Ein Kind mit Schnupfen
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Influenza Grippewelle klingt aus – Neue Ansteckungen vor allem durch Erkältungsviren

10. April 2025, 18:25 Uhr

Die Grippewelle nähert sich ihrem Ende. Neue Ansteckungen mit Atemwegserregern gehen laut Robert Koch-Institut vor allem auf das Konto harmloser Schnupfenviren.

Die Grippe- und Erkältungssaison steuert auf ihr Ende zu. Das teilt das Robert Koch-Institut in seinem aktuellen Wochenbericht mit. Demnach steckten sich in der Woche bis zum 6. April zwar 5,2 Millionen Menschen in Deutschland mit einem Atemwegsvirus neu an. Das sind in etwa so viele Fälle wie in den Wochen zuvor. Allerdings dominieren nun laut den Laboruntersuchungen wieder harmlose Schnupfen- und Erkältungsviren. Die Zahl der Patienten, die wegen schwerer Infektionen in Kliniken behandelt werden mussten, ging ebenfalls weiter zurück.

Rhinoviren häufigste Erreger in der Stichprobe

Rund 22 Prozent der Proben aus dem Stichprobensystem Sentinel enthielten Rhinoviren, die gewöhnlichen Schnupfenerreger. Influenza-A- und B-Viren waren noch in 17 Prozent der Proben enthalten, ein deutlicher Rückgang gegenüber den Vorwochen. Außerdem zirkulierten humane Metapneuviren (hmpV). Sie kamen in 14 Prozent der Proben vor. In 12 Prozent waren vor allem für kleine Kinder gefährliche RS-Viren enthalten.

Die Zahl der durch Labore bestätigten Ansteckungen mit Influenza sank auf 5.150 Fälle, nahezu eine Halbierung gegenüber der Vorwoche. Mit Beginn der Osterferien in den meisten Bundesländern dürfte die diesjährige Grippewelle endgültig beendet sein.

Dieser Artikel wird laufend aktualisiert Zuletzt haben wir die Angaben am 10. April auf den aktuellsten Stand gebracht.

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 10. April 2025 | 18:45 Uhr

140 Kommentare

peter_ausDresden vor 8 Stunden

Ich gebe dir insofern recht, dass es zwar wenige Placebo-RCTs gibt, aber sehr wohl viele große Beobachtungsstudien und Kohortenstudien mit hochwertigen Designs. Auch Registerdaten und real-world evidence liefern belastbare Hinweise. Infosperber anzuführen, ist nicht gewinnbringend, da es kein wissenschaftliches Journal ist, sondern eine journalistische Plattform mit teils kritischen, meinungsstarken Beiträgen. Und diese ersetzen keine wissenschaftliche Systematik.

Grüße
Peter

MDR-Team vor 3 Tagen

Vielen Dank für den Hinweis Georg11. Die Diskussion über die Qualität und Aussagekraft von Studien zur Grippeimpfung ist wichtig und wird in der Fachwelt auch kontrovers geführt. Wir nehmen die Argumente – auch von Ioannidis oder Cochrane-nahen Analysen – ernst. Gleichzeitig verweisen Institutionen wie STIKO oder WHO auf eine Vielzahl an Daten, die in Summe für einen Nutzen der Impfung sprechen, vor allem für Risikogruppen. Wir behalten das Thema weiter im Blick.

Georg11 vor 3 Tagen

@ "Es bleibt entscheidend, alle wissenschaftlichen Erkenntnisse zu berücksichtigen, um eine fundierte Einschätzung über Nutzen und Grenzen von Impfungen zu treffen." Genau deshalb verwies ich ja auf die Einschätzung von Ioannidis und Kollegen und auch auf eine Analyse von Wissenschaftlern im Umfeld von Cochrane ("Why have three long-running Cochrane Reviews on influenza vaccines been stabilised?"), einer Vereinigung für Evidenz-basierte Medizin, die zu dem Schluss kommen, dass wir aktuell keine belastbaren Aussagen zur Wirksamkeit der Grippeimpfung machen können, da es entgegen Ihrer Annahme keine "großen, gut durchgeführten Studien" gibt. Es gibt eben keine randomisierte Placebo-kontrollierte Studien. In dem Infosperber-Artikel "Grippe- und Covid-Impfung: Wirksamkeitsbeweis gefordert" wird dies gut dargestellt. Ich denke, dass diese Problematik auch bei MDR Wissen aufgegriffen werden könnte. Ioannidis und Kollegen machen auch Vorschläge, wie man das Problem angehen könnte.