Unbelegt: Blaues Licht hindert uns am Einschlafen

Geprüft von der MDR WISSEN-Redaktion am 16.07.2022

Faktencheck Blaues-Licht
Bildrechte: imago/ Panthermedia

Dass blaues Licht von LED-Bildschirmen unseren Schlaf beeinflusst, klingt auf den ersten Blick plausibel: Blaues Licht täuscht uns Tageslicht vor. Viel Licht am Abend verhindert, dass wir das Schlafhormon Melatonin bilden und unsere innere Uhr wird verstellt. Welchen Anteil das blaue Licht daran aber tatsächlich hat, ist nicht erwiesen. Fraglich scheint auch, ob die blauen Lichtwellen, die von LED-Bildschirmen ausstrahlen, überhaupt ausreichend sind für einen derartigen Effekt. Es gibt zwar viele Hinweise darauf, dass blaues Licht die Wachsamkeit erhöht und das Einschlafen erschwert, aber die Studienlage dazu ist nicht eindeutig. Studien zeigen, dass Handynutzung vor dem Schlafen zu verzögertem Einschlafen und schlechter Schlafqualität führt. Dass Blaulichtfilter oder Nachtmodus beim Handy etwas bringen, widerlegen allerdings mehrere Studien. Forschende konnten zeigen, dass der Night Shift-Modus die Menge des ausgeschütteten Melatonins nicht erhöht.

Quellen: doi10.1080/07420528.2018.1527773; doi:10.1016/J.sleep.2016.06.016; doi:10.1016/j.sleh.2021.03.005;

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