Fußball | 2. Bundesliga 1. FC Magdeburg entführt in doppelter Unterzahl einen Punkt aus Kaiserslautern
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11. Spieltag
03. November 2024, 15:36 Uhr
Erst Doppelschlag, dann Doppel-Platzverweis: Der 1. FC Magdeburg hat in einem denkwürdigen Spiel beim 1. FC Kaiserslautern mit ganz viel Herzblut einen Punkt erkämpft.
Was für ein wildes Fußballspiel: Der 1. FC Magdeburg hat sich nach zwei Niederlagen zuletzt beim 2:2 gegen den 1. FC Kaiserslautern mit einen Punkt belohnt.
Die mehr als 45.000 Fans erlebten ein Spektakel mit zwei frühen Magdeburger Toren. Nach der 2:0-Führung durch Samuel Loric und Philipp Hercher kamen die Gastgeber durch einen umstrittenen Elfmeter zurück und spielten ab der 37. Minute in Überzahl (Gelb-Rot für Falko Michel). Trotz FCK-Powerplay gelang nach der Pause nur noch das 2:2, weil Magdeburg im Hexenkessel das Glück des Tüchtigen hatte.
Einstudierte Ecke = Traumtor
Der FCM - im Vergleich zum 0:3 gegen Hannover mit drei Neuen in der Startelf - begann auf dem Betzenberg mit einem Donnerschlag! Nach einer halbhoch getretenen Eckball knallte Loric den Ball von der Strafraumkante mit links wuchtig über Julian Krahl, der in der Lausitz geboren wurde und in der Jugend für Energie Cottbus und RB Leipzig spielte, ins Tor.
Hercher trifft im alten Revier
Gut zwei Minuten nach diesem Traumtreffer schlug die Titz-Elf wieder zu. Aus der eigenen Hälfte schlug Marcus Mathisen einen weiten Ball direkt in den Lauf von Hercher, der dem Ex-Leipziger Luca Sirch entwischte und allein vor Krahl cool einschob. Ausgerechnet Hercher. Der 28-Jährige spielte zuletzt fünf Jahre für den FCK und war vor dem Spiel offiziell verabschiedet und von den Fans gefeiert worden.
Das Spiel blieb mitreißend und chancenreich. Als Falko Michel den wuseligen Daisuke Yokota im Strafraum leicht berührte, entschied Schiedsrichter Florian Badstübner aus Nürnberg auf Elfmeter. FCM-Trainer Christian Titz schaute sich die Szene mehrfach an und hatte eine klare Meinung: "Es gab zwei Szenen, die kein Elfmeter waren. Wenn einer behauptet, hier wäre ein Foulspiel gewesen, der sagt nicht die Wahrheit." Lauters Tomiak war es egal. Er blieb cool, schob links unten ein und schickte Christian Reimann in die falsche Ecke. Nur noch 1:2.
Plötzlich war wieder Musik drin und die wurde noch lauter, als Michel in der 37. Minute mit Gelb-Rot vom Platz flog. Wie schon bei der ersten gelben Karte touchierte er den sprintenden Yokota leicht und sah Gelb-Rot.
Ache köpft zum 2:2 ein
Die Magdeburger mussten die Führung nun mit zehn Mann verteidigen und waren zunächst mit Fortuna im Bunde. Ein gewaltiger Schuss von Ragnar Ache klatschte direkt nach der Pause nur an die Latte. Die "Roten Teufel" hielten das Tempo hoch, schnürten Magdeburg ein, betrieben aber zunächst Chancenwucher.
In der 68. Minute lag der Ball dann im Netz. Top-Torjäger Ache, der bis dahin unglücklich spielte, köpfte nach einer Sirch-Ecke aus Nahdistanz ein: 2:2 (68.). Und der FCK wollte mehr! Die Elf von Markus Anfang blieb am Drücker und hatte beste Chancen. Ache traf u.a. zum dritten Mal Aluminium. Magdeburg schaffte nur selten Entlastung, hatte aber in Unterzahl das Glück des Tüchtigen und entführte am Ende in doppelter Unterzahl einen Punkt vom Betzenberg. In der Nachspielzeit sah nämlich Martijn Kaars nach einem übermotivierten Foulspiel auch noch Gelb-Rot.
Stimmen zum Spiel
Christian Titz (FCM): "Wir sind gut in das Spiel reingekommen, führen 2:0 und haben die Möglichkeit nachzulegen. Vor dem Platzverweis waren wir etwas schludriger, trotzdem ist nicht mehr viel passiert. Mit dem Platzverweis und dem Elfmeter wird es leider ein anderes Spiel. Wir wollten gar nicht so tief stehen, sondern mutiger spielen. Das ist uns leider nicht gelungen. Die Mannschaft hat sich gewehrt und alles reingeworfen. Wenn man die Elfmeterszene anschaut, sieht man, dass da nichts war und entsprechend auch keine gelbe Karte hätte gegeben werden dürfen."
Markus Anfang (FCK): "Wir hatten eine tolle Atmosphäre im Stadion. Wir waren von der ersten Sekunde voll im Spiel drin und haben bis zum Gegentor gar nichts zugelassen. Dann waren wir drei, vier Minuten schläfrig und kriegen das 0:2. Ich hatte das Gefühl, dass wir auch in Gleichzahl viele Chancen erspielt hätten. Ich kann meiner Mannschaft nicht viel vorwerfen. Es ist leider nur ein Punkt geworden."
Sanny Stephan
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR aktuell | 03. November 2024 | 19:30 Uhr
Gerd Mueller vor 4 Wochen
Magdeburg und Ulm verbindet der 26-jährige brasilianische Stürmer Leo Scienza. Nachdem er sich nach seinem Wechsel vom FC Schalke 04 II zu den Elbestädtern in der ersten Mannschaft des FCM nicht durchsetzen konnte, lief er in der Saison 2023/24 für die Spatzen auf und hatte als Top-Scorer der 3. Liga mit 27 Punkten (12+15), ganz maßgeblichen Anteil am Aufstieg des SSV in die 2. Bundelisga: Thomas Wörle und Leo Scienza Trainer und Spieler der Saison.
Wassire vor 4 Wochen
CT hat wohl aus den Aufstellungsfehlern gelernt,doch dann kam Fallpfosten Yokota. Der Herr hat Kegeln mit Fußball verwechselt.Die fiel ja schon freiwillig wenn nur ein Magdeburger in seiner Nähe war.Für mich der unfairste Spieler dieser Begegnung,Elferschinder. Über Herr Badstübner kann man nur sagen,diese "pfeiffe" verhielf Lautern nicht zu verlieren
Gernot vor 4 Wochen
Fakt ist aber, gibt es den Elfer gegen Michel nicht , hat das 0:2 bestand und Magdeburg spielt vorerst mit 11 Mann weiter. Für den Spielverlauf so etwas wie vorentscheident.
Im übrigen, in den echten Fachmedien, wo für mich weder Sky noch die Sportschau dazu gehören, sieht man es ebenso.