Forschung Baumwollsamen auf dem Mond keimten besser als erwartet

05. Oktober 2019, 09:00 Uhr

Baumwolle, Raps, Kartoffeln, Schotenkresse: Chinas Mondsonde "Chang'e 4" hatte im Januar 2019 einen Behälter mit Samen und Nährmitteln auf der Mondrückseite abgesetzt. Jetzt wurden die Daten ausgewertet.

Ein Baumwoll-Samen hat sich als das robusteste Forschungsobjekt der chiensischen Mond-Mission erwiesen: Er keimte und die Pflanze entwickelte sogar zwei Blätte in dem Mini-Ökosystem, das die Raumsonde Chang’e-4 im Januar auf dem Mond abgesetzt hatr. Das haben die Auswertungen der Daten aus dem Pflanzcontainer ergeben, aus denen jetzt ein 3-D-Bild errechnet wurde.

Studienleiter Xie Gengxin von der Chongqing Universität, der das Experiment betreut, wertet zusammen mit seinem Team weitere Daten des Mond-Experiment aus. Die Keimfähigkeit unter Mondbedingungen wurde auch bei Raps, Kartoffeln und Schotenkresse getestet, allerdings ohne Erfolg. Diese Samen gingen nicht auf.

Nach 14,5 Tagen war Schluss

Nach etwa 14,5 Tagen, also am Ende des lunaren Tags, starb auch dieser Baumwollkeimling ab. Mit Einsetzen der Dämmerung wurde es um die Sonde rapide kälter. Der Kanister mit dem Experimentier-Gut hat keine Dämmung zum Schutz vor den minus 190 Grad Celsius. So kalt wird es während der nacht auf dem Mond.

Wie geht es weiter mit der Mondforschung?

Das Interesse an Experimenten auf unserem Trabanten ist groß: Auch USA, Russland, Indien, Japan und Europa mit der gemeinsamen Raumfahrtbehörde ESA planen Missionen zum Mond. In der Raumforschung gilt er als möglicher Standort für eine Zwischenstation, sollten sich tatsächlich einmal Menschen auf den Weg zum Mars machen.

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR AKTUELL | 15. Juli 2019 | 10:31 Uhr

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