Verkündigungssendung Das Wort zum Tag bei MDR SACHSEN
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Täglich hören Sie das Wort zum Tag. Montags bis freitags gegen 5:45 Uhr und 8:50 Uhr, am Sonnabend gegen 8:50 Uhr, sonntags 7:45 Uhr. Das Wort zum Tag spricht in dieser Woche Pater Bernhard Venzke.
Mittwoch, 19.03.2025: Josef, der Handwerker seiner Träume
Der 19. März ist für uns Katholiken das hohe Fest des heiligen Josef, dem - wenn man und die Frau es so wollen - Ziehvater Jesu. Tja, laut Bibel hat er eigentlich gar nichts zu sagen. Und doch ist er sehr beredt, wenn ich das mal so sagen darf.
Tatsächlich wird nicht ein Wort von ihm laut Heiliger Schrift überliefert.
Da können wir schon mal eins von ihm lernen - es sind nicht immer die Worte, die einen Menschen auszeichnen.
Der gute Josef war als Zimmermann eben ein Handwerker - und kein Mundwerker.
Und da sind wir schon beim Zweiten, was er uns lehrt: Reden ist Silber und Handeln ist Gold.
Gott redet mit ihm durch seinen Engel. Und wenn ich richtig gezählt habe, geschieht das dreimal: Ihm wird Mut gemacht, die schwangere Maria anzunehmen, auch wenn es schwer zu glauben ist, was diese Schwangerschaft angeht. Dann wird er aufgefordert, mit der heiligen Familie nach Ägypten zu fliehen und dann auch wieder zurückzukehren.
Gott redet mit Josef durch einen Engel im Traum!
Da hat er etwas gemeinsam mit seinem Namensvetter im Ersten Testament. Nur - der hat ja dann durch Träume Karriere gemacht. Das kann man vom Ziehvater Jesu so nun nicht sagen.
Der blieb bei seinen Leisten und Brettern usw. Aber da ist schon das Dritte, was uns dieser Josef beibringt: Traue Deinen Träumen - es kann sein, dass Gott Dir damit etwas sagen will. Denn der Herr gibt es den Seinen im Schlaf.
Laut Josef - auch wenn er nix sagt - darf’s beim Träumen nicht bleiben. Träume brauchen ihre Verwirklichung, dann wird’s gut.
Geht es uns nicht ähnlich wie Josef? Viel zu sagen haben wir alle ja nun nicht, aber träumen können wir und dann Hand anlegen. Machen wir es wie er: Handwerker unserer Träume sein.
Also: Legen wir los!
Dienstag, 18.03.2025: Gelassenheit im Sprechen und Hören
Im Evangelium bei Matthäus steht: "Tut und befolgt also alles, was sie euch sagen, aber richtet euch nicht nach dem, was sie tun." So das Wort über die Pharisäer und Schriftgelehrten.
Ja, Ja: Wort und Tat - die stehen sich manchmal direkt gegenüber und widersprechen sich.
Auch wenn diese Aussage Jesu seinen gegenwärtigen Autoritäten galt, haben wir doch alle vermutlich Zeitgenossen vor Augen. Oder?
Das fängt doch erst einmal bei den Politikerinnen und Politikern an, geht - Ja! - auch über so manche religiöse und kirchliche Autoritäten bis hin zu weiteren höhergestellten Persönlichkeiten…
Und endet Wo?
So leid es mir tut - bei uns kleinen Lichtern - bei Ihnen und bei mir.
So, und dann können wir uns ja mal richtig zerknirscht fragen, wer denn dann überhaupt noch was zu sagen hat.
Auch wenn das Alles bei Jesus sehr nach Verurteilung klingt, so glaube ich eher - es ist ein Aufruf zur Menschlichkeit.
"Wie bitte?" - höre ich Sie fragen, liebe Hörerin, lieber Hörer. Ja, es geht - zumindest in meinen Augen - darum, dass Jede und Jeder von uns etwas zu sagen hat, auch wenn er oder sie nicht unbedingt entsprechend handelt.
Mein Vater war Arzt und hat Vorträge gegen das Rauchen gehalten. Und nun raten Sie mal, was er selbst dann in der Pause gemacht hat…
Offen gestanden dürfte auch ich unter diesem Aspekt weder predigen noch diese Worte zum Tag sprechen.
Doch mich beruhigt etwas, was ich im Film "Luther" von Eric Till gehört habe: "Wir predigen am besten über das, was wir selbst noch lernen müssen."
Ich sage es mal so: dem oder der Anderen zuzuhören, heißt noch lange nicht, sie nachmachen zu müssen. Das entspannt in jeder Hinsicht Hörende wir Sprechende.
Bleiben Sie heute unter diesem Aspekt mal ganz gelassen - sich selbst und Anderen gegenüber, gell?