Wissen-News Klimawandel-Extreme an türkischer Westküste: Dürre und Überschwemmung
Hauptinhalt
01. Dezember 2023, 11:04 Uhr
Dem türkischen Urlaubsort Bodrum geht das Wasser aus. 200 Kilometer nördlich gab es dagegen eine starke Überschwemmung. Die Klimakrise ist in der Ägäis angekommen, sagt der Bürgermeister von Izmir.
Für Touristen war es nicht spürbar, aber nach Ende der Urlaubssaison wurde in Bodrum das Wasser teils stundenlang abgestellt. Inzwischen regnet es zwar hin und wieder, doch die Sorge vor dem nächsten Sommer ist schon jetzt groß. "Wir erleben angesichts der Trockenheit eine in unserer Geschichte beispiellose Wasserknappheit", sagte Bürgermeister Ahmet Aras vor kurzem. Mirbahattin Demir von der Umweltorganisation Mucep weist darauf hin, dass Wassermangel schon seit 30 Jahren in der Region ein Thema sei, dieser aber durch den Klimawandel ein "völlig anderes Ausmaß" erreicht habe.
Baris Önol, Meteorologie-Professor an der Technischen Universität Istanbul, sagt, die Trockenheit halte schon seit einem Jahr an, die erhöhte Verdunstung des Bodenwassers aufgrund von Hitze verschärfe dabei die Dürre. "Wenn wir diesen Winter wieder so trocken wie den letzten erleben, wird es schwer sein, den Sommer 2024 zu überstehen", sagt Önol. Das werde auch den Anbau von Obst und Gemüse negativ beeinflussen.
Ein anderes Bild zeigt sich 200 Kilometer nördlich in der Großstadt Izmir. In der Küstenmetropole sind Uferbereiche nach einem Sturm überschwemmt worden. Straßen und Gebäude seien überflutet worden, sagte der Bürgermeister Tunc Soyer. Bilder zeigten Läden, die unter Wasser standen, die Feuerwehr versuchte, das Wasser wieder abzupumpen. Der Bürgermeister Soyer sagt, die Klimakrise sei in der Ägäis angekommen. Die Region sei sowohl von starker Hitze und Trockenheit als auch von Überschwemmungen durch Regenfälle und Meerwasser bedroht.
rr/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 29. November 2023 | 20:22 Uhr