Das Altpapier am 25. Januar 2024: Porträt des Altpapier-Autoren Ralf Heimann 3 min
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Kolumne: Das Altpapier am 25. Januar 2024 von Ralf Heimann Verkehrte Welt

Kolumne: Das Altpapier am 25. Januar 2024 – Verkehrte Welt

Die AfD versucht erfolglos einen ARD-Bericht zu verhindern. An dem Beispiel lässt sich die Wirklichkeitsverzerrung der Partei sehr schön erklären.

Do 25.01.2024 20:08Uhr 02:47 min

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Kolumne: Das Altpapier am 25. Januar 2024 Verkehrte Welt

25. Januar 2024, 11:08 Uhr

Die AfD versucht erfolglos einen ARD-Bericht zu verhindern. An dem Beispiel lässt sich die Wirklichkeitsverzerrung der Partei sehr schön erklären. Und: Sandra Maischberger führt eindrucksvoll vor, wie man mit Rechtsextremem reden sollte. Heute kommentiert Ralf Heimann die Medienberichterstattung.

Porträt des Altpapier Autoren Ralf Heimann
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Das Altpapier "Das Altpapier" ist eine tagesaktuelle Kolumne. Die Autorinnen und Autoren kommentieren und bewerten aus ihrer Sicht die aktuellen medienjournalistischen Themen.

Der AfD-Werkzeugkasten

Das ARD-Magazin "Kontraste" wollte bei einem "Bürgerdialog" der AfD in Dessau-Roßlau dabei sein. Die Partei verweigerte das. Sie teilte mit, man lasse nur "seriöse Journalisten" zu, berichtet Sören Brinkmann für das Deutschlandfunk-Medienmagazin "@mediasres". Und da sind wir schon mittendrin in der verdrehten und verknoteten Welt der AfD, in der "seriöse Journalisten" die sind, die auf kritische Fragen lieber verzichten. Wie nennt man die noch mal eigentlich? Ach ja, unseriöse Journalisten.

Glücklicherweise gibt es Instanzen wie das Landgericht Magdeburg, die solche begrifflichen Ambiguitäten bei Bedarf bereitwillig klarstellen. Das Gericht machte es dem Magazin möglich, an der Veranstaltung teilzunehmen. Dass es hier nicht nur um eine Kleinigkeit geht, wird deutlich, wenn man sich ansieht, dass es hier nicht nur um eine Kleinigkeit geht. Dann hätte die AfD unseriöse 250.000 Euro zahlen müssen oder jemand hätte für ein halbes Jahr in ein unseriöses Gefängnis gemusst.

Unseriös – das können wir schon mal festhalten – ist das, was Menschen jenseits dieser faschistischen Blase "seriös" nennen würden. Und das alles ist Teil einer Kommunikationsstrategie, die einen Ausblick darauf gibt, wie die Arbeitsbedingungen für Medien aussehen könnte, wenn die AfD in Deutschland das Sagen hätte.

"Kontraste"- Redaktionsleiter Georg Heil hat die wesentlichen Punkte im Deutschlandfunk-Gespräch noch einmal zusammengefasst. Man kann es ja nicht oft genug wiederholen.

Es gebe vor allem drei Methoden aus dem Werkzeugkasten der Krisenkommunikation, sagt er. Hier der Überblick.

1. Spieß umdrehen

Auf der Veranstaltung in Dessau-Roßlau habe man darauf hingewiesen, dass die anderen Parteien ja von Alt-Nazis mitgegründet worden seien. Die AfD sei eine junge Partei, in ihr seien keine Alt-Nazis. Das könnte man fast "Täter-Opfer-Verschiebung" nennen, sagt Heil. Und es steckt noch eine andere Kommunikationsstrategie in dieser Verdrehung. Die AfD reagiert auf eine Kritik, die so niemand geäußert hat. Der Vorwurf ist nicht, dass die Partei von Alt-Nazis durchsetzt ist. Die Kritik ist, dass sie zu einem erheblichen Teil aus Rechtsextremen besteht, teilweise sehr jungen, und aus Menschen, die es nicht stört, wenn Rechtsextreme dabei sind.

2. Leugnen

Das haben wir so gar nicht gesagt. Falls die AfD noch irgendeinen Claim für die Wahlplakate braucht, wäre der Satz vielleicht eine Möglichkeit. Ulrich Siegmund, rechtsextremer Influencer und Oppositionsführer in Sachsen-Anhalt, habe etwa, als man ihn mit Aussagen aus dem Correctiv-Bericht über das Treffen im Landhaus Adlon konfrontiert habe, gesagt, das hätten die gar nicht berichtet, sagt Heil. Man könne es dort aber nachlesen.

3. Deutung verändern

Wenn Leugnen nicht geht, gibt es immer noch eine andere Möglichkeit: Man deutet die Fakten einfach so um, dass sie wieder passen. Als Jugendliche und zwei möglicherweise in zweifacher Hinsicht blaue Landtagsabgeordnete neulich dabei gefilmt wurden, wie sie in einer Bar "Deutschland den Deutschen, Ausländer raus" grölten, habe Bernd Baumann, der Parlamentarische Geschäftsführer der AfD-Bundestagsfraktion, darin lediglich einen "Ausdruck von Patriotismus" gesehen, sagt Heil.

Zwei ganz unterschiedliche Sphären

Das alles ist der Versuch, medial eine alternative Wirklichkeit zu entwerfen, in der Faschismus einfach ganz normal ist, und in der auch Menschen, die eigentlich keine Faschisten sind (oder noch nicht), denken: "Ist doch gar nicht so schlimm, was die sagen. Und stimmt doch auch."

Frappierend ist die Parallelität der Entwicklung in verschiedenen Ländern. Überall geht es darum, eine Wirklichkeit mit Fakten als gemeinsamer Grundlage durch eine gefühlte Wirklichkeit zu ersetzen, die eher an eine apokalyptische Religion erinnert.

Einen Eindruck davon geben vier Protokolle von Gesprächen mit Trump-Wählern, die Mark Pitzke und Roland Nelles für den "Spiegel" dokumentiert  haben. Ein Anwalt sagt etwa:

"Vor ein paar Jahren war noch alles gut. Seit Joe Biden Präsident ist, geht es nur noch bergab. Der Kerl hat das ganze Land einfach in den Ruin getrieben. Er hat systematisch alles zerstört."

Der Anwalt gibt eine typische rechtspopulistische Erzählung wieder, in der Fakten keine große Rolle spielen. Einen Glauben redet man niemandem mit Argumenten aus.

Das ist das Dilemma von Medien. Das Fundament von Journalismus sind die Prinzipien Empirismus und Objektivismus, also die Überzeugungen, dass die Wirklichkeit sich durch nachprüfbare Fakten beschreiben lässt, und man Emotionen aus der Berichterstattung am besten raushält (schön wär’s).

Medien und Rechtsextreme operieren also im Grunde in zwei unterschiedlichen Sphären. Und natürlich gibt es zwischen diesen Sphären Verbindungen. Wenn die in der Medienwirklichkeit vermittelte Perspektive dem eigenen Glaubenssystem vollkommen widerspricht, kann das Zweifel wecken. Aber das kann man eben durch Deligitimierung verhindern.

Georg Heil beschreibt im Deutschlandfunk-Gespräch, wie das ARD-Team bei der Veranstaltung angekündigt wird und es heißt, die ARD sei ein Medium, das regelmäßig lüge.

Einblick in das AfD-Innenleben

Man muss sich dabei vorstellen, dass so eine Strategie am Anfang steht, aber das alles irgendwann keine Strategie mehr ist, sondern eine Überzeugung. Das arbeitet die Dokumentation "Wir waren in der AfD" sehr schön heraus, die heute Abend um 20.15 Uhr beim Altpapier-Host MDR zu sehen, und über die Stefan Locke auf der FAZ-Medienseite (leider nicht online) schreibt:

"Alles in allem ist Filmemacher und Grimmepreisträger Jan Lorenzen mit diesem 90-Minunten-Film ein interessanter und glaubwürdiger Einblick in das Innenleben einer Partei gelungen, die sich zu einer Alternative gegen Deutschland entwickelt hat."

In dem Film beschreiben sechs frühere AfD-Mitglieder, warum sie sich der Partei anschlossen, und warum sie später wieder austraten. Zu Wort kommen in dem Film André Yorulmaz, Franziska Schreiber, Nicolai Boudhagi, Marco Schild, Alexander Leschik und der frühere Parteichef Jörg Meuthen, der an einer Stelle sagt, irgendwann habe er in seinem Handy nur noch Nummern von AfD-Leuten gefunden. Die klassische Filterblase (hier beim MDR sehr schön erklärt).

Eine Aussage des Films ist: Die Ablehnung der Partei habe die Menschen im Inneren noch mehr zusammengeführt. Die soziale Ächtung halte viele davon ab, aus der Partei auszutreten, sagt Marco Schild. Nicolai Boudhagi erklärt, dass mit dem Austritt auch die Aussicht verbunden sei, es mit so einer Vita beruflich sehr schwer zu haben.

Franziska Schreiber sagt, AfD-Menschen hätten irgendwann nur noch mit AfD-Menschen zu tun. Und das sei auch so gewollt. So manifestiert sich im inneren Kreis die apokalyptische Erzählung. Jede Krise werde von der Partei zur Katastrophe hochgejazzt, es gehe gleich immer um die Existenz Deutschlands.

Das ebnet den Boden für die radikalen und einfachen Vorschläge, die Probleme zu lösen. Und weil das alles vor alles auf der Gefühlsebene passiert – da ist es wieder –, kommt man mit Argumenten dagegen nicht weiter. Marco Schild gibt am Ende den Rat:

"Distanzieren Sie sich nicht von den Menschen, im Gegenteil, verbringen Sie Zeit mit ihnen!"

Stefan Locke schreibt, die Dokumentation mache vor allem zwei Dinge deutlich:

"(…) zum einen dass die AfD von damals mit der Partei heute bis auf das Logo nichts mehr gemein hat. Zum anderen wie falsch es damals war, die AfD permanent mit der'Nazikeule' erlegen zu wollen, obwohl Rechtsextremisten nicht den Ton angaben."

Aber was können Medien machen, die dem Ganze ja eben keine emotionale und alle Widersprüche einebnende Erzählung entgegenstellen wollen?

Mit Rechten reden. Vielleicht doch?

Sandra Maischberger hat in ihrer Talkshow am Mittwochabend überzeugend vorgeführt, wie es gehen könnte, und warum sich auch Argumente dafür finden lassen, Menschen aus der AfD an Gesprächsrunden im Fernsehen teilnehmen zu lassen, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind.

Louis Klamroth sagt dazu – kleiner Exkurs – im "Zeit"-Interview mit Berit Dießelkämper und Martin Machowecz, es gebe keine Entscheidung dazu, ob man Menschen aus der AfD einladen werde. Klamroth sagt:

"Es kann Situationen geben, in denen es Sinn ergibt."

Da würde wahrscheinlich auch frühere SWR-Intendant Peter Voß zustimmen, der Medien in einem Beitrag auf der FAZ-Medienseite (nicht online) vorwirft, unausgewogen über die AfD und Demos gegen die Partei zu berichten. Anlass war der Satz "Deutschland steht auf gegen Rechtsextremismus", mit dem Barbara Hallweg vor einer Woche einen "heute"-Bericht im ZDF über die Demos einleitete. Der Satz sei keine Nachricht gewesen, sondern ein politisches Bekenntnis, schreibt Voß.

Seine Einschätzung ist:

"Von den Medien, besonders den öffentlich-rechtlichen Sendern und ganz besonders in den Nachrichtensendungen, brauchen wir (…) weder flammende Bekenntnisse noch naheliegende Annahmen, sondern nüchterne Situationsbestimmungen unter Abwägung aller relevanten Fakten und Argumente – auch solcher, die vermeintlich'den falschen Leuten' nützen. Sonst verkommen 'Nachrichten' zum Instrument aufklärerisch verkleideter Bevormundung und machen erst recht den Hetzern und Scharfmachern jeglicher Sorte das Spiel."

Nach diesem kurzen Schlenker aber zurück zu Sandra Maischberger. Wolfgang Blau hat bei X einen Ausschnitt aus der Sendung Mittwochverbreitet, in dem Sandra Maischberger zeigt, was sich gegen die Lügen der AfD in einem Gespräch ausrichten lässt, wenn man gut vorbereitet ist, etwas Zeit für Nachfragen hat, und auf die Ablenkmanöver und Tricks nicht hereinfällt. Die Passage hier in voller Länger:

Maischberger: Wir nehmen Sie jetzt beim Wort. Sie sagen, deutsche Staatsbürger bleiben in Deutschland.

Chrupalla: Ja, absolut. Da gibt es kein Wenn und Aber. Ich lade sogar diejenigen ein, nach Deutschland zu kommen, das ist wirklich ganz klar…

Maischberger: Wer was anderes sagt, hat in der AfD nichts verloren?

Chrupalla: Absolut. Unsere Prämisse ist das Grundgesetz. Keine andere Frage.

Maischberger: Wenn Frau Weidel einem Deutsch-Türken wie Deniz Yücel, das ist ein Journalist, sagt, das ist kein Deutscher, hat sie dann noch einen Platz in der AfD?

Chrupalla: Noch mal. Wenn er eine deutsche Staatsbürgerschaft hat, sollte er sich für eine entscheiden. Das ist richtig.

Maischberger. Und sonst hat er keinen Platz in Deutschland?

Chrupalla: Noch mal…

Maischberger: Wenn er sich für einen der beiden nicht entscheiden kann, sondern beide haben...

Chrupalla: Wir sind klar. Das ist unser Programm. Und das ist programmatisch auch ganz…

Maischberger: Hat er keinen Platz in Deutschland?

Chrupalla: Natürlich hat er, wenn er deutscher Staatsbürger ist, Platz in unserem Land.

Maischberger: Ist der deutscher Staatsbürger?

Chrupalla: Weiß ich nicht. Ich weiß gar nicht, ob er deutscher Staatsbürger ist.

Maischberger: Er ist hier geboren, er hat einen deutschen Pass. Wenn Frau Weidel sagt, er ist kein Deutscher...

Chrupalla: Er ist natürlich Deutscher. Er ist deutscher Staatsbürger, keine Frage.

Maischberger: Und wenn Alice Weidel sagt, er ist kein deutscher Staatsbürger.

Chrupalla: Vielleicht hat sie’s nicht gewusst. Ich weiß es nicht. Ich wusste auch nicht, dass er deutscher Staatsbürger ist.

(Ein AfD-Plakat wird eingeblendet. Zu sehen ist Alice Weidels Kopf, daneben steht: "Fakenews: Yücel ist weder Journalist noch Deutscher.")

Maischberger: Und wenn Herr Gauland sagt, Frau Özoguz, die in Deutschland geboren ist, die soll man in Anatolien entsorgen?

Chrupalla: Was ist, wenn Frau Strack-Zimmermann und andere Protagonisten uns beleidigen oder uns als Haufen Scheiße beleidigen?

Maischberger: Ich möchte Sie bitten, auf die Frage zu antworten, ob jemand, der mit der deutschen Staatsbürgerschaft…

Chrupalla: Jeder deutsche Staatsbürger mit deutscher Staatsbürgerschaft.

Maischberger: Kann man den in Anatolien entsorgen?

Chrupalla: Nein, natürlich nicht. Und ich denke, auch Herr Gauland hat das anders…

Maischberger: Hat er Gauland noch Platz in der AfD dann?

Chrupalla: Man kann, also Entschuldigung. Er hat sich dafür entschuldigt. Er hat es zurückgenommen.

Maischberger: Es kann einem nur rausrutschen, was in einem drin ist.

Chrupalla: Bitte?

Maischberger: Nix.

Chrupalla: Nee. Was haben Sie jetzt gesagt?

Maischberger: Es kann einem nur rausrutschen, was in einem drin ist.

Chrupalla: Ja, das ist bei Frau Strack-Zimmermann dann der Haufen Scheiße, ja? Oder?

Hier könnte man einwenden: Das eine ist eine vulgäre Beschimpfung, das andere eine Deportationsfantasie. Das ist schon ein Unterschied. Und hier wären wir bei einer weiteren Kommunikationsstrategie, die weit verbreitet ist, und die man selbstverständlich auch in der AfD gerne verwendet. Das ist der Whataboutismus.


Altpapierkorb (SZ vs. Bergmann, Deutschlandfunk-Funkhaus, Tiktok über Suizid, Preis für Zaboura und Minkmar, Freundliches Feuer?)

+++ Die "Süddeutsche" hat es nicht geschafft, dem Medienanwalt Simon Bergmann eine Aussage zu #metoo-Recherchen verbieten zu lassen, jedenfalls noch nicht, berichtet Michael Hanfeld auf der FAZ-Medienseite. Es geht um eine Äußerung des Lindemann-Anwalts Simon Bergmann in einem Streitgespräch des Magazins "Legal Tribune Online" (Altpapier-Jahresrückblick), in dem Bergmann gesagt hatte, Redaktionen, die sich mit #metoo-Fällen beschäftigen, unter anderem NDR und Süddeutsche, recherchierten oft nicht ergebnisoffenen, sondern mit "Belastungseifer". Sie suchten mit Postings gezielt nach Frauen, denen Ähnliches widerfahren sei. Die SZ wandte ein, solche Posts habe die in dem Zusammenhang genannte Investigativ-Chefin der Zeitung nie geschrieben. Das Gericht hält die Aussage dennoch für eine zulässige Meinungsäußerung. Die Zeitung hat Beschwerde gegen die Entscheidung eingelegt.

+++ Die Sanierung des Deutschlandfunk-Funkhauses wird ein klein wenig teurer als ursprünglich geplant, genauer: hundert Millionen Euro teurer, schreibt Jörg Häntzschel auf der SZ-Medienseite unter Berufung auf Informationen der Nachrichtenagentur "epd", die einen Bericht der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten, Freunde sagen KEF, einsehen konnte. Die Gründe für die Kosten-Detonation sind danach Inflation, Preissteigerungen durch Lieferengpässe infolge des Ukraine-Kriegs, das Energieeffizienzgesetz und, "dieser Grund überrascht etwas, das seit Corona verbreitete Arbeiten im Home-Office", schreibt Häntzschel.

+++ Alex Grantl berichtet in einem 22 Minuten langen Beitrag für das NDR-Medienmagazin "Zapp" darüber, wie gefährlich Medieninhalte, vor allem Tiktok-Videos über Suizidthemen, für junge Menschen mit psychischen Problemen sein können, und wie sich die Plattformen andererseits nutzen lassen, um diesen Menschen zu helfen.

+++ Nadia Zaboura und Nils Minkmar bekommen für ihren medienkritischen Podcast "quoted. der medienpodcast" den Bert-Donnepp-Preis, berichtet unter anderem "epd Medien". Ein Satz aus der Begründung der Jury: "Nadja Zaboura und Nils Minkmar leuchten das vielfältige Themenspektrum so kenntnisreich-kritisch wie locker-eingängig aus. Dabei finden auch sonst kaum vorkommende Themen – zum Beispiel die Lage der Medien in Afghanistan – Berücksichtigung." Und hier kann ich das auch noch mal erwähnen: Christian Bartels, Matthias Dell, René Martens und Klaus Raab wurden mit dem Preis vor zwölf Jahren für die Altpapier-Kolumne ausgezeichnet, Jenni Zylka gewann den Preis vor drei Jahren.

+++ Die "Süddeutsche Zeitung" wirft seit dem neuen Jahr im Südwesten "einen Köder" aus, schreibt Jose-Otto Freudenreich in der Wochenzeitung "Kontext". Der Köder ist der kostenlose Newsletter "Im Südwesten". Bei den "Stuttgarter Nachrichten" und der "Stuttgarter Zeitung", die zur Südwestdeutschen Medienholding gehören, wie auch die "Süddeutsche", herrsche Aufregung schreibt Freudenreich. Die Zeitungen in Stuttgart haben einige Sparrunden hinter sich. Wenn die SZ in der Regionalberichterstattung Fuß fasst, wird das wahrscheinlich nicht besser. Offiziell heißt es: alles abgesprochen. Freudenreich schreibt: "Das wäre doch mal eine Zeile in der'Stuttgarter Zeitung' und in den'Stuttgarter Nachrichten' wert."

Das Altpapier am Freitag schreibt Klaus Raab.

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