Das Hören der eigenen Lieblingsmusik kann körperliche Schmerzen vergessen lassen.
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Wissen-News Lieblingsmusik hören kann Schmerzen lindern

25. Oktober 2023, 16:17 Uhr

Das Hören der eigenen Lieblingsmusik kann das Schmerzempfinden von Menschen spürbar reduzieren. Die dabei ausgelösten emotionalen Reaktionen stören die Schmerzübertragung im Körper. Das ist das Ergebnis einer Studie aus Kanada. Das Wissen darum könnte helfen, musikbasierte Schmerztherapien zu optimieren.

Musikhören kann die Schmerzwahrnehmung von Menschen senken. Das ist das Ergebnis einer Studie aus Kanada, die in der Fachzeitschrift Frontiers in Pain Research veröffentlicht wurde. Die Forscher wiesen nach, dass vor allem das Hören der eigenen Lieblingsmusik einen viel größeren Einfluss auf die Schmerzlinderung hat als irgendwelche unbekannte Entspannungsmusik.

Eine verminderte Schmerzempfindlichkeit – auch Hypoalgesie genannt – kann den Studienautoren zufolge auftreten, wenn Schmerzreize zwischen ihrem Eingangspunkt und dem Punkt, an dem sie vom Bewusstsein als Schmerz erkannt werden, gestört werden. Das Forscherteam fand heraus, dass das Hören von bevorzugter Musik emotionale Reaktionen hervorruft, die diese Schmerzreize stören und so das Schmerzempfinden senken können. Die Wissenschaftler sehen darin einen potentiellen Weg für die Optimierung von Schmerztherapien, die nicht auf Medikamenten, sondern auf Musik basieren.

Die Studienautoren stellten auch fest, dass sich verschiedene emotionale Themen in ihrer schmerzreduzierenden Wirkung unterscheiden. So registrierten sie, dass sehr bewegende und bittersüße emotionale Erfahrungen im Zusammenhang mit Musik das Schmerzempfinden besonders dann sinken ließen, wenn sie reichlich "Gänsehaut" erzeugten. Dieser "musikalische Schüttelfrost" scheint den kanadischen Forschern zufolge "auf einen neurophysiologischen Prozess hinzuweisen, der Schmerzsignale wirksam blockiert".

(dn)

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