Denise Herrmann-Wick feiert mit dem Team
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Jahresrückblick 2023 | März Denise Herrmann-Wick und Eric Frenzel beenden Karriere

25. Dezember 2023, 09:30 Uhr

Zwei Große des Wintersports sagten dem Profisport auf Wiedersehen: Denise Herrmann-Wick erklärte nach der Biathlon-WM ihr Karriereende. In der Nordischen Kombination wechselte Eric Frenzel auf die Trainerposition.

Einen besseren Ort gibt es nicht, um eine große Karriere zu beenden. Biathlon-Olympiasiegerin Denise Herrmann-Wick wählte mit Bedacht den Holmenkollen von Oslo, wo sie im März 2023 ihre letzten Wettkämpfe bestritt. "Hier durfte ich 2011 meine erste Weltmeisterschaft erleben. Damals noch im Skilanglauf, ohne Gewehr auf dem Rücken. Fünf Jahre später traf ich dann die Entscheidung zum Biathlon zu wechseln. Hier in der Wiege des Skisports, dem traditionsreichen Holmenkollen", schrieb die 34-Jährige auf ihrer Instagram-Seite. Genau an diesem Ort wollte Herrmann-Wick auch ihre Karriere beenden. "Nach 16 Jahren Skilanglauf und sieben Jahren Biathlon ist es an der Zeit, ein neues Kapitel aufzuschlagen. Ich freue mich auf die Abenteuer, die das Leben jetzt für mich bereithält." Eins sollte bald folgen: Im Dezember verkündete die Sächsin, dass sie schwanger ist. "Wir sind überglücklich und können es kaum erwarten, dich in unseren Armen zu halten."

Olympiasiegerin und Weltmeisterin

Herrmann-Wick krönte ihre Laufbahn im vergangenen Jahr bei den Olympischen Winterspielen in Peking mit Gold im Einzel, zudem führte sie die Staffel als Schlussläuferin zu Bronze. Bei der WM in Oberhof hatte sie im Februar noch drei Medaillen gewonnen, darunter Gold im Sprint. Bereits 2019 war Herrmann-Wick Weltmeisterin in der Verfolgung geworden und bringt es auf insgesamt neun WM-Medaillen (2 Gold/6 Silber/1 Bronze). Ihre erste Olympia-Medaille hatte sie 2014 noch mit der Skilanglauf-Staffel (Bronze) im russischen Sotschi gewonnen. Zwei Jahre später war sie vom Langlauf zum Biathlon gewechselt.

Eric Frenzel geht und bleibt doch bei den Kombinierern

Bei der Nordischen Ski-WM im Februar in Planica konnte sich Kombinierer Eric Frenzel noch einmal mit einer Silbermedaille in der Staffel belohnen. Es war die 18. Medaille bei einer Weltmeisterschaft. Danach kam, was viele bereits geahnt hatten: "In Planica hatte ich international meine erste Medaille gewinnen dürfen, in Planica habe ich jetzt auch meine letzte Medaille entgegengenommen. Für mich hat sich im Tal der Schanzen ein Kreis geschlossen - der Kreis meiner sportlichen Karriere, die ich nun mit Abschluss der gegenwärtigen Saison beenden werde", kündigte der dreifache Olympiasieger vom SSV Geyer an.  

Eirc Frenzel fährt durch erhobene Skistöcke.
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Es war eine außergewöhnliche Karriere, die bereits mit sechs in der Trainingsgruppe des Vater begonnen hatte. 2007 gab Frenzel sein Weltcup-Debüt, gewann gleich bei seiner ersten Olympia-Teilnahme 2010 Bronze. 2014 in Sotschi gewann er Team-Silber und Einzel-Gold. Wie auch 2018 in Pyeongchang, wo der Sachse mit dem Team ganz oben auf dem Treppchen stand. Im Weltcup feierte Frenzel 43 Einzel-Siege, fünfmal in Folge – von 2013 bis 2017 – gewann er den Gesamtweltcup.

Frenzel jetzt auf der anderen Seite

Beendet war das Kapitel Nordische Kombination für Frenzel aber mit dem Rücktritt nicht. Der dreifache Familienvater ist in der laufenden Saison als leitender Disziplintrainer für die Weltcup-Auswahl. Für die Bezeichnung Bundestrainer fehlen noch die nötigen Lizenzen. "Ich habe es erst mal mit meiner Familie besprochen. Wir mussten abwägen, ob wir das wirklich wollen. Mit den vielen Reisen. Wir freuen uns aber auf diese interessante Aufgabe. Ich habe immer gesagt, dass ich der Nordischen Kombination treu bleiben möchte. Dass es so wird, habe ich nicht gedacht", so Frenzel.

red

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | MDR aktuell | 25. Dezember 2023 | 14:40 Uhr

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