Eine zentrale Straße ist nach einem russischen Bombardement bedeckt mit Trümmern von zerstörten Wohngebäuden.
In der Kleinstadt Kurachowe soll die russische Armee weiter vorgerückt sein. Das Foto ist vom 7. November. Bildrechte: picture alliance/dpa/AP | Anton Shtuka

Ukraine-News I 6. Dezember Russland erobert weitere Ortschaften in der Ostukraine

06. Dezember 2024, 19:18 Uhr

Diese Ukraine-News vom Freitag, 6. Dezember 2024, sind beendet.

Ukraine-News vom Freitag, 6. Dezember 2024

19:18 Uhr

Viele Tote nach russischem Bombenangriff auf Saporischschja

Bei einem russischen Gleitbombenangriff sind in der südostukrainischen Großstadt Saporischschja mindestens neun Menschen getötet worden. Sechs weitere Menschen seien verletzt worden, darunter seien zwei Kinder. Sie mussten in Krankenhäuser gebracht werden, teilte der Gouverneur des Gebiets, Iwan Fedorow, bei Telegram mit. Eine Autowerkstatt sei getroffen worden. Zudem habe es Stromausfälle gegeben. Die Frontlinie zwischen russischen und ukrainischen Truppen verläuft nur gut 30 Kilometer südöstlich von Saporischschja. Russische Flugzeuge können Gleitbomben aus Entfernungen von über 50 Kilometern abwerfen.

17:48 Uhr

Tote und Verletzte nach russischem Raketenschlag auf Krywyj Rih

Dieses vom ukrainischen Zivilschutzdienst zur Verfügung gestellte Bild zeigt Rettungskräfte beim Einsatz nach einem russischen Raketenschlag.
Dieses vom ukrainischen Zivilschutzdienst zur Verfügung gestellte Bild zeigt Rettungskräfte beim Einsatz nach einem russischen Raketenschlag. Bildrechte: picture alliance/dpa | Staatlicher Zivilschutzdienst De

In der südostukrainischen Industriestadt Krywyj Rih sind bei einem russischen Raketenschlag nach Behördenangaben mindestens zwei Menschen getötet worden. Über zehn Personen seien verletzt worden, teilte der Gouverneur des Gebiets Dnipropetrowsk, Serhij Lyssak, bei Telegram mit. Mehrere mussten in Krankenhäuser eingeliefert werden. Der Militärstadtverwaltung zufolge wurde ein ziviles Verwaltungsgebäude getroffen.

16:42 Uhr

Putin: Russland könnte neuartige Oreschnik-Raketen in Belarus stationieren

Russland stellt dem verbündeten Nachbarland Belarus ballistische Raketensysteme vom Typ Oreschnik in Aussicht. Auch die russischen Streitkräfte erhielten weitere dieser Systeme, kündigte Russlands Präsident Wladimir Putin laut amtlichen Nachrichtenagenturen an. In Belarus, das wie Russland an die Ukraine grenzt, könnten die Systeme bis Ende kommenden Jahres stationiert werden, wurde Putin weiter zitiert.

Russland hatte die Mittelstreckenraketen im Angriffskrieg gegen die Ukraine am 21. November erstmals eingesetzt.

Der frühere NATO-General und Generalleutnant a.D. Erhard Bühler 76 min
Bildrechte: MDR / Erhard Bühler

16:26 Uhr

Ukraine präsentiert neue weitreichende Raketen-Drohne

Präsident Wolodymyr Zelenskyy übergibt dem ukrainischen Militär die erste Charge fortschrittlicher Peklo-Raketendrohnen
Präsident Wolodymyr Zelenskyy übergibt dem ukrainischen Militär die erste Charge fortschrittlicher Peklo-Raketendrohnen. Bildrechte: IMAGO / Avalon.red

Kiew hat am Tag der Streitkräfte der Ukraine eine neue Drohne mit Raketenantrieb namens "Peklo" (deutsch: Hölle) präsentiert. "Es ist sehr wichtig, dass unsere Verteidiger eine solch moderne Waffe ukrainischer Herstellung bekommen", sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Mitteilung. Die weitere Aufgabe bestehe in der Erhöhung der Produktion und dem Einsatz der Waffe mit einer Reichweite von bis zu 700 Kilometern.

Langstreckenraketendrohnen vom Typ Peklo werden bei der Übergabe der ersten Charge an die Verteidigungskräfte am Tag der Streitkräfte der Ukraine gezeigt.
Langstreckenraketendrohnen vom Typ Peklo werden bei der Übergabe der ersten Charge an die Verteidigungskräfte am Tag der Streitkräfte der Ukraine gezeigt. Bildrechte: IMAGO/Ukrinform

Der Minister für strategische Industriebranchen, Herman Smetanin, schrieb bei Telegram, dass die ersten Dutzend Exemplare dieser Waffe bereits an die Armee übergeben worden seien. Die Entwicklungszeit gab er mit einem Jahr an. Die Zielgenauigkeit und der Schutz vor elektronischen Abwehrmitteln würden ständig verbessert. Mit der angegebenen Reichweite könnte die Waffe gegen Ziele im russischen Hinterland und bis in die Hauptstadt Moskau eingesetzt werden. Der Kreml ist etwa 450 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt.

12:52 Uhr

Russische Armee rückt vor

Russische Streitkräfte haben laut Militärbeobachtern in Kiew weitere Geländegewinne in der Ukraine gemacht. Den Angaben zufolge rückten sie in der ostukrainischen Stadt Kurachowe vor. Bereits Anfang der Woche gab es übereinstimmende Berichte von Militärbeobachtern, wonach die Stadt schon zur Hälfte in russischer Hand gewesen sein soll.

Auch nördlich davon haben die Russen weitere Ortschaften besetzt. Demnach konnte das Moskauer Militär etwa die Ortschaft Stari Terny einnehmen, die sich nordwestlich von Kurachowe am anderen Ufer eines Stausees befindet. Damit sind die russischen Angreifer bereits im Rücken der ukrainischen Verteidiger.

Zunehmend gefährlich wird auch die Lage der ukrainischen Truppen in Pokrowsk. Mit der Einnahme von Nowopustynka drohen die Angreifer südlich der Stadt nach Westen durchzustoßen, womit Pokrowsk ebenfalls in die Zange gerät.

10:17 Uhr

Putin ernennt neuen Gouverneur für Kursk

Russlands Präsident Wladimir Putin hat überraschend den Parlamentsabgeordneten Alexander Chinstein zum neuen Gouverneur der an die Ukraine grenzenden Region Kursk ernannt. "Derzeit ist dort Krisenmanagement gefragt", kommentierte Putin die vom Fernsehen übertragenen Ernennung. Chinstein löst den erst im Mai vom Kremlchef ernannten Gouverneur Alexej Smirnow ab, der erst vor zwei Monaten bei einer Regionalwahl angeblich eine deutliche Mehrheit der Stimmen bekommen hatte.

Die ukrainischen Streitkräfte hatten im Sommer Teile des russischen Grenzgebiets in der Region Kursk unter ihre Kontrolle gebracht. Russische Einheiten versuchen seit Monaten die in die Region Kursk eingedrungenen Ukrainer wieder aus dem Land zu vertreiben.

Umkämpfte Regionen auf russischen Gebiet
Seit dem Sommer führt die ukrainische Armee eine Offensive in der Region Kurks durch. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

04:52 Uhr

Selenskyj fordert wirksame Sicherheitsgarantien

Anlässlich des 30. Jahrestages des Budapester Memorandums forderte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj konkrete Sicherheitsgarantien für sein Land. Die Ukraine hatte 1994 ihre Atomwaffen abgegeben, erhielt jedoch nur unverbindliche Zusicherungen, die sich als unwirksam erwiesen hätten, so Selenskyj. Für einen dauerhaften Frieden brauche es ein realistisches Sicherheitsfundament, das Waffenlieferungen und ein NATO-Bündnis umfasse.

Russland verlangt für Friedensverhandlungen Gebietsabtretungen der Ukraine und den Verzicht auf NATO-Mitgliedschaft sowie eine eigene schlagkräftige Armee.

Wolfgang Ischinger, Präsident des Stiftungsrates der Stiftung Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) 7 min
Bildrechte: picture alliance/dpa | Lennart Preiss
Impressionen von der Strategischen Raketenabschussbasis in Perwomajsk, 27.03.2015 5 min
Bildrechte: picture alliance / Geisler-Fotopress | Collin Raddatz/Geisler-Fotopress

03:22 Uhr

Putin lockert Regeln für Gaszahlungen

Um Sanktionen zu umgehen, hat Russland neue Zahlungsregeln für Gasexporte eingeführt. Ein Dekret des Kremls erlaubt es Kunden, Zahlungen über beliebige russische Banken abzuwickeln, statt über die sanktionierte Gazprombank. Damit will Moskau den Gasverkauf in EU-Länder wie Ungarn und die Slowakei erleichtern.

Die USA hatten die Gazprombank vor zwei Wochen auf die Sanktionsliste gesetzt, was den Gasexport erschwert hat. Der Anteil russischen Gases in der EU ist seit Beginn des Ukraine-Kriegs erheblich gesunken.

Der russische Präsident Wladimir Putin hält am Mittwoch, den 4. Dezember 2024, während einer Plenarsitzung des VTB-Investmentforums „Russia Calling“ in Moskau, Russland, eine Rede. 4 min
Bildrechte: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Yury Kochetkov

02:37 Uhr

Kämpfe an der Front halten an

Entlang der gesamten Frontlinie in der Ukraine gehen die Gefechte unvermindert weiter. Der ukrainische Generalstab meldete 170 Kampfhandlungen und den Einsatz von fast 600 russischen Drohnen. Besonders heftige Kämpfe wurden aus dem Süden um Kurachowe und Pokrowsk sowie aus der Region zwischen Donezk und Saporischschja gemeldet. In Kursk hingegen hat sich die Lage beruhigt. Der ukrainische Generalstab verzeichnete in dieser Region deutlich weniger Angriffe als in den Vorwochen.

01:49 Uhr

Lawrow: Russland ist bereit, "jedes Mittel" zur Verteidigung einzusetzen

Russlands Außenminister Sergej Lawrow droht erneut mit harten Maßnahmen, um eine Niederlage im Ukraine-Krieg zu verhindern. In einem Interview mit dem US-Journalisten Tucker Carlson sagte er, Russland kämpfe gegen die Hegemonie des Westens und werde "jedes Mittel" nutzen, um seine Sicherheitsinteressen zu verteidigen. Die westlichen Staaten müssten verstehen, dass Russland nicht bereit sei, sich geschlagen zu geben, erklärte Lawrow.

Der frühere NATO-General und Generalleutnant a.D. Erhard Bühler 85 min
Bildrechte: MDR / Erhard Bühler

0:00 Uhr

Ukraine-News am Freitag, 6. Dezember 2024

Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Lauf des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen sind. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

Quellen: u.a. AFP,dpa,Reuters,MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 06. Dezember 2024 | 06:00 Uhr

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