Israelische Soldaten sind während einer Bodenoperation im Gazastreifen zim Einsatz
Israelische Soldaten im Gaza-Streifen. (Archivbild) Bildrechte: picture alliance/dpa/AP | Ohad Zwigenberg

Nach Feuerpause Israel: Kämpfe im Gazastreifen gehen weiter

01. Dezember 2023, 22:30 Uhr

Die Hoffnung auf eine weitere Verlängerung der Feuerpause im Gaza-Krieg hat sich zerschlagen. Die israelische Armee kämpft nach eigenen Angaben wieder gegen die islamistische Hamas. Mehrere Medien berichten von schweren Kämpfen im Gazastreifen, unter anderem in der Stadt Gaza. Israel bestätigt zudem den Tod von fünf Geiseln. US-Außenminister Anthony Blinken hatte bereits am Donnerstag gefordert, dass sich Israel bei weiteren Kämpfen an das humanitäre Völkerrecht halten müsse.

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben die Kämpfe im Gazastreifen gegen die islamistische Hamas wieder aufgenommen. Kampfflugzeuge seien gegenwärtig dabei, Ziele der Hamas im Gazastreifen anzugreifen, teilte die Armee am Freitagmorgen nach Ablauf der insgesamt einwöchigen Feuerpause mit.

Die Hamas habe gegen die Feuerpause verstoßen und auf israelisches Gebiet geschossen, erklärte die Armee. Sie hatte demnach kurz vor Ablauf der Frist für die Feuerpause zunächst einen mutmaßlichen Raketenangriff aus dem Gazastreifen abgewehrt. Anschließend wurden mehrere Angriffe aus dem abgeriegelten Gebiet Richtung Israel gemeldet, die nicht abgefangen worden seien.  

Schwere Kämpfe in mehreren Teilen des Gazastreifens

Der arabische Fernsehsender Al-Dschasira berichtete unter Berufung auf Augenzeugen von schweren Kämpfen in der Stadt Gaza und anderen Gebieten im Norden des Gazastreifens. Im Zentrum des Gazastreifens gebe es nahe der Flüchtlingslager Nuseirat und Bureidsch zudem Panzerbeschuss, hieß es. Die BBC meldete zudem unter Berufung auf die Hamas Luftangriffe auch im Süden des Gazastreifens. Eigene Quelle hätten dies bestätigt, berichtete der britische Sender.

Beide Seiten hatten unter Vermittlung Katars sowie Ägyptens und der USA vor einer Woche eine Feuerpause vereinbart, die seither zwei Mal verlängert worden war – zuletzt um einen Tag. In der Zeit wurden von der Hamas Dutzende israelischer Geiseln freigelassen, im Gegenzug setzte Israel palästinensische Häftlinge auf freien Fuß. Zudem gelangten weitere Hilfsgüter in den abgeriegelten Gazastreifen.

Israel bestätigt Tod von fünf Geiseln

Die israelische Armee bestätigte am Freitag den Tod von fünf Geiseln, die von der Terrororganisation Hamas in den Gazastreifen verschleppt worden waren. Die Angehörigen seien informiert worden und der Leichnam einer Geisel sei nach Israel zurückgekehrt, teilte Armeesprecher Daniel Hagari mit. Nach Angaben des Armeesprechers befinden sich immer noch 136 Geiseln, darunter 17 Frauen und Kinder, in der Gewalt der Hamas.

Nach der Wiederaufnahme der Kämpfe zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas nach einer einwöchigen Feuerpause wurden der Hamas zufolge am Freitag drei Journalisten bei israelischen Angriffen getötet. Wie die Hamas-Regierung im Gazastreifen mitteilte, handelte es sich um einen Kameramann, der für die türkische Nachrichtenagentur Anadolu arbeitete, seinen Bruder und einen weiteren Kameramann. Damit seien seit Beginn des Krieges am 7. Oktober 73 Journalisten getötet worden. 

US-Außenminister: Israel muss Zivilisten in Gaza schützen

US-Außenminister Antony Blinken hatte am Donnerstag Israels Führung mit deutlichen Worten aufgefordert, die Zivilisten im Gazastreifen zu schützen. Sollte Israel den Krieg wieder aufnehmen und gegen den südlichen Gazastreifen vorrücken, um die Hamas zu verfolgen, sei es "zwingend erforderlich", dass sich Israel an das humanitäre Völkerrecht und die Regeln der Kriegsführung halte, sagte Blinken. Die zahlreichen Todesopfer in der Zivilbevölkerung und die Vertreibung in dem Ausmaß, wie man sie im nördlichen Gazastreifen gesehen habe, dürfe sich im Süden nicht wiederholen, mahnte er.

dpa,AFP (akq,kar)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 01. Dezember 2023 | 06:30 Uhr

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