Alkohol von A bis Z H - Hilfe zur Selbsthilfe

23. Januar 2020, 16:56 Uhr

In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gibt es mehr als 630 Selbsthilfegruppen für Alkoholerkrankte und deren Angehörige. Sie können auch in den 180 Suchtberatungsstellen der Länder Hilfe suchen. Doch oft dauert es zwischen zehn und 15 Jahren, bis Erkrankte diesen Weg aus der Sucht einschlagen. Offiziellen Statistiken zufolge suchen sich nur zehn bis 20 Prozent der Alkoholiker professionelle Hilfe. 70 Prozent der Alkoholabhängigen, die "nur" einen Entzug machen, werden binnen Jahresfrist wieder rückfällig. Nach einer kombinierten Entwöhnungstherapie bleiben immerhin 50 bis 60 Prozent abstinent.

Die regelmäßigen Treffen in einer Selbsthilfegruppe sind nach den Erfahrungen von "Trocken-Doc" Bernd Thränhardt eine große Unterstützung und gehören deswegen unbedingt zu einer solchen Therapie. Er selbst besuchte sie fünf Jahre lang zwei Mal die Woche trotz anfänglicher Vorbehalte. Das gab ihm Halt und seinem Leben Struktur. "Der wichtigste Punkt war: Ich hatte das Gefühl, ich werde da verstanden, da sind Menschen, die mich nicht verurteilen, sondern die Abhängigkeit als Krankheit akzeptieren." Nicht um Ratschläge ging es, sondern darum zuzuhören, wie sie schwierige Situationen überwanden. Er lernte dort auch, in kleinen zeitlichen Einheiten zu denken. Denn das eigentliche Ziel, von einem Moment auf den anderen, nüchtern bleiben zu müssen, scheine sonst schier unerreichbar.

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