Additive Fertigungsanlage des Fraunhofer IWS Dresden
Die neue additive Fertigungsanlage des Fraunhofer IWS kann aus metallischen Pulvern schichtweise besonders große Bauteile mit komplexer Geometrie erzeugen. Bildrechte: Christoph Wilsnach/Fraunhofer IWS

Wissen-News Dresdner Forscher installieren 3D-Drucker für über einen Meter große Metallbauteile

27. Oktober 2023, 15:59 Uhr

Einen gigantischen 3D-Drucker für Metallteile installieren Forscher des Fraunhofer-Instituts für Werkstoff- und Strahltechnik in Dresden. Das Gerät kann Metallpulver zu über einen Meter großen Metallbauteilen verschmelzen.

Das Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik IWS in Dresden installiert einen bislang europaweit einzigartigen industriellen 3D-Drucker. Wie die Forschungseinrichtung mitteilte, basiert die additive Fertigungsanlage auf dem selektiven Laserstrahlschmelzen im Pulverbett. Sie kann aus Aluminium, Titan, Nickel, Eisen, Kupfer und anderen metallischen Pulvern schichtweise besonders große Bauteile mit komplexer Geometrie erzeugen. Dabei ist es möglich, Metallbauteile zu drucken, die bis zu 62 mal 62 mal 110 Zentimeter messen.

Den IWS-Angaben zufolge richten die Fraunhofer-Forscher ihre Forschungs- und Entwicklungsarbeiten mit der neuen Fertigungsanlage auf komplexe, großvolumige Bauteile. Dazu gehören Brennkammern für Wasserstoff-Energiesysteme, Schaufelradeinhausungen für Turbinen und andere komplexe Maschinen-Komponenten oder Werkzeuge. Im Rahmen eines dezentralen sogenannten "Additive Manufacturing" können mit dem neuen industriellen 3D-Drucker für Metallbauteile auch schwer zu beschaffende Ersatzteile etwa für den Automobilbereich, für hochwertige Landmaschinen oder die Luft- und Raumfahrt hergestellt werden.

Gemeinsam mit der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) planen die IWS-Forscher, im Verbundvorhaben "SpreeTec neXt" mit der neuen 3D-Technik in der Lausitz neue Fertigungsprozesse für die Zeit "nach der Kohle" zu etablieren. Bis 2029 wollen die Projektpartner in der Region ein Innovationszentrum einrichten, das den regionalen Strukturwandel stärken soll. Das Fraunhofer IWS bringt dabei eigenen Angaben zufolge seine Expertise in den Forschungsbereichen Additive Fertigung, Prozessentwicklung sowie Werkstoff- und Bauteilanalytik ein.

(dn)

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