Fußball | DFB-Pokal 1. FC Magdeburg gewinnt Nervenschlacht bei Holstein Kiel

2. Hauptrunde

01. November 2023, 20:53 Uhr

Sechs Tore, Elfmeterschießen, Führung vergeben: Es war mal wieder alles drin in einer Partie des 1. FC Magdeburg. Bei Holstein Kiel hat es die Titz-Elf unnötig spannend gemacht und ist dennoch eine Runde weiter.

Fünf Tore bis zum Elfmeterschießen schossen Magdeburger. Dennoch musste der FCM bei Holstein Kiel nachsitzen. Am Ende steht ein 7:6 (2:2, 2:2, 3:3) nach Elfmeterschießen in den Geschichtsbüchern der Elbestädter, die es in Achtelfinale geschafft haben.

Bockhorn mit der frühen Führung

Christian Titz ließ Kapitän Amara Condé zunächst auf der Bank. Silas Gnaka und Connor Krempicki übernahmen das zentrale Mittelfeld, Leon Bell Bell rückte zurück in die gewohnte Außenverteidigerposition. Für ihn machte Alexander Nollenberger Platz. Und auch in der Innenverteidigung gab es eine Umstellung: Cristiano Piccini kehrte zurück, Jamie Lawrence saß auf der Bank.

Holstein Kiel gegen den 1. FC Magdeburg
In einer stimmungsvollen Partie ist der FCM früh in Führung gegangen. Bildrechte: IMAGO / Eibner

Besonders die Hereinnahme von Krempicki zahlte sich aus. Nach einer Seitenverlagerung von Jason Ceka stand der 29-Jährige blank auf der linken Seite und legte mit Gefühl auf Herbert Bockhorn, der aus kurzer Distanz zur 1:0-Führung einschob (3.). Kiel hatte im direkten Gegenzug die Riesenchance zum Ausgleich durch Holmbert Fridjonsson, sein Kopfball ging aber drüber (4.). Drei Minuten später packte Benedikt Pichler ein tolles Solo aus, zwei Abschlüsse blockte der FCM mit vereinten Kräften. Der Ball kam zu Steven Skrzybski, auf der Linie klärte Leon Bell Bell.

Krempicki dreht auf

Doch bis zur Pause spielte nur noch der FCM. Colin Kleine-Bekel unterlief ein schlimmer Patzer am Sechzehner der Kieler, Krempicki war dazwischen und überwand Timon Weiner zum 2:0 (13.). Magdeburg kreierte Chance um Chance: Baris Atik per Freistoß (20.), Bell Bell (25.) aus spitzem Winkel, Luca Schuler, der in der 31. Minute in letzter Not gestoppt werden konnte. Die beste hatte der herausragende Krempicki: Atik legte zurück, der geborene Gelsenkirchener zog ab, Weiner war geschlagen, doch der Pfosten rettete Kiel vor dem dritten Gegentor (36.). Mit einer hochverdienten Führung, die höher hätte ausfallen müssen, ging es in die Kabine.

v.l. Connor Krempicki (Magdeburg, 13) und Baris Atik (Magdeburg, 23) beim Torjubel.
Baris Atik bejubelte den Torschützen zum 2:0 Connor Krempicki. Bildrechte: IMAGO / Jan Huebner

Zwei Eigentore bringen Kiel den Ausgleich

Nach der Pause drehte Kiel auf. Eine scharfe Hereingabe von Lewis Holtby verpassten zwei Mitspieler denkbar knapp (53.). Doch der FCM konterte gefährlich. Atiks Hereingabe von links verpasste erst Schuler, dann der komplett freistehende Jason Ceka am zweiten Pfosten. Und so kam es, wie es kommen musste. Der eingewechselte Jonas Sterner brachte eine Flanke in den Strafraum der Gäste, Daniel Heber versuchte per Flugkopfball zu klären, traf aber in den eigenen Kasten (61.).

1-2 durch Daniel Heber (1. FC Magdeburg) 15
Daniel Heber brachte per Eigentor Kiel zurück ins Spiel. Bildrechte: IMAGO / Susanne Hübner

Und es kam noch schlimmer: Wieder brachte Sterner den Ball von außen herein, diesmal spitzelte Piccini das Leder unter Keeper Dominik Reimann zum Ausgleich ins eigene Tor (68.). Schuler hatte noch eine gute Chance (70.), doch ansonsten bestimmte Kiel die Partie. Aber ein Tor gelang keinem Team mehr, so ging es mit etwas Glück für den FCM in die Verlängerung.

Amaechis Premierentor

Und in die startete Magdeburg traumhaft. Der eingewechselte Amara Condé spielte Xavier Amaechi auf der rechten Seite frei, der zwei Kieler austanzte und zwischen den beiden hindurch ins linke untere Eck einnetzte (93.).

Steven Skrzybski und Baris Atik
Um ein Haar wären Baris Atik und Co ausgerutscht, kamen aber mit dem Schrecken davon. Bildrechte: IMAGO / Eibner

Kiel rannte wütend an, scheiterte aber durch Pichler am exzellent reagierenden Reimann (100.). Die nächste Chance auf ein weiteres Tor hatte ein Ex-Kieler. Ahmet Arslan wurde von Bell Bell angespielt, zog in den Strafraum und lupfte über Weiner. Doch die Kugel hüpfte knapp am Kasten vorbei (103.). Der FCM verpasste es, seine Konter zu nutzen. Und patzte hinten erneut. Reimann klärte einen Abschluss von Nicolai Remberg stark, Bell Bell hätte den Ball nur raushauen müssen, versuchte aber die Annahme. Pichler kam angerauscht und glich in letzter Sekunde aus (120.+2). Elfmeterschießen. Und in dem hielt erst Reimann gegen Rothe, bevor Arslan den entscheidenden Elfmeter in die Maschen haute. Magdeburg steht erstmals seit der Saison 2000/2001 im Achtelfinale des DFB-Pokals.


jar

Videos zu den Pokal-Wettbewerben

Florian Kästner, Trainer FC Carl Zeiss Jena Frauen
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Marco Rose
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
1 min

Das aberkannte Leipziger Tor in der 2. Spielminute gegen Real Madrid war Thema in der Pressekonferenz.

Mi 14.02.2024 01:58Uhr 00:48 min

https://www.mdr.de/sport/sport-im-osten/video-798082.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video
Alle anzeigen (28)

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR aktuell | 01. November 2023 | 21:45 Uhr

40 Kommentare

Ketziner vor 25 Wochen

Das Spiel war von vorn herein in das Heinrich-Germer-Stadion angesetzt, nachdem der FSA bemerkte, dass dies sicherheitstechnisch nicht möglich ist. Ich kenne den Platz an der Harsdorfer Str., hatte selbst dort in den 80'er gekickt. Ein Umbau für dieses Spiel wäre rein finanziell gar nicht möglich gewesen.

A.d.R. is Back vor 25 Wochen

Ketziner! Ganz so ist es nicht, jeder Amateurverein würde gerne im eigenen Stadion spielen, schon mal des Geldes wegen aber wenn du die ungeliebten von der Saale zugelost bekommst und das in MD stattfinden soll wird das leider nix.

A.d.R. is Back vor 25 Wochen

Was?? Börde hat sein Heimrecht abgegeben??? Wo hast du denn diese Weisheiten her -.
Der MSV durfte aus Sicherheitsgründen nicht in der Harsdorfer spielen, weil die Unbeliebten aus Halle dort spielen sollten und mit recht haben sie das Angebot aus Halle abgelehnt.
Hör auf hier immer und immer wieder alles zu verdrehen.