Das Altpapier am 14. November 2017 Der Relevanzverlust der Wissenschaft
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Warum kritisieren Politikjournalisten das, was sie an Donald Trump kritisieren, nicht an Angela Merkel, wenn sie ein ähnliches Verhalten an den Tag legt wie er? Wie kann es sein, dass Agrarlobbyisten, Agrarjournalisten und Agrarkonzerne sich Inhalte eines maximal unseriösen rechten Blogs zu eigen machen? Außerdem: die Wikileaks-Kontakte zu Donald Trump jr.; die Zukunft des Radios. Ein Altpapier von René Martens.
Am Freitag hatten wir hier gerade erst das von Silke Burmester aufgeworfene Forderung beim Wickel, all jene, die den Journalismus-Beruf "nicht ernst nehmen und/oder auf das Geld, das sie mit ihrer Tätigkeit verdienen, nicht angewiesen sind, (sollten) bitte etwas anderes (machen)".
Gemeint waren damit "Rentner und andere Tageszeit-Flaneure, die als Beschäftigungstherapie für 13, 19 oder 21 Cent die Zeile Texte für die Regionalzeitungen schreiben". Im Zuge einer Personalie beim Neuen Deutschland wurde aber nun aber bekannt, dass es sogar selten zum Flanieren kommende Chefredakteure gibt, die nicht nur für wenig Geld arbeiten, sondern für gar keines. im Zusammenhang mit dem Weggang Tom Strohschneiders schreibt die taz:
"Strohschneider übernahm die Verantwortung für die desolate wirtschaftliche Lage und verzichtete in den vergangenen Monaten auf sein Gehalt, heißt es aus der Redaktion."
Hintergrund: Das ND verliere "schneller als viele andere Tageszeitungen" an Auflage, so die taz, inzwischen liegt sie nur noch bei 24.000 Exemplaren. Falls es stimmt, dass Strohschneider den Laden zuletzt für lau geschmissen hat. Als Interimstrainer springt nun Wolfgang Hübner (Jahrgang 1959) ein, der zukünftige Cheftrainer soll aber jünger sein, gesucht wird möglicherweise eine Art Mischung aus Julian Nagelsmann und Domenico Tedesco.
Das wichtigste Thema auf der FAZ-Medienseite ist heute ein "Extremfall des Relevanzverlustes der Wissenschaft in interessierten Kreisen", wie es Jan Grossarth nennt. In seinem Artikel {€} beschäftigt er sich damit, wie die große, viel beachtete Studie zum Insektensterben, veröffentlicht in Plos, also einem "begutachteten, international angesehenen Wissenschaftsjournal" (Grossarth), von Agrarlobbyisten, Agrarjournalisten und Agrarkonzernen rezipiert wurde:
"Es dauerte (…) nur wenige Tage, bis (die) Aussagen( der Studie) in der Landwirtschaftsfachwelt verdreht und letztlich als höchst fragwürdig umgedeutet wurden."
Die Geschichte "der Rezeption dieser Arbeit" sei "ein Musterfall für den Wandel der öffentlichen Kommunikation im digitalen Medienzeitalter", so Grossarth.
"Das ging dann so: Am Tag nach der Studie, in die Entomologen und Topstatistiker fast dreißig Jahre Arbeit investiert hatten, erschien ein lapidarer Blogbeitrag auf der Seite sciencefiles.org. (…) Die Stoßrichtung war klar: Es handele sich um eine 'mediale Panik', genannt sind diese Zeitung, Deutsche Welle, Tagesschau, Zeit und SZ. Polemisch heißt es: "Deutschland ist angeblich auf dem Weg zum insektenlosen Gebiet", und Plos sei ein "Wissenschaftsjournal der Grünen", so die groteske Behauptung. Damit gewann der Blogger die deutschen Agrarier schnell für sich."
Fragt sich, was Sciencefiles ist.
"Ein obskurer politischer Blog im Gewand eines Wissenschaftsforums mit Anknüpfungspunkten zur politischen Rechten",
meint Grossarth. Ich würde ja sagen, dass das äußerst zurückhaltend formuliert ist. "Linksextremismus ist heilbar: Hormonelle Behandlung verspricht Erfolg", lautet etwa die Headline eines aktuellen Beitrags. Die Grundhaltung von Sciencefiles, so Grossarth weiter, sei
"die dogmatische Gegnerschaft gegen das universitäre Wissenschaftssystem. Dieses wurde die Pille, die Deutschlands Agrar-Verbandswelt zur Selbstimmunisierung schluckte. Die Folge: die völlige Verdrehung der Wirklichkeit in der Filterblase der Farmer und Funktionäre. Denn es ging weiter: In einem dritten Beitrag auf Top Agrar wurde das Insektensterben zu einem 'erfundenen' erklärt. Titel: 'NABU erfindet Insektensterben, und schuld ist die Landwirtschaft.'"
Die Komplizenschaft großer Medien mit großen Parteien beim Thema Ökologie
Teil von, um es mit Grossarth zu sagen, "interessierte Kreisen", in denen ein "Relevanzverlust der Wissenschaft" zu beobachten ist, ist auch die Wissenschaftlerin Angela Merkel. Darauf geht Ralf Hutter in einem Essay für Übermedien (€) ein, in dem er sich mit dem Versagen des Journalismus bei ökologischen Themen, insbesondere dem Klimawandel (siehe Altpapier kürzlich), befasst:
"Nehmen wir die ausgebliebene Debatte wegen der Diesel-Lüge der Kanzlerin im vergangenen Sommer. Als das Umweltbundesamt bekanntgab, Dieselautos seien im Durchschnitt nicht mehr umweltfreundlicher als Benziner, und die den Staat 7,8 Milliarden Euro pro Jahr kostende Subvention für Dieselkraftstoff in Frage stellte, widersprach Angela Merkel in der Sache. Die Chefin des Umweltbundesamts wurde in einem Interview in der eingangs erwähnten "Zeit"-Ausgabe vom 26. Oktober darauf angesprochen und erklärte: "Das war Wahlkampf. Denn unsere Aussage ist durch Fakten gedeckt." Die Fakten sind beim Umweltbundesamt nachlesbar. Wenn im Wahlkampf herausgekommen wäre, dass Martin Schulz vor 15 Jahren einer fremden Frau unerlaubt die Hand aufs Knie gelegt hatte, wäre er in größte Bedrängnis geraten. Wenn aber Merkel nicht zum ersten Mal – wenn auch deutlicher als sonst – in einer Frage der Volksgesundheit einer staatlichen Einrichtung entgegentritt, die die Regierung auf wissenschaftlicher Basis berät, dann kann das unter den Tisch fallen, obwohl so etwas ständig an Donald Trump kritisiert wird."
Ob in dieser Passage über Volkswagens Kanzlerin nun unbedingt der Begriff "Volksgesundheit" auftauchen muss, ist eine andere Frage. Wie auch immer:
"Die Komplizenschaft großer Medien mit Regierungen und großen Parteien ist beim Thema Ökologie besonders deutlich, weil dieser Themenbereich offensichtlich nicht die nötige Priorität im Journalismus genießt. Ob aus Prioritätensetzung oder Inkompetenz, ökologische Zusammenhänge werden viel zu wenig mitgedacht."
Dass das Versagen des Politikjournalismus auch in anderen Bereichen spürbar ist - darauf geht Hutter ebenfalls ein. En passant erwähnt er:
"Ein Dauermedienskandal ist zum Beispiel der Umgang mit dem NSU-Skandal."
Das ist eine gute Gelegenheit aufzugreifen, was Ex-Altpapier-Autor Matthias Dell in der November-Ausgabe der Monatszeitschrift Merkur zur Berichterstattung über den NSU geschrieben hat:
"Den Vertretern der auflagenstärksten, publizistisch noch immer wirkmächtigen Medien fällt der Abstand zu den staatlichen Organen schwer. Bei allem gesammelten Wissen und aller Beständigkeit der Berichterstattung (das Magazin der Süddeutschen Zeitung räumt jährlich Auszügen aus den Prozessprotokollen Raum ein) resultiert der professionelle Gerichtsreporterinnenblick nicht selten in limitiert affirmativen Beschreibungen der handelnden (und zweifellos juristisch beschlagenen) Bundesanwälte (…) Letztlich machen solche mit szenischem Impressionismus arbeitenden Tüchtigkeitserzählungen aber immer nur die blinden Flecken sichtbar, die sich bei genauem Lesen im Verhältnis arrivierter Medien zu den Organen des Staats entdecken lassen. Das Bundesamt für Verfassungsschutz, das gerade wegen seiner vielen dubiosen Aktionen im NSU-Komplex (Aktenvernichtung, Aufklärungsunwilligkeit, nutzloses V-Mann-System) mit größter Skepsis behandelt gehörte, wird in der Rolle eines scheinbar objektiven, allwissenden Erzählers verdächtiger krimineller Bewegungen weiterhin kaum hinterfragt."
"Hey Don. Wir haben eine ungewöhnliche Idee"
Die These, dass Wikileaks im Laufe der Jahre zu einem Schweinepriesterverein geworden ist, erhärtet sich nun durch die im Rahmen der Untersuchung der Russlandaffäre bekannt gewordenen Kontakte, die die Leaker während des US-Wahlkampfs mit Donald Trump jr. pflegten. The Atlantic berichtet darüber. Spiegel Online/dpa liefern ein Beispiel:
"Im Oktober 2016 heißt es (…): 'Hey Don. Wir haben eine ungewöhnliche Idee. Spiel uns eine oder mehrere Steuererklärungen deines Vaters zu.' Es folgte eine ausführliche Erklärung über 'die Vorteile' einer solchen Aktion. Zum Beispiel: Werde WikiLeaks die Unterlagen veröffentlichen, würde die 'Wahrnehmung unserer Unparteilichkeit' enorm aufgebessert. Dies sei 'das Allerbeste', denn alle künftigen Veröffentlichungen über Clinton würden dadurch größeren Einfluss haben - WikiLeaks werde dann nicht mehr als eine Quelle wahrgenommen, die 'Pro-Trump' oder 'Pro-Russland'" sei, wie die Clinton-Kampagne behaupte. Auf diese Nachrichten antwortete Trump junior nicht. WikiLeaks meldete sich laut dem Atlantic-Bericht erst am Tag der Präsidentschaftswahl wieder. 'Hi Don, falls dein Vater 'verliert', ist es unserer Meinung nach viel interessanter, wenn er das NICHT eingesteht.'"
Müssen Spotify und Co. irgendwie journalistischer werden?
Mit der Zukunft des Radios und von radioähnlichen Inhalten befasst sich MDR-Programmdirektorin Nathalie Wappler in der aktuellen Ausgabe von epd medien. (Disclosure: Der MDR ist die kuschelige Homebase des Altpapiers). Wappler konstatiert:
"Journalistisch aufbereitete Musiksendungen, die länger dauern als 20 Minuten, haben es (…) derzeit noch schwer, als Audio-on-Demand oder Podcast zu zirkulieren. Noch reichen die Verträge der öffentlich-rechtlichen Radioanstalten mit der Gema und den Verlagen in der Regel nicht aus, die Musik, die hier gespielt wird, eins zu eins im Netz wiederzugeben. Können wir moderierte Musiksendungen wie das klassische 'Special' über Tom Petty eins zu eins in Netz stellen? Leider nein! (…) Im Netz aber fehlt aus meiner Sicht genau diese vielleicht sogar wichtigste Radio-Kulturtechnik: Hat Spotify intelligente Moderatorinnen, die mir meine Playlist nahebringen und zur Musik wirklich etwas zu sagen haben? Können Tidal oder Idagio mir erklären, warum das Carmina Quartett Schuberts G-Dur Streichquartett so viel besser spielt als das Amadeus-Quartett? Wenn das nicht mehr vermittelbar ist, bleibt ein wesentliches Stück Radiokultur auf die Linearität des terrestrischen Radioprogramms beschränkt (…) Wir vom gemeinsamen öffentlichen Radio, das allen gehört, arbeiten daran, dass diese Qualität auch im Netz erhalten bleiben wird."
Wappler blendet dabei aus, dass der öffentlich-rechtliche Hörfunk "journalistisch aufbereitete Musiksendungen" immer weiter verdrängt hat - und es ihn nicht gejuckt hat, wenn diese Vernachlässigung dieses öffentlich-rechtlichen Teilauftrags massiv kritisiert wurde. Wir verweisen an dieser Stelle beispielhaft auf die anti-musikjournalistische Strategie des WDR in Sachen Funkhaus Europa/Cosmo, im vergangenen Jahr ausführlich dokumentiert in diesem Altpapier, in der Medienkorrespondenz (von mir) oder bei Spiegel Online. Insofern wirkt es etwas wohlfeil zu bemerken, dass es bei Spotify und Co. an im weiteren Sinne journalistischen Zusatzinformationen fehlt. Man könnte ja mal über die These diskutieren, ob ein Teil des Erfolgs von Streamingdiensten nicht damit zusammenhängt, dass öffentlich-rechtliche Sender viele Intensivhörer vom Musikjournalismus derart entwöhnt haben, dass sie ihn bei Spotify gar nicht vermissen.
Abgesehen davon, sähe ich es schon als Fortschritt, wenn der Algorithmus von Spotify mir nicht immer wieder all zu naheliegende Stücke empfehlen würde, also Stücke, die zwar stilistisch zu meiner Playlist passen, bei denen aber die Art der Zusammenstellung dieser Playlist deutlich machen müsste, dass ich diese Stücke kenne. Aber vielleicht ist es ja auch ganz gut, dass Spotify noch nicht weiß, was ich alles kenne.
Altpapierkorb (Cumhuriyet, Affen in der SZ, Joan Didion)
+++ Die SZ berichtet auf ihrer Medienseite darüber, dass der türkische Ministerpräsident Binali Yıldırım wegen der Paradise Papers auf Zinne ist. Hintergrund: Die Zeitung Cumhuriyet, die Teil des Netzwerks ICIJ ist, hat recherchiert, "dass Yıldırıms Söhne (nicht nur) Eigentümer von Offshore-Firmen sind, sondern auch, dass Erkam Yıldırım erst vor acht Monaten einen staatlichen Auftrag im Wert von sieben Millionen Dollar erhielt; sein Vater hatte erklärt, seine Söhne trennten private Geschäfte von staatlichen Aufträgen". Die Familie fordert nun Schmerzensgeld, unter anderem wegen der Verletzung von Persönlichkeitsrechten.
+++ Dass sich am Sonntag bei "Anne Will" während der Diskussion zu #MeToo die Kamera bei Talkgast Verona Pooth "ungeniert von den rosa Schuh- bis zu den Haarspitzen (…) empor (leckte)", kritisiert unter anderem Joachim Huber im Tagesspiegel. Die Reaktion der Redaktion von "Anne Will" steht unter dem Text: "Diese Form der Bildführung widerspricht den redaktionellen und bildlichen Grundsätzen der Sendung."
+++ Einen instruktiven Kommentar zu #MeToo hat Hans Hütt für die taz verfasst: "Die öffentliche Resonanz wirkt selbst wie ein Rollenspiel, das sich seines Spielcharakters unbewusst scheint. Empörung paart sich mit Lüsternheit. Die ambivalenten Gefühle reproduzieren, was sie verurteilen. Ihr Mitgefühl mit den Opfern sexuellen Missbrauchs scheint anständig, wäre es nicht auch zugleich so detailversessen, als handelte es sich bei der Serie von bekannt gewordenen Übergriffen um einen Fortsetzungsroman, der kostenlos zu abonnieren wäre."
+++ Außerdem befasst sich die taz mit der stilisierten Gewalt, von der zahlreiche explizit an Kinder adressierte YouTubeVideos geprägt sind (siehe ausführlichst Altpapier von vergangenem Mittwoch) und offenbar vor allem in Billiglohnländern produziert werden.
+++ Des Weiteren in der taz: Empörung über eine rassistische Karikatur, die auf der Panorama-Seite der SZ erschienen ist und Bewohner der Insel Sansibar als Affen darstellt. "Dass ein solches Bild (...) in einer überregionalen Tageszeitung verbreitet wird, ist kaum zu glauben", meint Belinda Grasnick..
+++ In einem Interview mit Watson wirft der Zürcher Journalistik-Professor Vinzenz Wyss der SonntagsZeitung vor, über eine Studie von ihm "Halbwahrheiten" verbreitet zu haben, um sie als propagandistische Munition gegen die Öffentlich-Rechtlichen zu nutzen. Hintergrund ist die bevorstehende Volksabstimmung in Sachen No Billag (siehe unter anderem Altpapier von Montag und ausführlicher dieses Altpapier).
+++ "Dass diese Frau, die schreibt, auch immer eine Frau gewesen ist, die einiger Glamour umgab, dass sie (…) für zwei oder drei Generationen von Journalistinnen und Schriftstellern Einfluss und Vorbild war, dass sie für 'Celine' Werbung machte, als sie bereits an die achtzig war, all das wird in dieser Dokumentation erwähnt und ist unübersehbar, nicht nur in den historischen Aufnahmen, sondern auch in denen von heute. Aber entscheidend bleibt auch in diesen Bildern etwas anderes. Ihre Wörter. Wie sie Sätze bildet. Wie sie Sätze mit anderen Sätzen verbindet. Wer ihre Bücher kennt, weiß es längst, wer diese Dokumentation sieht, wird es merken: Niemand schreibt wie Joan Didion. Was nicht heißt, es hätten nicht viele versucht." Das schreibt Verena Lueken in der FAZ über den Dokumentarfilm "Die Mitte wird nicht halten", der anlässlich einer SZ-Rezension bereits Thema im Altpapier war. Am Rande: Diesen Film im Feuilleton zu besprechen, wie die FAZ es tut, ist stimmig. Die SZ hatte ihre Rezension zum Film über Didion auf der Medienseite untergebracht (wo er nicht hingehört).
+++ Auf der Medienseite der FAZ empfiehlt Heike Hupertz "Putins Propagandakrieg in Prag", einen weiteren Film aus dem zuletzt in diesem Altpapier erwähnten Arte-Schwerpunkt "Russland - Revolutionen und Revolten": "Manipulation im Gewand der Aufklärung, das Ziel ist Verunsicherung: Die Dokumentation lässt zahlreiche Experten von Thinktanks zur strategischen Einflussforschung und Historiker, Politologen von NGOs und Journalisten zu Wort kommen, die die destabilisierende Gefährlichkeit der solcherart erzeugten Propaganda in Tschechien vielfach belegen."
+++ Für die taz Nord hat Frank Keil den Fotografen Hans Rudolf Uthoff interviewt, der 2017 90 Jahre alt geworden ist. Uthoff erzählt, er habe Zeitschriften mitgegründet wie Die moderne Frau, die 1969 in der 1964 erstmals erschienenen Petra aufging. "Damals wurden Modereportagen mit 6x6- oder 6x9-Kameras fotografiert. Die waren sehr schwerfällig, das Arbeiten mit ihnen sehr umständlich. Für meine erste Farbfotografie-Reportage habe ich eine Kleinbildkamera genommen und bin mit den Models, jungen Frauen und Kindern, raus in die Lüneburger Heide gefahren. Und die Bilder hatten plötzlich etwas Leichtes und Lebendiges. Damals war auch ästhetisch Aufbruch angesagt, man versuchte in der Fotografie moderner zu werden. Dann wurde im Jahreszeiten-Verlag die Fotoabteilung geschlossen."
Neues Altpapier gibt es wieder am Mittwoch.