Blüten vor einem Berg
Nachtkerze (Oenothera pallida) im Westen der USA. NO3-Radikale verhindern, dass Nachfalter die Blüten finden können. Bildrechte: IMAGO/VWPics

Wissen-News Luftschadstoffe lassen Insekten Weg zur Blüte nicht mehr finden

09. Februar 2024, 16:27 Uhr

Luftschadstoffe wie Ozon O3 und das Nitratradikal NO3-Radikal sorgen für einen schnellen Abbau von Pflanzen-Duftstoffen. Dadurch können nachtaktive Insekten den Weg zu den Pflanzen nicht mehr so gut finden und diese bestäuben. Die Pflanzen wiederum bilden dann weniger Früchte.

Luftschadstoffe sorgen dafür, dass bestimmte Duftstoffe von Pflanzen schneller abgebaut werden. Dadurch können nachtaktive Insekten den Weg zur Blüte nicht mehr finden, was womöglich die Bestäubung von Pflanzen weltweit einschränkt. Das ist das Ergebnis einer Studie von Wissenschaftlern der University of Washington in den USA.

Die Forscher untersuchten die Auswirkungen des Oxidationsmittels Ozon (O3) und des Nitratradikals (NO3-Radikal) auf die nächtliche Bestäubung der Nachtkerze (Oenothera pallida) durch Nachtfalter (Hyles, Manduca) im US-Bundesstaat Washington. Die beiden Schadstoffe bauen nachgewiesenermaßen bestimmte Verbindungen ab, die lockenden Blumendüften zugrunde liegen. Nachtkerzen wiederum sind darauf angewiesen einen besonders starken Blütenduft zu verströmen, um möglichst viele nächtliche Bestäuber anzulocken.

Die Forscher fanden im Rahmen der Beobachtung von etwa 300 Blüten über einen Zeitraum von 200 Stunden heraus, dass das NO3-Radikal bestimmte Duftstoffe rasch abbaute. Betroffen waren insbesondere sogenannte Monoterpene, die auf die Falter besonders anziehend wirken. Den Forschern zufolge gingen die Blütenbesuche durch die Nachtfalter um rund 70 Prozent zurück. In der Folge verminderte sich die Fruchtbildung der Nachtkerzen um etwa 30 Prozent. Beim Ozon O3 war dieser duftabbauende Effekt in der Nacht geringer als beim NO3-Radikal.

dpa (dn)

0 Kommentare