Ernährung WHO fordert gesetzliche Höchstwerte für Salz-Konsum auch in Deutschland
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15. März 2023, 12:36 Uhr
Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat gefordert, dass noch mehr Länder gesetzliche Höchstwerte für Speisesalz in Nahrungsmitteln festlegen müssten. Sehr salzhaltige Nahrung in Schulen, Krankenhäusern und Kantinen solle vermieden, der Salzgehalt prominent auf Packungen vorgeschrieben und Aufklärungskampagnen durchgeführt werden.
Die WHO empfiehlt Erwachsenen, nicht mehr als zwei Gramm Natrium am Tag zu sich zu nehmen. Das entspricht etwa einem gestrichenen Teelöffel Salz. Sie schätzt den tatsächlichen Verzehr im weltweiten Durchschnitt auf gut das Doppelte.
Bisher haben nach WHO-Angaben mit Brasilien, Chile, Litauen, Malaysia, Mexiko, Saudi-Arabien, Spanien, Tschechien und Uruguay weltweit nur neun Länder klare und umfassende Vorschriften für die Reduzierung von Natrium erlassen. Deutschland ist nicht darunter. Die WHO führt Deutschland auf einer Karte als Land mit nur freiwilligen Empfehlungen auf. Das im Jahr 2013 formulierte Ziel der Weltgesundheitsorganisation sieht vor, den weltweiten Natriumkonsum bis 2025 um 30 Prozent zu senken. Aufgrund mangelnder Bemühungen der meisten Staaten dürfte das Ziel verfehlt werden, wie die WHO in Genf mitteilte.
"Ungesunde Ernährung ist weltweit eine der Hauptursachen für Tod und Krankheit", sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. Die übermäßige Aufnahme von Natrium sei eine der Hauptursachen dafür. So ist bekannt, dass hoher Salzkonsum zu hohem Blutdruck führen kann. Der wiederum kann auf Dauer das Herz, die Herzkranzgefäße, das Gehirn, die Nieren und die Blutgefäße schädigen. Lebensbedrohliche Krankheiten wie Herzinfarkt oder Schlaganfall können die Folge sein.
dpa