
Kühle Kulturorte Rund um Erfurt und Jena: Sieben coole Ausflugsziele bei Hitze
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15. Juli 2024, 10:03 Uhr
Wenn im Sommer die Temperatur auf über 30 Grad Celsius steigt, kühlen sich viele im Schwimmbad oder See ab. Rund um Erfurt und Jena gibt es aber auch Kulturorte, die Körper und Geist erfrischen: ob Schlösser und Burgen an der Saale, geheime Gänge auf dem Erfurter Petersberg, die Marienglashöhle mit unterirdischem See im Thüringer Wald oder Konzerte und Theater unter freiem Himmel. Hier sind sieben Tipps für heiße Tage in Thüringen.
Inhalt des Artikels:
- Friedrichroda: Höhle mit unterirdischem See
- Schwarzburg und Burgk: Kühle Schlösser
- Erfurt und Jena: Klimatisierte Museen
- Jena: Filme, Konzerte und Theater unter freiem Himmel
- Erfurt: Spaziergang durch kühle Horchgänge auf dem Petersberg
- Jena: Sterne statt Sonne im Zeiss-Planetarium
- Suhl: Tief unter der Erde im Besucherbergwerk "Schwarze Crux"
Friedrichroda: Höhle mit unterirdischem See
Bade-Ausflüge sind an heißen Tagen natürlich beliebt – wie wäre es aber mal mit einem Ausflug zu einem unterirdischen See? Die Marienglashöhle zwischen Friedrichroda und Bad Tabarz besteht aus den Hohlräumen, die beim Gipsabbau im 18. und 19. Jahrhundert im Berg hinterlassen wurden. Heute kann man die Höhle im Rahmen einer Führung besichtigen und dabei auch einiges über geologische Schichten und die Entstehung des Thüringer Waldes lernen. Besonders eindrucksvoll sind die riesigen, transparenten Gipskristalle, auch Marienglas genannt. In einer der schönsten Kristallgrotten kann man einen unterirdischen See überqueren – und einen Wasserfall gibt es auch. In Schaukästen sind zudem Gesteine und Fossilien ausgestellt. Aber das Beste: Die Temperatur beträgt ganzjährig 8 bis 10 Grad Celsius.
Schwarzburg und Burgk: Kühle Schlösser
Abkühlung gibt es auch hinter dicken Schloss- und Burgmauern und davon hat Thüringen viele sehenswerte zu bieten. Zum Beispiel auf Schloss Schwarzburg. Es liegt malerisch im Grünen, hoch oben auf einem von der Schwarza umflossenen Schieferfelsen. Von der Vorgeschichte als wehrhafte Burg kündet die rund 5.000 Objekte umfassende Waffen-Sammlung im restaurierten Zeughaus.
Sehenswert und kühl sind außerdem die barocke Schlosskirche samt Schlossturm und Fürstengruft oder die beeindruckenden Kaisersaalgebäude mit der Ahnengalerie. Schloss Schwarzburg gilt auch als bedeutsamer Ort für die jüngere deutsche Geschichte: Friedrich Ebert unterzeichnete dort am 11. August 1919 die Weimarer Verfassung, was daran lag, dass er seinen Sommerurlaub in dem kleinen Ort verbrachte. Unterhalb des Schlosses liegt ein schönes, kleines Freibad, das sich aus Quellwasser speist.
Von Schloss Burgk bietet sich eine einzigartige Aussicht über die Täler und Wälder der Flusslandschaft der Oberen Saale. Erbaut wurde die mächtige Wehranlage Mitte des 16. Jahrhunderts mit Schildmauer, Rotem Turm, Eckbastion und erstem Torhaus. Heute beeindruckt das Schloss nicht nur mit seiner wertvollen Innenausstattung den Sammlungen, sondern ist mit Ausstellungen, Konzerten und Festen zu einem kulturellen Zentrum in Ostthüringen geworden, in dem es sich auch im Hochsommer gut aushalten lässt.
Erfurt und Jena: Klimatisierte Museen
Das Erfurter Naturkundemuseum ist das beliebteste Museum in Thüringen. In den Daueraustellungen zu den Themen "Arche Noah", "Mineraliensammlung Schwethelm", "Naturschätze Thüringens" und "Naturraum Thüringen" können verschiedene spannende Exponate erkundet werden. Ein Highlight ist dabei die Arche Noah im kühlen Keller des Museums – hier können Besucherinnen und Besucher die auf dem Schiff ausgestellten Tiere ohne Absperrung betrachten.
Die Imaginata in Jena ist Experimentarium für alle Sinne, in dem die Vorstellungskraft herausgefordert wird. Neben ihrer Funktion als Lernort wird sie auch als Konzertsaal und Galerie genutzt. Auf 1.700 Quadratmetern können große und kleine Besucherinnen und Besucher mehr als 100 interaktive Exponate aus den Themenbereichen der Mathematik, Physik, Technik und Biologie ausprobieren. Das Thema Nachhaltigkeit steht dabei immer mehr im Fokus.
Jena: Filme, Konzerte und Theater unter freiem Himmel
Wenn es an heißen Tagen abends langsam abkühlt, lässt sich Kultur open air und unterm Sternenhimmel genießen: Bei der Kulturarena Jena vom 3. Juli bis zum 18. August 2024 gibt es Sommertheater, Filmabende und Konzerte. Auf dem Theatervorplatz wird etwa das Stück "Carol" über eine vergessene Dichterin der Frühromantik gezeigt. In der Filmarena läufen unter anderen der Kafka-Film "Die Herrlichkeit des Lebens", "Barbie" oder "Eine Million Minuten". Auch musikalisch wird einiges geboten: Element of Crime spielen ein Konzert, Olli Schulz & Band und auch Paula Carolina treten ebenfalls in Jena auf.
Erfurt: Spaziergang durch kühle Horchgänge auf dem Petersberg
Sehr gut vor Sonne und Hitze schützen die geheimnisvollen Wege durch die barocke Stadtfestung in Erfurt, auf denen man auch wunderbar spazieren kann. Die Tour führt durch die sogenannten Horchgänge in der Zitadelle Petersberg, die früher dazu dienten, den Feind frühzeitig auszumachen und Alarm zu schlagen. Hier braucht man eventuell sogar einen Pullover, so kühl ist es. Auch festes Schuhwerk ist zu empfehlen. Und eine Taschenlampe für die späte geheimnisvolle "Funzelführung".
Jena: Sterne statt Sonne im Zeiss-Planetarium
Das Zeiss-Planetarium in Jena wurde 1926 eröffnet und gehört zu den ältesten Planetarien der Welt. Allein das macht es zu einem empfehlenswerten Ausflugsziel, in dem die Sonne nicht scheint. Interessierte können hier aber nicht nur die Welt der Sterne, Galaxien und Planeten entdecken, sondern die riesige Kuppel bietet besondere Erlebnisse: So lassen 360-Grad-Filme das Publikum in magische Welten eintauchen. Die Astroshow "Explore" taucht in die Geschichte der Astronomie ein, das Familienprogramm "Dinosaurier" begibt sich auf Zeitreise in die Urzeit und eine besondere audiovisuelle Reise gibt es durch Pink Floyds Album "The Dark Side of the Moon", das vor 50 Jahren erschien. Bei den Planetarium Concerts im September spielen Deine Lakaien.
Suhl: Tief unter der Erde im Besucherbergwerk "Schwarze Crux"
36 Meter unter der Erde kann man das Besucherbergwerk "Schwarze Crux" erkunden, das bis 1924 aktiv war. Im Bereich der "Schwarzen Crux" rund um den Suhler Ortsteil Vesser wurde schon sehr früh Erz abgebaut – laut ersten Urkunden schon im Jahr 1406. Das riesige Eisenerzvorkommen ist zugleich Deutschlands ältester geologischer Punkt – mit Gesteinen, die aus der Tiefsee entstanden sind. Sehenswert sind auch die Mineralausstellung sowie Exponate des einstigen Bergbaus im kleinen Bergbaumuseum – Werkzeuge, Gedenkmünzen und Medallien sowie wertvolle Messinstrumente. Das Bergwerk liegt im Unesco-Biosphären-Reservat Thüringer Wald und lässt sich somit hervorragend mit einem Ausflug in die Natur verbinden.
(Recherche: MDR KULTUR)
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | 22. Juni 2024 | 19:00 Uhr