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Ukraine-NewsKiew: Drohnenangriff zur Vorbereitung

30. April 2023, 22:07 Uhr

Diese Ukraine-News vom Sonntag sind beendet. Neue Nachrichten finden Sie in der Ausgabe vom Montag:

Ukraine-News vom Sonntag, 30. April 2023:

Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter im Land sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum überprüft werden können.

22:07 Uhr | Armeechef Saluschnyj trifft Nato-Kommandeur

Der ukrainische Armeechef Walerij Saluschnyj hat sich mit dem Oberbefehlshaber der Nato-Streitkräfte in Europa, Christopher Cavoli, beraten. Saluschnyj teilte auf Telegram mit, er habe den US-General ausführlich über die Lage entlang der Fronten in der Ukraine informiert. Dabei habe er Cavoli auch über die Notwendigkeit informiert, der Ukraine eine breite Palette an Waffen und Luftabwehrsystemen zur Verfügung zu stellen. Angaben zum Ort des Treffens machte er nicht. Fachleute gehen davon aus, dass sich die Ukraine aktuell auf eine Frühjahrsoffensive zur Rückeroberung besetzter Gebiete vorbereitet.

20:50 Uhr | Papst Franziskus will weiter vermitteln.

Der Vatikan ist nach Angaben von Papst Franziskus an einer Friedensmission zur Beendigung des Kriegs in der Ukraine beteiligt. "Ich bin bereit, alles zu tun, was getan werden muss", sagte Franziskus auf dem Rückflug von seinem Besuch in Ungarn. "Es läuft jetzt eine Mission, aber sie ist noch nicht öffentlich." Er werde zu gegebener Zeit darüber informieren. In Ungarn habe er mit Ministerpräsident Viktor Orban und mit dem russisch-orthodoxen Metropoliten Hilarion über die Lage in der Ukraine gesprochen. "Jeder ist an dem Weg zum Frieden interessiert."

17:29 Uhr | Russisches Militär meldet Zerstörung von ukrainischem Munitionslager

Russische Truppen haben bei einem Angriff auf den Bahnhof der ostukrainischen Stadt Kramatorsk nach eigenen Angaben ein Depot mit rund 200 Tonnen Munition zerstört. Wie die Agentur Interfax unter Berufung auf das Verteidigungsministerium meldet, soll zudem in der Region Sumy eine große Feldwerkstatt der ukrainischen Streitkräfte zerstört worden sein. Die russischen Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden. Von ukrainischer Seite gab es zunächst keine Reaktion.

Update 15:49 Uhr | Vier Tote nach Beschuss russischer Grenzregion

Bei Raketenangriffen auf ein russisches Dorf an der Grenze zur Ukraine sind nach russischen Angaben vier Menschen getötet worden. Das teilte der Gouverneur der Region Brjansk, Alexander Bogomas, auf Telegram mit. Zunächst sei man von zwei Opfern ausgegangen, in den Trümmern seien dann zwei weitere Tote gefunden worden. Zudem seien zwei Menschen verletzt worden. Die Raketen zerstörten dem Gouverneur zufolge in dem Dorf Susemka ein Wohnhaus und beschädigten zwei weitere Häuser.

In grenznahen russischen Gebieten kommen immer wieder Ortschaften und Infrastruktur-Einrichtungen unter Beschuss. Die Ukraine äußert sich dazu nicht.

15:37 Uhr | London: Russische Truppen verschärfen Strafen für Disziplinarverstöße

Russische Kommandeure im Krieg gegen die Ukraine haben nach Einschätzung britischer Geheimdienste die Strafen für Verstöße gegen die Truppendisziplin erheblich verschärft. Das teilte das Verteidigungsministerium in London in seinem täglichen Geheimdienst-Update mit und verwies auf "zahlreiche" Berichte russischer Kämpfer. Demnach würden Soldaten bereits für den Versuch, den Dienstvertrag zu beenden, oder kleinere Vergehen wie Trunkenheit in improvisierte Zellen gesteckt. Dabei handele es sich um Löcher im Boden, die mit einem Metallgitter bedeckt sind.

In den ersten Kriegsmonaten seien viele russische Kommandeure bei der Durchsetzung der Disziplin noch relativ locker vorgegangen und hätten es denjenigen, die den Einsatz verweigerten, erlaubt, in aller Stille nach Hause zurückzukehren. "Seit Herbst 2022 gab es mehrere zunehmend drakonische Initiativen zur Verbesserung der Disziplin in der Truppe, vor allem seit Generalstabschef Waleri Gerassimow im Januar 2023 das Kommando übernommen hat", heißt es aus London.

15:15 Uhr | Russland tauscht Vize-Verteidigungsminister aus

In Russland ist erneut einer der Vize-Verteidigungsminister ausgewechselt worden. Ab sofort ist Generaloberst Alexej Kusmenkow für die materielle und technische Versorgung der Armee zuständig. Das teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Sein Vorgänger hatte den Posten erst im vergangenen September übernommen.

Bereits in der vergangenen Woche hatten russische Blogger über neue Machtkämpfe innerhalb des Militärs berichtet. Zudem treten seit Monaten Streitereien zwischen der Armee und der Söldnertruppe Wagner offen zu Tage. Deren Chef Jewgeni Prigoschin wirft der Führung in Moskau vor allem Probleme bei der Versorgung seiner Kämpfer mit Munition vor. Zuletzt drohte er sogar damit, sie deshalb aus der schwer umkämpften ukrainischen Stadt Bachmut abzuziehen.

13:35 Uhr | Kiew: Drohnenaktion zur Vorbereitung auf Großoffensive

Der Drohnenangriff auf ein Treibstofflager auf der Krim hat dem ukrainischen Militär nach eigener Darstellung zur Vorbereitung auf die geplante Gegenoffensive gedient. Eine Sprecherin des Südkommandos sagte im Fernsehen, die Unterwanderung der feindlichen Logistik sei eines der Vorbereitungselemente für "die mächtigen Aktivhandlungen unserer Verteidigungskräfte". Diese Arbeit bereite die groß angelegte Offensive vor, auf die alle warteten.

Infolge der Drohnenattacke war in der Krim-Hafenstadt Sewastopol ein großes russisches Öl-Depot in Brand geraten. Tote und Verletzte gab es russischen Angaben zufolge nicht. Nach Angaben des ukrainischen Militärgeheimdienstes wurden zehn Öltanks zerstört. Konkret hat Kiew die Verantwortung für den Angriff nicht übernommen. Es hieß allerdings aus dem ukrainischen Militärgeheimdienst, solche Explosionen würden weitergehen.

05:15 Uhr | Melnyk sieht China als Friedensvermittler

Der umstrittene Ex-Botschafter der Ukraine in Deutschland, Andrij Melnyk, hält eine friedensstiftende Vermittlerrolle Chinas für möglich. In den Zeitungen der Funke Mediengruppe sagte Melnyk, dass eine Friedensinitiative Chinas nicht unrealistisch sei. Eine friedliche Lösung und das Ende der Kampfhandlungen würde den Interessen Pekings mehr entsprechen "als dieses gewaltige nicht enden wollende Erdbeben für die gesamte Weltordnung", so Melnyk, der jetzt stellvertretender Außenminister in der Ukraine ist.

Das Telefonat zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und Chinas Staatschef Xi Jinping bewertete Melnyk als großen Schritt nach vorn, "um unsere Beziehungen zu China zu stärken und die russische Aggression zu beenden".

00:00 Uhr | Ukraine-News am Sonntag, 30. April 2023

Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.

Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 29. April 2023 | 06:00 Uhr