Symbolbild für tanzen
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Wissen-News Stabilität auf dem Parkett: Wer tanzt, ist weniger neurotisch

07. Juni 2024, 16:50 Uhr

Eine Studie aus Frankfurt hat gezeigt, dass schwedische und deutsche Tänzer offener, extravertierter und weniger neurotisch sind als der Durchschnitt.

5.435 tanzende Menschen aus Schweden und 574 aus Deutschland wurden in einer Untersuchung des Max-Planck-Instituts für empirische Ästhetik (MPIEA) in Frankfurt (Main) betrachtet. Dabei wurden die Persönlichkeitsprofile mit Hinblick auf die "Big Five" analysiert, also im Hinblick auf Offenheit, Gewissenhaftigkeit, Extraversion, Verträglichkeit und Neurotizismus. Ähnlich wie Musiker waren Tänzer offener und verträglicher als nicht-tanzende Menschen.

Körper als Ausdrucksmittel

Doch im Gegensatz zu musizierenden Personen zeigten sich Tänzer auch als weniger neurotisch. Und dies in einer besonders großen Stichprobe, erklärt Autor Fredrik Ullen: "Das Besondere an dieser Arbeit ist, dass wir eine hohe Anzahl an repräsentativen Stichproben aus zwei verschiedenen Ländern zusammenführt haben. Derlei Daten sind im Allgemeinen spärlich und bisherige Studien basieren oft auf kleinen Stichproben."

Julia F. Christensen vom MPIEA führt die Diskrepanz zwischen Musikern und Tänzern auf die Exposition auf der Bühne zurück: "Generell weisen sowohl Tänzer:innen als auch Sänger:innen in ihrer Persönlichkeit ein hohes Maß an Extraversion auf – was eventuell darauf zurückzuführen ist, dass beim Tanzen und Singen der eigene Körper als Ausdrucksmittel eingesetzt wird. Dies bedeutet, dass sie sie sich in einer sozial exponierteren Situation befinden als jemand, der sich zum Beispiel durch ein Instrument ausdrückt. Genauere Erklärungen für dieses Ergebnis müssen aber noch durch weitere Studien gefunden werden."


idw/jar

Dieses Thema im Programm: MDR KLASSIK | Klassik News | 08. Juni 2024 | 07:50 Uhr

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