Die Elbe – Luftaufnahme
Eine Luftaufnahme der Elbe. Die Belastung des Flusses soll nun genauer untersucht werden. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Industrie, Landwirtschaft, Kläranlagen Leipziger UFZ untersucht Belastung der Elbe

30. Juni 2023, 10:53 Uhr

Ein Team mehrerer Helmholtz-Zentren mit Beteiligung des Leipziger Umweltforschungszentrums (UFZ) will in einer gemeinsamen Messkampagne genauer analysieren, wie Umweltchemikalien, Nano- und Mikroplastikpartikel sowie Nährstoffe in die Elbe und dann ins Meer gelangen.

Deutschlands Fließgewässer wie beispielsweise die Elbe sind durch Einträge von außen etwa aus Industrie, Landwirtschaft oder Kläranlagen belastet. Doch diese Belastung verändert sich im Flussverlauf - durch viele Belastungsquellen und weil Abbauprozesse die Stoffe modifzieren. Ein Team mehrerer Helmholtz-Zentren mit Beteiligung des Leipziger Umweltforschungszentrums (UFZ) will nun in einer gemeinsamen Messkampagne genauer analysieren, wie Umweltchemikalien, Nano- und Mikroplastikpartikel sowie Nährstoffe in die Elbe und dann ins Meer gelangen.

Die diesjährige Elbe-Fahrt im Rahmen der Forschungsinitiative "Moses" beginnt Ende Juni in Tschechien und endet Mitte September in der Deutschen Bucht. Vom 3. bis 11. Juli wird das Forschungsschiff "Albis" des UFZ zwischen Schmilka an der tschechisch-deutschen Grenze und Geesthacht unterwegs sein. "Ziel ist, die stofflichen Einträge und deren Konzentrationen von der Quelle der Elbe bis in die Deutsche Bucht zu messen. Wir wollen so ein Modell entwickeln, das die Verteilung und Verdünnung der Schadstoffe im Fluss berücksichtigt, um daraus Rückschlüsse zu ziehen, welchen Prozessen die Schadstoffe unterliegen", erklärt Dr. Ute Weber vom UFZ.

Besonders ist an der diesjährigen Elbe-Kampagne, dass neben dem UFZ als koordinierende Forschungseinrichtung drei weitere Helmholtz-Zentren beteiligt sind, die auf einzelnen Flussabschnitten und Küstenbereichen der Nordsee mit ihren Forschungsschiffen unterwegs sind: Das Helmholtz-Zentrum Hereon, das Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel und das Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar und Meeresforschung (AWI). Diese Kooperation wurde erstmals bei der Moses-Generalprobe "Elbe 2020" getestet.