pipeline Nord Stream 1. Das bestätigte der Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, im Deutschlandfunk. Gazprom liefert demnach nur noch 20 Prozent der eigentlichen Kapazität. Er kritisierte, Gas sei inzwischen Teil der russischen Außenpolitik, der russischen Kriegsstrategie.

Müller lobte erste "Einsparerfolge". Private Haushalte und die Industrie verbrauchten aktuell "auch temperaturbereinigt fünf, sechs, sieben Prozent weniger Gas". Jetzt im Sommer gelinge es, Gas einzuspeichern. Im kälteren Herbst werde das schwieriger.

Gazprom hatte zu Wochenbeginn angekündigt, die Gaslieferungen durch Nord Stream 1 ab Mittwochmorgen von 40 Prozent auf nur noch 20 Prozent der Kapazität zu drosseln. Als Grund wurden Probleme bei der Wartung von Turbinen infolge der westlichen Sanktionen genannt. Die Bundesregierung hält das für einen Vorwand.

06:40 Uhr | TÜV hält Weiterbetrieb von sechs AKW für möglich

Der Technische Überwachungsverein (TÜV) hält eine Wiederinbetriebnahme der stillgelegten Atomkraftwerke Brokdorf, Grohnde und Gundremmingen C sicherheitstechnisch für machbar und unbedenklich. "Diese Anlagen zählen zu den sichersten und technisch besten Kraftwerken, die es weltweit gibt. Sie waren und sind in einem exzellenten Zustand", sagte Geschäftsführer Joachim Bühler der Zeitung "Bild". Die Wiederinbetriebnahme der 2021 abgeschalteten Meiler wäre "keine Frage von Jahren, sondern eher von wenigen Monaten oder Wochen". Das sei "vor allem eine Frage des politischen Willens". Es wäre möglich, die Laufzeit der drei 2021 stillgelegten, aber auch der drei aktiven AKW bis zu drei Jahre zu verlängern.

Die Energiekrise durch die Reduzierung russischer Gaslieferungen nach Europa infolge des Ukraine-Kriegs hat in Deutschland eine Debatte über den Weiterbetrieb ausgelöst.

05:00 Uhr | Weniger Gas durch Nordstream 1 nach Deutschland

Ab 6 Uhr soll noch einmal weniger Gas durch die Pipeline Nordstream 1 von Russland nach Deutschland fließen. Der russische Staatskonzern Gazprom hatte angekündigt, die Auslastung von 40 Prozent weiter auf 20 Prozent beziehungsweise 33 Millionen Kubikmeter Gas täglich zu drosseln. Der Kreml begründet das mit den westlichen Sanktionen und damit verbundenen Problemen bei der Reparatur und Wartung von Gasturbinen. Die Bundesregierung hält das für vorgeschoben und sieht politische Gründe. Eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums sagte, nach ihren Informationen gebe es keinen technischen Grund für eine weitere Reduktion.

Der Siemens-Konzern sieht die Schuld für die noch nicht erfolgte Lieferung der Turbine bei Gazprom. Ein Sprecher von Siemens Energy sagte, der Transport könnte sofort starten. Was fehle, seien erforderliche Zolldokumente für den Import nach Russland. Diese könnten nur vom Kunden bereitgestellt werden.

Um eine Gas-Mangellage im Winter zu vermeiden, hatten die Energieminister der EU-Länder gestern einen Notfallplan beschlossen. Er sieht vor, dass alle Mitgliedsländer bis kommenden März freiwillig 15 Prozent ihres Gasverbrauchs einsparen.

00:00 Uhr | Newsblog am Mittwoch, 27. Juli 2022

Guten Morgen, in unserem Newsblog halten wir Sie über die aktuellen Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.

Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | MDR AKTUELL | 27. Juli 2022 | 06:00 Uhr