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Basketball | DBBL WM 2026 im Blick - Frauen-Bundesliga soll professioneller werden

08. Januar 2024, 08:40 Uhr

2026 ist Deutschland Gastgeber der Basketball-WM der Frauen. Mit Blick auf dieses Großereignis beschloss die Bundesliga eine Professionalisierung. Ein Ziel ist, attraktiver auch für deutsche Topspielerinnen zu werden.

Die deutschen Basketballer haben es vorgemacht, jetzt wollen auch die Frauen nachziehen. Die 1. Bundesliga, die DBBL, will in den kommenden Jahren professioneller und so endlich attraktiver auch für deutsche Nationalspielerinnen werden. Ende des vergangenen Jahres segnete die Liga deshalb auf zwei Mitgliederversammlungen "richtungsweisende Beschlüsse" ab.

Rückenwind durch WM im eigenen Land

Dass in den kommenden Jahren gleich zwei Großereignisse in Deutschland stattfinden, soll dem Frauen-Basketball zusätzlichen Rückenwind geben. 2025 findet in Hamburg ein Teil der Europameisterschaft statt. Und 2026 richtet Deutschland die Weltmeisterschaft in Berlin aus. "Die EM und WM im eigenen Land ist die große Chance, um da voranzukommen. Die DBBL ist nicht gut genug, deshalb sind auch die Nationalspielerinnen im Ausland. Die Beschlüsse gehen in die richtige Richtung“, so Martin Geissler, Geschäftsführer des MBC.

Lizenzbedingungen verschärft - mehr Chancen für deutsche Spielerinnen

Konkret heißt das, dass ab der kommenden Saison bereits ein Nachweis über hauptamtliche Strukturen im Nachwuchsbereich nötig ist. Bedeutet, dass jeder Bundesligist perspektivisch auch Nachwuchsteams stellen muss. Zudem muss der Headcoach der Bundesliga-Mannschaft die A-Lizenz des DBB besitzen. Um die Chancen der deutschen Spielerinnen, auch aus dem eigenen Nachwuchs, auf Einsatzzeiten in der DBBL zu erhöhen, wird ab 2024 verpflichtend eine Quote eingeführt. So müssen mindestens vier Deutsche auf dem Spielberichtsbogen stehen. Ab 2026 sollen das sechs von zwölf sein. Ab 2025 gibt es einen verpflichtenden Einsatz von LED-Banden und die Partien müssen auf einem Spielboden ausgetragen werden, auf dem ausschließlich Basketballlinien sichtbar sind. Bis 2030 ist geplant, dass nur noch in Hallen mit einer Mindestkapazität von 1.500 Zuschauern gespielt werden darf.

Andreas Wagner (Vorsitzender DBBL) 4 min
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DBBL-Präsident Wagner: "Haben viel zu lange gewartet"

Der Präsident der DBBL, Andreas Wagner, ist sicher, dass die neuen Bedingungen für den Start in der Bundesliga nicht dazu führen, dass nicht genügend Mannschaften melden werden: "Es wird sicher für den ein oder anderen Verein schwer, aber wir haben es sehr gestreckt. Wir wollen die DBBL nach vorn bringen, dabei aber alle Vereine mitnehmen. Es gibt kleine Vereine, die umdenken müssen, was die Hauptamtlichkeit betrifft. Und es gibt Vereine, die vielleicht Deutscher Meister waren, im Nachwuchsbereich aber hinterherhängen. Auch für die wird es in Zukunft kompliziert, denn die müssen ab 2026/27 eine weibliche Nachwuchs-Bundesligamannschaft stellen. Die muss spielen." Die Veränderungen seien aber unumkehrbar. Es sei absolut an der Zeit, man dürfe da die Augen nicht verschließen. Man habe "viel zu lange gewartet".

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rei

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Sachsen-Anhalt heute | 08. Januar 2024 | 19:30 Uhr

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