Saison 2014/2015 - endlich wieder Profifußball!

Nachdem der Schreck des letzten Platzes überwunden war, rappelte sich die Mannschaft in der Spielzeit 2012/13 unter dem neuen Trainer Andreas Petersen wieder auf. Der FCM wurde Sechster - und ein Transfer lässt diese Saison in besonders guter Erinnerung bleiben: Christian Beck kam zu den Blau-Weißen. In der Folgesaison 13/14 konnte er mit 22 Treffern Torschützenkönig werden. Der Club wurde nach einer anfangs durchwachsenen Saison Zweiter - mit ganzen zwölf Punkten Abstand auf den Meister aus Neustrelitz. Die Verärgerung war groß, auch weil man sich in beiden direkten Duellen geschlagen geben musste. Neustrelitz verpasste den Aufstieg gegen die Amateure aus Mainz.

Zwar scheiterte der FCM nicht so knapp, wie es in der Vereinsgeschichte schon ein paar mal der Fall gewesen ist. Dennoch bedeutete die Saison 14/15 einen Neuanfang. Auf der Trainerbank nahm nun Jens Härtel Platz. Auch auf dem Feld gab es einige Neuerungen. Nachdem acht Spieler den Club verlassen hatten, kamen mit Silvio Bankert, Marcel Schlosser, Nicolas Hebisch und Jan Glinker wichtige Spieler für den Aufstieg an die Elbe.

Ein Pokalspiel als Initialzündung

Die Regionalliga-Saison begann schlechter als gedacht. Gegen Halberstadt musste sich der FCM gleich am zweiten Spieltag geschlagen geben. In den drei Spielen gegen die Mitfavoriten aus Zwickau, Nordhausen und Neustrelitz konnte der FCM nur einen Punkt holen. Eine Überraschung gelang dem Club in der ersten Runde des DFB-Pokals. Gegen den Erstligisten FC Augsburg konnte sich der Regionalligist von der Elbe mit 1:0 durchsetzen und kam so in die zweite Runde. Ein schwerer Gegner wurde in die MDCC-Arena gelost: Bayer Leverkusen. Doch die Magdeburger verkauften sich teuer. Nach einem schnellen Gegentor konnten sie den Ausgleich schießen und gingen in der Verlängerung sogar in Führung. Auch der Ausgleich warf die Blau-Weißen nicht aus der Bahn. Im Elfmeterschießen hätte nur einer der beiden letzten regulären Schützen treffen müssen - Hebisch oder Brandt. Sie scheiterten jedoch.

Der extrem unglücklich Ausgang ließ auch die Fans zittern. Was bedeutet das für die Liga? "Aufstehen, Mund abputzen, weitermachen" liest man nach solchen Spielen bei Facebook oder im Fanforum. Und das nahm sich die Mannschaft zu Herzen. Man hatte nach der Niederlage beim Vorjahresmeister Neustrelitz bereits Bautzen mit 6:0 besiegt. Was dann folgte, deutete keineswegs auf eine angeschlagene Mannschaft hin. 19 Spiele hintereinander verlor der FCM kein Spiel mehr und konnte sich vom 12. auf den 1. Platz hochkämpfen. Bereits am vorletzten Spieltag stand der FCM als Meister fest.

Festtage im Mai 2015

Die Auslosung für die beiden Relegationsspiele wurde mit Vorfreude und Ehrfurcht erwartet. Mit den Kickers aus Offenbach wurde den Elbestädtern aber der vermeintlich stärkste Gegner zugelost. Doch sowohl zu Hause als auch in Offenbach überzeugten die Mannen von Jens Härtel. Sie bewiesen, dass sie mit einer starken Fangemeinschaft im Rücken jede noch so schwere Aufgabe meistern können.

Diese Euphorie haben Verein, Trainer und Spieler offenbar aufgesogen und als Energie zu nutzen gewusst. Die Hinrunde der ersten Profisaison verlief sehr gut. Zu Hause ist der FCM - bis auf wenige Ausnahmen - eine Macht. Das liegt auch an der unermüdlichen Unterstützung der Fans, die auch gegen die Reserven der Liga zahlreich in die heimische Arena stürmen. Auch auswärts folgen Woche für Woche Tausende dem FCM in die Stadien. Im ersten Rückrundenspiel gegen Erfurt wurden sie dafür endlich mit dem ersten Auswärtssieg belohnt.

Hin und wieder kann man unter Fans vom "Darmstädter Weg" lesen. Andere halten es wie Trainer und Vereinsspitze und gucken vorsichtshalber nach unten statt nach oben. Wie man es auch sieht: Der 1. FC Magdeburg muss sich - trotz des niedrigen Budgets und der technischen Unterlegenheit - in dieser dritten Liga nicht verstecken. Wenn in der Winterpause etwas Verstärkung geholt wird und das Verletzungspech endlich von Magdeburg ablässt, sollte dem Klassenerhalt nichts im Wege stehen. Und dann kann sich der wiedererwachte Riese ganz gemächlich auf seinen Weg nach oben machen.