Das Erste | 30. Mai 2024 | Jetzt in der Mediathek Vom Katholikentag aus Erfurt: Katholische Wort-Gottes-Feier zu Fronleichnam

30. Mai 2024, 09:04 Uhr

Der katholische Gottesdienst zu Fronleichnam wurde am 30. Mai 2024 von den Domstufen in Erfurt im Ersten übertragen. Im Zentrum stand das Leitwort des 103. Katholikentages "Zukunft hat der Mensch des Friedens". Das Treffen findet bis 2. Juni in der thüringischen Landeshauptstadt statt. Gepredigt hatte der Bischof des Bistums Erfurt, Ulrich Neymeyr, im Dialog mit der Bistumsbeauftragten für die Europäische Kulturhauptstadt Chemnitz 2025, Dr. Ulrike Lynn.

Eine katholische Wort-Gottesdienst-Feier zu Fronleichnam wurde von den Domstufen in Erfurt übertragen. Die thüringische Landeshauptstadt ist Gastgeberin des 103. Deutschen Katholikentages. Der Wortgottesdienst zum Hochfest des Leibes und des Blutes Christi sollte der gelebten Tradition in der Diaspora entsprechen und besonderen Raum für die Verehrung und Anbetung der Hostie öffnen.

Gepredigt hatte der Bischof des Bistums Erfurt, Ulrich Neymeyr, im Dialog mit der Bistumsbeauftragten für die Europäische Kulturhauptstadt Chemnitz 2025, Dr. Ulrike Lynn. Musikalisch gestaltete die Feier unter anderen vom Blechbläserkollegium der Evangelischen Hochschule für Kirchenmusik Halle/Saale und dem Ensemble "Klänge der Hoffnung".

Seit dem 13. Jahrhundert feiert die römisch-katholische Kirche das Fest des allerheiligsten Leibes und Blutes Christi. Nach katholischem Verständnis wird Jesus Christus in der Heiligen Messe in Brot und Wein gegenwärtig. In katholisch geprägten Bundesländern ist Fronleichnam ein gesetzlicher Feiertag. Hierzulande ist er nur in den katholischen Enklaven, dem Eichsfeld, in sorbischen Gebieten und in der Rhön ein gesetzlicher Feiertag.

Stichwort: Fronleichnam

Die Bezeichnung "Fronleichnam" stammt aus der Entstehungszeit des Festes vor rund 750 Jahren. Sie leitet sich aus den mittelhochdeutschen Begriffen "Fron" für "Herr" "Lichnam", was den lebendigen Leib bezeichnet, ab.

Zu Fronleichnam finden Prozessionen statt. In diesen Prozessionen wird die Monstranz, ein der Sonnenscheibe nachgebildeter Strahlenkranz aus Edelmetall, singend und betend durch die Straßen getragen. In der Monstranz befindet sich das gewandelte Brot, die Hostie, in der Gott für die Gläubigen gegenwärtig ist. Der Prozessionsweg ist mit Blumen und Bildern, Fahnen und Kreuzen geschmückt. Fronleichnam wird am zweiten Donnerstag nach Pfingsten gefeiert. In Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und im Saarland ist Fronleichnam ein gesetzlicher Feiertag, auch in Sachsen und Thüringen haben Katholikinnen und Katholiken frei: im Eichsfeld und in der sorbisch-katholischen Enklave Bautzen, Hoyerswerda und Kamenz.

Ursulinen und Benediktiner gestalten mit

Weitere Mitwirkende beim Wortgottesdienst zu Fronleichnam von den Domstufen waren Schwester Jutta Böhm von den Ursulinen in Erfurt, Mitglieder des Kinder- und Jugendtheaters Die Schotte aus Erfurt sowie Matthias Kugler, Pfarrbeauftragter von St. Joseph Erfurt. Künstlerisch gestaltet wurde der Gottesdienst von Bruder Stephan Oppermann von der Benediktinerabtei Maria Laach. Er hatte eine große Psalmrolle entworfen, die während des Gottesdienstes über die Domstufen entrollt wurde. Die Kollekte des Gottesdienstes ist u.a. für den Bau eines neuen Hospizes in Heiligenstadt geplant.

Stichwort: Ursulinenkloster in Erfurt

Das Kloster der Ursulinen besteht seit 1667 in Erfurt. Fürstbischof Johann Philipp von Schönborn übergab ihnen das fast leer stehende Kloster der Magdalenerinnen am Anger mitten in der Stadt, mit dem Auftrag, junge Mädchen zu bilden und zu erziehen. So wirken die Ursulinen seit mehr als 350 Jahren an diesem Ort, auch nach der Säkularisation von 1803 durfte das Kloster mit Schule bestehen bleiben. Bis 1938 werden eine Schule und ein Hort betrieben, im einzigen noch bestehenden Erfurter Kloster wurden auch nach der Wende pädagogische Projekte wie ein Hort und Kindergarten initiiert. Heute sieht der Konvent seine Aufgabe vor allem in Angeboten für Menschen, die Stille, Gebet und Gespräche suchen.

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Dieses Thema im Programm: Das Erste | 30. Mai 2024 | 10:00 Uhr