Florian Wellbrock
Der Magdeburger Florian Wellbrock beim Freiwasserschwimmen (Archivbild). Bildrechte: imago images/Laci Perenyi

Schwimmen | WM in Doha Wellbrock verliert WM-Titel über 10 km - DSV-Kritik am Hotel

04. Februar 2024, 11:05 Uhr

Bei der Schwimm-WM in Doha hat der Magdeburger Florian Wellbrock seinen WM-Titel über zehn Kilometer eingebüßt. Kritik äußerte sein Trainer Bernd Berkhahn an der Unterkunft in Katar.

Einen Tag nach Leonie Beck hat auch Olympiasieger Florian Wellbrock bei der Schwimm-WM in Katar seinen Freiwasser-Titel über zehn Kilometer verloren. Der 26 Jahre alte Magdeburger schlug am Sonntag im Alten Hafen von Doha mit 1:37,8 Minuten Rückstand als 29. an.

OIympia-Quali nach WM-Doppeltriumph gesichert

Der Frankfurter Oliver Klemet, WM-Dritter von 2023, kam als Elfter ins Ziel. Den Titel holte sich der ungarischen Olympiazweite Kristof Rasovszky. Das Ticket für die Olympischen Spiele in Paris hatte Wellbrock über diese Distanz bereits im vergangenen Sommer bei seinem WM-Doppeltriumph über zehn und fünf Kilometer im japanischen Fukuoka gelöst, ebenso wie Klemet und Leonie Beck. Die Würzburgerin, die seit zweieinhalb Jahren in Italien lebt und trainiert, hatte am Samstag mit Rang 20 die erfolgreiche Titelverteidigung ebenso deutlich verpasst. Für die drei DSV-Athleten stehen am Mittwoch noch die Rennen über fünf Kilometer an. Wellbrock peilt zudem das Olympia-Ticket über 800 und 1500 Meter Freistil in der zweiten Wettkampfwoche bei den Beckenwettbewerben an.

Florian Wellbrock und Oliver Klemet zeigen ihre Medaillen.
Florian Wellbrock (li.) und Oliver Klemet holten bei der WM 2023 Gold und Bronze. Bildrechte: picture alliance/dpa/DSV | Jo Kleindl

DSV: Hotel in Doha kein "Glücksgriff"

Mit dem deutschen Team-Hotel bei der WM in Katar ist Bundestrainer Bernd Berkhahn sehr unzufrieden. "Da haben wir keinen Glücksgriff getan dieses Jahr", sagte der 52 Jahre alte Langstrecken-Experte in Doha. "Da jetzt für drei Wochen zu wohnen, ist schon hart." Als Beispiel nannte Berkhahn die Sauberkeit und sagte zudem: "Das Essen ist schlecht."

Schwimm-Bundestrainer Bernd Berkhahn
Schwimm-Bundestrainer Bernd Berkhahn (Archivbild) Bildrechte: IMAGO / Eibner

Er und seine Mannschaft gehen die Situation pragmatisch an. "Da muss man halt etwas dazukaufen und aufpassen, dass man sich gut ernährt. Die Sportler gehen gut damit um. Da ist keiner, der rum zetert", sagte Berkhahn, der Wellbrock in Magdeburg trainiert. "Manchmal hast du Glück, manchmal hast du Pech." Auch andere Nationen sind in der großen Anlage untergekommen, unter anderem australische, ungarische und chinesische Sportlerinnen und Sportler wohnen dort.


sid/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 04. Februar 2024 | 11:40 Uhr

6 Kommentare

ElBuffo vor 11 Wochen

Stimmt, man könnte sich als Spitzensportler auch einfach mit den fussläufig erreichbaren Leuten aus der unmittelbaren Umgebung messen. Und wenn die ganze Welt nicht sämtliche Weltmeisterschaften am Nabel der Welt ausrichten mag, dann muss man sich schon fragen, wie dumm die sind.

Arbeitende Rentnerin vor 12 Wochen

Ob man in so ein Land wie Katar fahren (fliegen) muss, sei dahingestellt, es wird soviel über das Klima geredet, beim Sport scheint das keine Rolle zu spielen, auch nicht besser als die Politiker, da könnte manches eingespart werden wenn man es ernst meinen würde.

Greifswald 57 vor 12 Wochen

Ich glaube kaum, dass gerade bei diesen extremen Ausdauersportarten vom Buffett gegessen wird. Da ist jede Mahlzeit auf die kcal genau bemessen.
Es gibt ein trauriges Bild ab, wenn eigenes Versagen auf die Unzulänglichkeiten anderer projiziert wird (was hat den der ungarische Sieger gegessen?).
Da muss man kein Verschwörungstheoretiker sein, um die Ursachen an anderer Stelle zu suchen - zumal es offensichtlich ein "prinzipielles" Problem ist.
Vom zuletzt vielbejubelten Weltmeister mit souveränen Titeln in einem engen Zeitfenster zu Platz 20 aktuell...
Das erinnert mich an Cornelia Ender:
400m Lagen Weltrekord, Olympiasieg und ca. 20 min später 200m Delphin Olympiasieg in Superzeit - wie lange wurde behauptet, dass sie immer die Fleißigste im Training war?
Was ist da inzwischen passiert? Was haben die anderen besser gemacht?