Mit Kaffeepulver gefüllter Siebträger wird an einer Kaffeemaschine befestigt
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Wissen-News Was Vulkanologie mit besser gemahlenem Kaffee und Espresso zu tun hat

06. Dezember 2023, 17:29 Uhr

Amerikanische Wissenschaftler haben ein simples Rezept gefunden, wie man Kaffee- und Espressobohnen besser mahlen kann, wodurch das Getränk intensiver schmeckt. Geholfen haben dabei Erkenntnisse aus der Vulkan-Forschung.

Die Forscher gestehen selbst, dass es sich wie ein Witz anhört: "Gehen ein Vulkanologe und ein Kaffee-Experte in eine Bar und kommen mit einem Forschungspapier heraus", sagt Joshua Méndez Harper, seines Zeichens Vulkanologe von der Portland State University im US-Bundesstaat Oregon. Aber genau so war es in diesem Fall, und heraus kam bei der Forschungsarbeit die klare Erkenntnis, dass besserer Espresso in der Tasse entsteht, wenn die Bohnen beim Mahlen relativ feucht sind, entweder von Hause aus oder auch durch nachträgliche Zugabe von etwas Wasser ins Mahlwerk.

Hauptgrund ist die elektrische Aufladung, die beim Mahlen der Bohnen entsteht. Die ist umso stärker, je trockener die Bohnen sind, was wiederum zu mehr Klumpen führt, die am Mahlwerk hängen bleiben. Bei feuchteren Bohnen hingegen wird weniger solche statische Elektrizität erzeugt, das entstehende Pulver ist gleichmäßiger, kompakter, die Maschine bleibt insgesamt sauberer, und der fertige Espresso schmeckt intensiver, so die beteiligten Forscher. Dieses Wissen könne im milliardenschweren Kaffee- und Espressogeschäft große finanzielle Auswirkungen haben.

Um die Faktoren zu ermitteln, die mit der Erzeugung statischer Elektrizität beim Kaffeemahlen zusammenhängen, hat sich Studienhauptautor Christopher Hendon, ein Materialchemiker von der Universität Oregon, mit Vulkanologen wie Méndez Harper zusammengetan, die ähnliche Elektrifizierungsprozesse bei Vulkanausbrüchen untersucht haben. Die Forscher planen weitere Experimente, um herauszufinden, wie man den perfekten Kaffee zubereitet. "Jetzt, da wir wissen, welche Mahlgradeinstellungen zu verwenden sind, um einen reproduzierbaren Espresso herzustellen, können wir versuchen zu verstehen, welche Faktoren zu sensorischen Unterschieden im Kaffeegeschmack führen", sagt Hendon.

rr

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