Islam | 09.07. - 11.07.2022 Was das Opferfest bedeutet
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Es ist die Geschichte von Ibrahim, der seinen Sohn opfern soll: Gott will so testen, ob Ibrahim ihm wirklich treu ist. Es gibt ein versöhnliches Ende. Gott hindert Ibrahim im letzten Augenblick daran, seinen Sohn Ismail zu töten. Ibrahim ist so dankbar und erleichtert, dass er Gott ein Tier opfert. Das islamische Opferfest gilt als das höchste islamische Fest. Es ist Höhepunkt der traditionellen Pilgerfahrt nach Mekka, der Hadsch. 2022 wird das Fest vom 09.07. bis zum 11.07. gefeiert.

Die Geschichte, die dem Opferfest zugrunde liegt, war und ist prägend für drei Weltreligionen: das Judentum, das Christentum und den Islam. Für den Propheten Mohammed war die Opfergeschichte so zentral, dass er die Gläubigen anwies, sie jedes Jahr zu feiern - und zwar 70 Tage nach Ramadan, nach dem Fastenbrechen.
Pilgerfahrt nach Mekka: Der Hadsch
Mit dem Opferfest in Verbindung steht die Pilgerfahrt nach Mekka: Der Hadsch gehört neben dem öffentlichen Glaubensbekenntnis, dem täglichen Gebet, dem Fasten im Monat Ramadan und der Unterstützung von Bedürftigen zu den fünf Säulen des Islam und findet einmal im Jahr im letzten Monat des islamischen Mondkalenders, dem Dhul-Hidscha statt.
Teilnehmen soll der, der es sich finanziell leisten kann und körperlich dazu in der Lage ist. Während des Hadsch kleiden sich männliche Pilger in zwei weiße, ungesäumte Tücher, Frauen müssen den Schleier ablegen. Im Anschluss laufen die Pilger in einem mehrtägigen Ritus verschiedene Orte ab, beten und suchen spirituelle Erfahrungen. Zunächst umrunden sie sieben Mal gegen den Uhrzeigersinn die Kaaba, ein würfelförmiges Gebäude in Mekka.
Buße tun und Steinigung des Teufels
Zur Hadsch gehört auch der Bußgang auf den "Gnadenhügel" am Berg Arafat rund 25 Kilometer von Mekka entfernt. Hier beten die Pilger vom Mittag bis zum Sonnenuntergang, lesen im Koran. Nach der Übernachtung in Muzdalifa findet in Mina die symbolische Steinigung des Teufels statt. Mit Opfergaben erinnern die Muslime an die Bereitschaft Ibrahims, seinen Sohn Gott zu opfern.
Das Opferfest ist der Höhepunkt des Pilgermonats. Es ist das höchste Fest im Islam. Einem Ritus folgend werden dazu Tiere geschlachtet. Wohlhabenden Gläubigen kommt die Verantwortung zu, ein Drittel des Opfertieres an sozial und finanziell Bedürftige, ein weiteres Drittel an die Nachbarn und das letzte Drittel an die Familie zu geben. Zum Opferfest finden sich die Gläubigen in der Moschee zum Gebet zusammen. Danach werden Verwandte und Bekannte besucht, um gemeinsam zu essen, zu trinken und einander zu beschenken.
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | 21. August 2018 | 18:50 Uhr