Studie Richtiges Maß: Flüssigkeitszufuhr beeinflusst Gesundheit und Lebenserwartung
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05. Januar 2023, 13:46 Uhr
Erwachsene, die nicht ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen und somit einer erhöhten Natriumserumspiegel haben, scheinen ein höheres Risiko für chronische Krankheiten, Herzinsuffizienz, Schlaganfall, Diabetes und Demenz zu haben. Außerdem haben sie ein höheres Risiko vorzeitig zu sterben. Zu viel Trinken schadet aber auch.
Erwachsene, die ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen, scheinen weniger chronische Erkrankungen wie Herz- und Lungenkrankheiten zu entwickeln und länger zu leben als Erwachsene, die nicht ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen.
Zu wenig Trinken führt zu hohen Natriumwerten - Risiko von Krankheiten steigt
US-Forschende analysierten die Gesundheitsdaten von 11.255 Erwachsenen in einem Zeitraum von 30 Jahren. Dabei blickten sie auf den Natriumspiegel im Blut, der sich erhöht, wenn die Flüssigkeitsaufnahme sinkt. Der Normalbereich liegt dabei zwischen 135 und 146 Milliäquivalenten pro Liter (mEq/L). Erwachsene, deren Serumnatriumspiegel über dem Wert von 142 mEq/L lag, hatten ein um bis zu 64 Prozent erhöhtes Risiko für die Entwicklung chronischer Krankheiten wie Herzinsuffizienz, Schlaganfall, Vorhofflimmern, chronische Lungenerkrankungen, Diabetes und Demenz. Darüber hinaus waren Werte von 144,5-146 mEq/L lag mit einem um 21 Prozent erhöhtem Risiko eines vorzeitigen Todes verbunden.
Die Ergebnisse der Studie beweisen noch keine kausale Wirkung. Dafür sind weitere randomisierte und kontrollierte Studien nötig. Die Ergebnisse können aber als Grundlage für die klinische Praxis und das persönliche Verhalten dienen. Die Empfehlungen zur Flüssigkeitsaufnahme variieren von 1,5 bis 2 Liter. Diese Werte werden aber oft nicht erreicht. Hierzulande liegen rund 20 Prozent der Menschen unterhalb der optimalen Trinkmenge, in den USA ist es etwa die Hälfte der Menschen.
Zu viel Trinken schadet auch – viel Flüssigkeit kommt durch das Essen
Vor allem ältere Menschen trinken häufig zu wenig, da das Durstgefühl eingeschränkt sein kann. Die meisten jüngeren Menschen dagegen nehmen häufig genügend Wasser auf, da auch im Essen oft viel Flüssigkeit enthalten ist. Bewusst mehr zu trinken, als das eigene Durstgefühl anzeigt, halten Mediziner zwar nicht für schädlich. Doch es nützt auch nicht viel.
Sehr viel Flüssigkeit in sehr kurzer Zeit zu trinken, kann dagegen sogar gefährlich sein. Eine extreme Zufuhr von Wasser kann zu einer sogenannten Wasservergiftung führen. Dann sinkt der Salzgehalt im Blut auf ein gefährliches Niveau, was zum Anschwellen von Organen und zum Nierenversagen führen kann.
Links/Studien
eBioMedicine: Middle-age high normal serum sodium as a risk factor for accelerated biological aging, chronic diseases, and premature mortality
Gilderas am 04.01.2023
1 Bier pro Tag ist durchaus ok und kann auch gesund sein. Es gibt ein paar alkoholfreie Biere, die als isotonisch gelten. Sie entsprechen ungefähr dem Nährstoffgehalt unseres Blutes und sie gehen schnell ins Blut. Ob jetzt zwei Flaschen (0,5) am Tag noch ok sind, weiß ich gerade nicht. Bei der alkoholischen Variante eher nicht, da dies schnell zur Sucht werden kann. Wenn das alkoholfreie isotonische Bier gewählt wird, kann es sein, dass zwei Flaschen am Tag ok sind.
sunffohn am 04.01.2023
Der Wasserhaushalt wird physiologisch geregelt. Man kann dann darauf bewusst Einfluẞ nehmen oder aber seinem Körper einfach vertrauen dieses Dinge selbst ausreichend zu regeln. Bevor das wissenschaftlich nicht ausreichend geklärt ist, ergibt sich also gar kein Sinn die Flüssigkeitsmenge über eine subjektive Ideologie zu erhöhen. Das individuelle Verhalten wird nun aber vermehrt über selbst Experimente und ohne wissenschaftliche Hintergründe umorganisiert. Natürlich kann ein Durstempfinden auch gestört sein. Im Prinzip ist aber jeder Organismus dazu in der Lage die Flüssigkeitsaufnahme selbstständig zu bewerkstelligen.