Wissen-News Tharandter Wald als Beispiel: Waldboden ist "Boden des Jahres 2024"

05. Dezember 2023, 16:32 Uhr

Der Waldboden wurde zum "Boden des Jahres 2024" in Deutschland gewählt. Stellvertretend für die 11,4 Millionen Hektar Wald in Deutschland wählte die Jury dabei einen typischen Boden aus dem Tharandter Wald bei Dresden.

Immer am 5. Dezember ist "Internationaler Tag des Bodens". Zu diesem Anlass wird alljährlich der "Boden des Jahres" für das darauffolgende Jahr gewählt. Diesmal ist es als Nachfolger von Lössboden, Pelosol und Ackerboden der Waldboden. Knapp ein Drittel der Fläche Deutschlands (11,4 Millionen Hektar) ist von Wald bedeckt. Im Boden konzentrieren sich zahlreiche Superlative: So leben in einer Handvoll Erde mehr Organismen als Menschen auf der Erde, er ist ein größerer Kohlenstoffspeicher als die Vegetation, hat das Potenzial, viel Wasser zu speichern, schützt vor Erosion und filtert Schadstoffe.

Stellvertretend für die Vielfalt von Waldböden wurde von der bundesweiten Jury ein typischer Boden aus dem Tharandter Wald bei Dresden als "Boden des Jahres 2024" ausgewählt. "Beim Waldboden aus dem Tharandter Wald handelt es sich um einen Boden, der durch periodisches Auftreten von Staunässe gekennzeichnet und daher für den Ackerbau seit jeher ungeeignet ist", erklärt Karl-Heinz Feger, Professor am Institut für Bodenkunde und Standortslehre der TU Dresden und gleichzeitig Präsident der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft. Solcher Boden kommt in mitteleuropäischen Wäldern relativ häufig vor und ist schwierig zu bewirtschaften, denn die Staunässe führt zu Sauerstoffmangel im Wurzelraum, womit einige Baumarten wie zum Beispiel die Fichte nicht gut zurechtkommen.

Der frisch gekürte "Boden des Jahres 2024" im Tharandter Wald ist Teil eines Bodenlehrpfades, den die Bodenkundler der TU Dresden im Auftrag des Sächsischen Landesamts für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) vor Jahren dort angelegt haben. Entlang eines häufig begangenen Waldwegs sind mehrere Bodengruben leicht zugänglich, die der Öffentlichkeit Einblicke in den sonst verborgenen unterirdischen Teil des Ökosystems Wald geben. Unterstützt wird dies durch mehrere Schautafeln.

rr

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