Katze auf einer Wiese
Therapie gegen Taumelkrankheit rückt näher Bildrechte: IMAGO / Panthermedia

Tiermedizin Rustrela-Virus verursacht gefährliche Katzenkrankheit

10. Februar 2023, 13:42 Uhr

Nach 50 Jahren ist es Forschenden unter Beteiligung der Veterinärmedizinischen Universität Wien nun endlich gelungen, die Ursache für die für Katzen lebensbedrohliche "Staggering Disease" (Feline Meningoencephalomyelitis), zu Deutsch Taumelkrankheit, zu identifizieren.

Beim "Staggering Disease", der "Taumelkrankheit", handelt es sich um eine Gehirn- und Rückenmarksentzündung, die sich in Verhaltens- und Bewegungsveränderungen äußern und auch zu Muskelfunktionsstörungen und Lähmungen der Hinterbeine führen kann. In den 1970er Jahren wurde sie erstmals in Schweden beschrieben. Mittels Genanalysen wurde das Rustrela-Virus als Ursache identifiziert, das ein Verwandter des menschlichen Röteln-Virus ist. Die Forschenden konnten außerdem feststellen, dass sich die Viren in den Nervenzellen der Tiere vermehrten und dadurch die krankheitsursächlichen Entzündungsreaktionen auslösten. Lange Zeit galt das bei Menschen Röteln verursachende Rubella-Virus als einziger Vertreter der Gattung Rubiviren. Erst kürzlich wurden bei Tieren zwei weitere Rubiviren entdeckt.

Andere Studien berichten, dass Rustrela-Viren ihr natürliche Reservoir in Gelbhals- und Waldmäusen zu haben scheinen. Freigängerkatzen können sich daher leicht infizieren. Die Krankheit kommt in Deutschland, Österreich und Schweden vor. In letzterem Land ist sie bis heute verbreitet.