Ukraine-NewsWeltbank-Chef: Westeuropäer müssen Wiederaufbau der Ukraine mittragen
- Russen können per Mail zum Militärdienst einberufen werden
- Weltbank: Westeuropäer müssen Wiederaufbau der Ukraine mittragen
- Weitere Nachrichten zum Ukraine-Krieg
Aktueller Ticker
Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter im Land sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum überprüft werden können.
20:10 Uhr | Russischer Senat billigt umstrittenes Gesetz zur Einberufung per Email
Der russische Senat hat ein umstrittenes Gesetz verabschiedet, das die Einberufung zum Militär auf elektronischem Weg ermöglicht. Das neue System sei "praktischer", betonte Senatspräsidentin Walentina Matwijenko am Mittwoch. Die Senatoren nahmen den Gesetzentwurf mit 163 Stimmen und einer Gegenstimme an. Demnach ist es Rekruten künftig verboten, das Land zu verlassen, sobald sie den Einberufungsbefehl auf elektronischem Weg erhalten haben. Bislang musste dieser persönlich zugestellt werden. Viele Russen entgingen bislang ihrer Einberufung, weil sie unerreichbar blieben oder das Land verließen. Kritiker weisen darauf hin, dass das neue Gesetz die Einberufung von Soldaten für den Einsatz in der Ukraine erheblich erleichtern werde.
18:07 Uhr | UN-Menschenrechtskommission entsetzt über grausame Videos
UN-Beobachter in der Ukraine haben sich entsetzt gezeigt über die grausame Behandlung mutmaßlich ukrainischer Kriegsgefangener, die kürzlich veröffentlichte Videos zeigen sollen. Eines der Videos war in der Nacht zu Mittwoch in den sozialen Netzwerken aufgetaucht. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte die Welt zu Reaktionen auf dieses Video aufgefordert. Die Echtheit und der Zeitpunkt der Aufnahmen lassen sich nicht überprüfen.
16:05 Uhr | Ex-General Bühler: Pentagon-Leaks sind Albtraum für die USA
Der frühere Nato-General, Erhard Bühler, nennt die geleakten Geheimdokumente einen Albtraum für die USA. Bühler sagte MDR AKTUELL am Mittwoch, die Papiere sähen authentisch aus. "Anhand der Unterlagen kann man erkennen, wie der oberste Führungsstab dort mit Informationen versorgt wird." Entscheidend sei aber auch, dass die Quellen angegeben worden seien, von denen die Informationen stammten. "Und das ist schon ein Albtraum für die Geheimdienste, dass sowas offengelegt wird."
Bühler gibt zu bedenken, dass auch Misstrauen gesät werde, "nicht nur in der amerikanischen Administration und in den Geheimdiensten, in den militärischen Führungsstäben der Amerikaner, sondern eben auch bei den Verbündeten. Und die Zusammenarbeit mit den Geheimdiensten untereinander wird auch von diesem aufkeimenden Misstrauen dann beeinträchtigt werden. Das ist die eigentliche Gefahr dabei." Man werde aber versuchen, diese Situation möglichst schnell zu überwinden. Man sei darauf angewiesen, Aufklärungsergebnisse untereinander auszutauschen. "Das Vertrauen muss wieder aufgebaut werden. Und das ist ein langer Prozess."
13:52 Uhr | Gemeinsame Sitzung von EU-Parlament und Werchowna Rada
Abgeordnete des Europäischen Parlamentes und des Parlamentes der Ukraine, der Werchowna Rada, sind zu einer gemeinsamen Sitzung in Brüssel zusammengekommen. Wie das EU-Parlament mitteilte, bildet das von EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola und ihrem ukrainischen Amtskollegen Ruslan Stefanchuk eröffnete Treffen den Auftakt einer längerfristigen Zusammenarbeit. Dabei soll über den "Wiederaufbau einer europäischen Ukraine" und den weiteren Weg des EU-Beitrittsverfahrens beraten werden. Themenschwerpunkte sind den Angaben zufolge Wirtschaftspolitik, Rechtsstaatlichkeit und Korruptionsbekämpfung. Auch die Angleichung des ukrainischen Rechts an das EU-Recht steht auf der Tagesordnung.
13:34 Uhr | Dokumenten-Leaks deuten auf westliche Spezialkräfte in der Ukraine hin
Die geleakten mutmaßlichen US-Geheimdienstdokumente zum Ukraine-Krieg deuten nach britischen Medienberichten darauf hin, dass westliche militärische Spezialkräfte in der Ukraine im Einsatz sein könnten. Wie die BBC und der "Guardian" unter Berufung auf eines der Dokumente berichten, setzt Großbritannien in der Ukraine rund 50 Elitekämpfer seiner "Special Forces" ein. Auch andere Nato-Staaten sollen mit Spezialkräften vor Ort sein. So hätten Frankreich und die USA jeweils gut 15 Kräfte vor Ort. Den Berichten zufolge geht aus dem Dokument nicht hervor, wo die Spezialkräfte sich genau aufhalten und was sie konkret vor Ort tun.
11:40 Uhr | Russland verstärkt Verteidigungslinien im Süden
Nach Einschätzung britischer Geheimdienste hat Russland seine Verteidigungslinien im Süden der Front deutlich verstärkt. Dies sei ein Zeichen dafür, dass Moskau verstärkt Ressourcen dafür einsetze, sich auf eine mögliche Gegenoffensive der Ukrainer in Richtung der Küstenstadt Melitopol vorzubereiten, hieß es in einem Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums.
Dem Bericht zufolge hat die russische Armee in der Region Saporischschja in den vergangenen Wochen über schätzungsweise 120 Kilometern drei Verteidigungslinien vervollständigt, die jeweils rund 10 bis 20 Kilometer auseinander lägen. Die vorderste beinhalte Stellungen für Angriffe, während die hinteren beiden durchgängige, besser ausgebaute Verteidigungsanlagen besäßen.
11:23 Uhr | USA versichern Ukraine weitere Unterstützung
Trotz der in geleakten US-Geheimdokumenten angeblich geäußerten Zweifel von US-Geheimdiensten am Erfolg einer Offensive der Ukraine, hat US-Außenminister Antony Blinken dem Land die "anhaltende Unterstützung" der USA versichert. Man werde der Ukraine weiter helfen, "ihre territoriale Integrität, ihre Souveränität und ihre Unabhängigkeit zu verteidigen". US-Verteidigungsminister Lloyd Austin betonte nach einem Gespräch mit seinem ukrainischen Amtskollegen Oleksij Resnikow, die Ukraine verfüge über viele Fähigkeiten, "um weiterhin erfolgreich zu sein".
In den vergangenen Tagen war auf mehreren Online-Plattformen eine Reihe von Dokumenten aufgetaucht. Sie sollen unter anderem geheime Informationen über den Ukraine-Krieg enthalten. Nach einem Bericht der "Washington Post" äußerten die US-Geheimdienste auch Zweifel am Erfolg einer möglichen Gegenoffensive der Ukraine. Eine solche Offensive könnte nur "eingeschränkte territoriale Gewinne" erzielen, hieß es. Austin erklärte zum Dokumenten-Leak, er habe mittlerweile eine interne Untersuchung des Vorfalls angeordnet.
07:15 Uhr | Russen erhalten Einberufungsbescheide künftig elektronisch
In Russland können Männer jetzt leichter zum Militärdienst eingezogen werden. Nach einem Beschluss der Duma müssen die Einberufungsbescheide künftig nicht mehr persönlich überreicht, sondern können auf elektronischem Weg über das staatliche Serviceportal "Gosuslugi" zugestellt werden. Die ausstehende dritte und letzte Lesung des Beschlusses sowie eine Unterschrift von Präsident Wladimir Putin gelten als Formsache.
Durch die Änderungen ist ein Wehrpflichtiger elektronisch erfasst und kann bis zur Vorstellung bei der Einberufungsstelle das Land nicht mehr verlassen. Kritiker befürchteten, dass damit eine neue Mobilmachungswelle vorbereitet werden könnte. Kremlsprecher Dmitri Peskow hat das zurückgewiesen.
07:00 Uhr | Weltbank-Chef: Westeuropäer müssen Wiederaufbau der Ukraine mittragen
Der Wiederaufbau der Ukraine ist nach Ansicht von Weltbank-Präsident David Malpass nicht ohne die westeuropäischen Länder möglich. Die internationalen Finanzinstitutionen könnten die Kosten nur mit deren Hilfe schultern. Die Europäische Union verfüge über große Finanzierungssummen, die eingesetzt werden könnten. Malpass sagte, die Beträge für den Wiederaufbau des Elektrizitätssektors, des Straßensektors und des Eisenbahnsektors seien im Verhältnis zur Größe der Bilanzen der internationalen Finanzinstitutionen viel größer. Das Ausmaß sei erschreckend.
Die von der Weltbank, den Vereinten Nationen, der Europäischen Kommission und der Ukraine errechnete aktuelle Schätzung, wonach der Wiederaufbau der ukrainischen Wirtschaft 411 Milliarden Dollar kosten würde, liegt deutlich über der im September vergangenen Jahres berechneten 349 Milliarden Dollar.
00:00 Uhr | Ukraine-News am Mittwoch, 12. April 2023
Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.
- Donnerstag: Macron erwägt weiterhin Einsatz westlicher Bodentruppen in der Ukraine mit Audio
- Mittwoch: USA verabschieden weitere Strafmaßnahmen gegen Unterstützer Russlands mit Video
- Dienstag: Ukraine greift russische Ziele auf annektierter Krim an mit Video
- Montag: Stoltenberg erwartet keine baldige Aufnahme der Ukraine in die Nato mit Audio
- Sonntag: Russische Truppen erzielen tiefen Fronteinbruch nordwestlich von Awdijiwka mit Video
- Samstag: Russland und Ukraine attackieren gegenseitig Energieanlagen mit Audio
- Freitag: Neue US-Militärhilfen für Ukraine mit Audio
- Donnerstag: Lukaschenko hält Zeit reif für Friedensgespräche mit Video
- Mittwoch: USA liefern ATACMS-Raketen mit großer Reichweite mit Audio
- Dienstag: Kiew will wehrfähige Auslands-Ukrainer zur Rückkehr drängen mit Video
- Montag: Fernsehturm in Charkiw nach russischen Angriff zerstört mit Video
- Sonntag: Nato will Ukaine bei der Luftabwehr stärken
- Samstag: US-Repräsentantenhaus stimmt für Milliardenhilfen für Ukraine mit Audio
- Freitag: Nato will Ukaine bei Luftabwehr stärken
- Donnerstag: Ukraine greift russischen Luftwaffenstützpunkt auf der Krim an mit Audio
- Mittwoch: 17 Tote bei Raketenangriff auf Tschernihiw mit Audio
- Dienstag: China will sich an Freidensbemühungen im Ukraine-Krieg beteiligen mit Audio
- Montag: Tote und Verletzte nach russischem Luftangriff mit Video
- Sonntag: Ukraine meldet russisches "Dauerfeuer" an Ostfront mit Video
- Samstag: Ukrainischer Armeechef spricht von zugespitzter Lage an der Ostfront mit Video
- Freitag: Scholz unterstützt Friedenskonferenz in der Schweiz mit Video
- Donnerstag: Neues Gesetz soll mehr Soldaten für die Ukraine rekrutieren mit Audio
- Mittwoch: Ukraine will Straftäter in Armee aufnehmen
- Dienstag: Präsident Selenskyj besucht Frontstellungen in der Region Charkiw
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- Sonntag: Ukraine rechnet mit neuer russischer Offensive im Frühjahr
- Samstag: Neue Tote und Verletzte in Charkiw
- Freitag: Tote bei russischem Angriff auf Saporischschja mit Audio
- Donnerstag: Mehrere Tote nach russischer Drohnenattacke auf Charkiw mit Audio
- Mittwoch: Nato bereitet sich auf neue Rolle im Ukraine-Krieg vor
- Dienstag: Drohnen-Angriff auf russische Raffinerie weit hinter der Frontlinie mit Audio
- Montag: Ukrainischer Geheimdienst weist Forderungen nach Auslieferung von SBU-Chef zurück mit Audio
- Sonntag: Frankreich liefert gepanzerte Fahrzeuge und Raketen
- Samstag: Ohne US-Hilfen muss sich Armee zurückziehen mit Audio
- Freitag: Ukraine und Russland tauschen Soldatenleichen aus mit Audio
- Donnerstag: Reparatur zerstörter Wärmekraftwärke dauert wohl Monate mit Audio
- Mittwoch: Ukrainischer Botschafter Makeiev schließt Verwicklung in Anschlag von Moskau aus
- Dienstag: EU fördert Munitionsproduktion von Rheinmetall
- Montag: Polen - Einbestellter russischer Botschafter nicht erschienen
- Sonntag: Russischer Marschflugkörper angeblich im polnischen Luftraum mit Video
- Samstag: Zwei Tote nach ukrainischen Drohnenangriffen auf Belgorod mit Audio
- Freitag: Russland nennt Krieg jetzt auch "Krieg" mit Audio
- Donnerstag: Selenskyj drängt EU zur Nutzung russischen Vermögens mit Audio
- Mittwoch: Mehrere Tote bei Luftangriffen auf Cherson und Sumy mit Video
- Dienstag: Ramstein-Konferenz sagt Ukraine weitere Hilfen zu mit Audio
- Montag: Zwei Tote nach erneuten Angriffen in Belgorod mit Audio
- Sonntag: Ukrainische Drohnen setzen Wahllokal in Saporischschja in Brand mit Audio
Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR
Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 12. April 2023 | 06:00 Uhr