Felslandschaft im Basteigebiet der Sächsischen Schweiz
Auch bei schlechtem Wetter gibt es in der Sächsischen Schweiz viele spannende Ausflugsziele für die ganze Familie. Bildrechte: IMAGO/Zoonar

Museum, Bergwerk, Kunsthandwerk Sächsische Schweiz bei Regen: Sechs Ausflugsziele bei schlechtem Wetter

18. April 2024, 15:58 Uhr

Zum Wandern passt das Wetter nicht? Ein Ausflug in die Sächsische Schweiz lohnt sich auch dann. Wer bei Regen nicht im Elbsandsteingebirge unterwegs sein will, hat viele Alternativen: In Bad Schandau den Nationalpark von Innen entdecken, auf der Festung Königstein in jahrhundertealte Geschichte eintauchen oder in Pirna mit Kindern traditionelles Kunsthandwerk erschaffen. Hier sind sechs Tipps für Regentage, inklusive Informationen zu Öffnungszeiten, Eintrittspreisen und Barrierefreiheit.

Bad Schandau: Sächsische Schweiz unterm Dach

Im Nationalparkzentrum in Bad Schandau lässt sich die Sächsische Schweiz bei Regen von Innen entdecken. Das Zentrum ist in einem ehemaligen Kino aus den 50er-Jahren untergebracht, was auch in den Aufbau der vielseitigen Ausstellung eingeflossen ist. Es gibt sieben thematische Bühnen, die einzelne Aspekte des Nationalparks beleuchten. Außerdem steht am Ende des Ausstellungsrundgangs ein Film, der die Ziele des Nationalparks für Kinder altersgerecht aufbereitet und ihnen Verhaltensregeln im Umgang mit der Natur erklärt. Ein Ausflug lohnt sich für alle, die auch bei schlechtem Wetter mehr über die Sächsische Schweiz und ihre Naturschätze erfahren wollen.

Weitere Informationen (zum Aufklappen)

NationalparkZentrum Sächsische Schweiz
Dresdner Str. 2b, 01814 Bad Schandau

Öffnungszeiten:
Januar: geschlossen
Februar bis März: Dienstag bis Sonntag von 9 bis 17 Uhr
April bis Oktober: täglich von 9 bis 18 Uhr
November bis Dezember: Dienstag bis Sonntag von 9 bis 17 Uhr
In den Schulferien auch montags geöffnet.

Eintritt:
Erwachsene 4 Euro, ermäßigt 3 Euro, Familienkarte 8,50 Euro

Aktuelle Sonderausstellung:
Verhältnis von Mensch und Natur im Nationalparkzentrum:
In vier Stationen werden aktuelle Themen des Nationalparks wie Waldbrand und Brandschutz, Müll(-vermeidung), ehrenamtliches Engagement sowie der Einfluss des Menschen auf das Verhalten von Wildtieren im Schutzgebiet interaktiv und multimedial aufbereitet.

Barrierefreiheit:
Das Zentrum ist barrierefrei zugänglich.
Führungen für Sehbehinderte, Hörgeschädigte und Lernbehinderte nach Vereinbarung. Gebärden- dolmetscher auf Anfrage. Induktionsschleifen und Filmuntertitel in Ausstellung vorhanden. Kinosaal und Vortragssaal ebenfalls mit Induktionsschleifen ausgestattet. Tastmodel vorhanden.

Blick in die Dauerausstellung beim Themenrundgang durch das Nationalparkzentrum Sächsische Schweiz in Bad Schandau.
Wer auch bei Regen die Sächsische Schweiz erkunden will, kann das im Nationalparkzentrum in Bad Schandau mit der ganzen Familie tun. Bildrechte: Wiebke Müller/MDR

Berggießhübel: Unter Tage im Besucherbergwerk

An regnerischen Tagen lohnt sich ein Ausflug in das Besucherbergwerk "Marie Louise Stolln" im Kurort Berggießhübel. Zum ehemaligen Bergwerk am Rande der Sächsischen Schweiz zählten bereits um 1600 etwa 90 Gruben, Stollen und Schächte; etwa 300 Bergleute waren hier einst im Erzabbau beschäftigt. Heute ist das Begehen des Stollens nur mit geschulten Bergwerksführern und mit Schutzhelm möglich: Bei 90-minütigen Führungen geht es hinab in die Welt unter Tage, etwa 400 Meter im Innern befindet sich das ehemalige Erzlager, der große Hohlraum des "Mutter-Gottes-Lagers" mit einem unterirdischen See.

Weitere Informationen (zum Aufklappen)

Bergwerk "Marie Louise Stolln"
Talstraße 2 A, 01816 Kurort Berggießhübel
Sächsische Schweiz

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Samstag von 10 bis 16 Uhr
Im Juli und August täglich geöffnet, in anderen Monaten bei Online-Buchung einsehbar.

Führungen finden ab 10 Uhr statt. Die Vorab-Buchung von Online-Tickets wird empfohlen.

Eintritt:
Erwachsene 12 Euro, Kinder zwischen 5 und 16 Jahren 10 Euro
Der Zutritt in das Bergwerk ist für Kinder ab 5 Jahren gestattet.

Im Bergwerk liegen die Temperturen ganzjährig bei 8 bis 10 Grad – warme Kleidung und festes Schuhwerk sind daher unentbehrlich.

Barrierefreiheit:
Das Bergwerk ist bemüht, auch Personen mit Behinderung oder Mobilitätseinschränkung den Besuch weitestgehend zu ermöglichen. Allerdings ist der Zutritt mit Rollstuhl oder Rollator aufgrund des sehr schmalen Stollenprofils wegen Verletzungsgefahr beschränkt.

Marie-Louise-Stolln in Berggießhübel
Bei schlechtem Wetter bietet sich in der Sächsischen Schweiz ein Ausflug ins Besucherbergwerk "Marie Louise Stolln" an. Bildrechte: Achim Meurer

Berthelsdorf: Mit Kindern ins Goldmuseum

An regnerischen Tagen ist das Goldmuseum in Berthelsdorf besonders mit Kindern ein schönes Ausflugsziel. Die Erlebnisstätte am Rande der Sächsischen Schweiz liegt in einer Region mit den ältesten urkundlich belegten Goldgruben ganz Sachsens. In der Ausstellung gibt es daher faszinierende Bergkristalle aus der benachbarten Oberlausitz sowie Mineralien aus dem nahegelegenen Hohwald zu entdecken. Außerdem informiert das Museum über die spannende Geschichte der Goldsuche seit der Bronzezeit. Große und kleine Besucherinnen und Besucher haben die Möglichkeit, sich im Goldwaschen zu probieren, individuellen Schmuck herzustellen oder eine eigene Goldgräberausrüstung zu kaufen.

Mehr Informationen (zum Aufklappen)

Gold- und Mineralien-Erlebnisstätte Hohwald
Bischofswerdaer Straße 113
01844 Neustadt in Sachsen

Öffnungszeiten:
Das Museum ist bis zum 28. April 2024 geschlossen!
Sonntag, Montag und Dienstag geschlossen
Mittwoch und Donnerstag: Für Gruppen ab 10 Personen auf Anfrage
Freitag und Samstag: Von 10 bis 16 Uhr geöffnet

Eintritt:
Erwachsene 5 Euro, Kinder zwischen 5 und 16 Jahren 3 Euro, Kinder bis 4 Jahre frei, Familienkarte 15 Euro

Ein Junge berührt einen leuchtenden Bergkristall, im Hintergrund sind Vitrinen mit Mineralien zu sehen
Bei schlechtem Wetter in der Sächsischen Schweiz ist die Gold- und Mineralien-Erlebnisstätte Hohwald ein schönes Ausflugsziel mit Kindern. Bildrechte: Gold- und Mineralien-Erlebnisstätte Hohwald

Königstein: Jahrhundertealte Festung erkunden

Die Festung Königstein gilt als eine der größten Bergfestungen Europas und gehört in der Sächsischen Schweiz zu den beliebtesten Ausflugszielen. Auch bei Regen lohnt sich ein Besuch: Eine interessante Dauerausstellung informiert über die 800-jährige Geschichte der Festung, die einst Rückzugsgebiet der sächsischen Herzöge und Kurfürsten in Kriegszeiten, aber auch ein gefürchtetes Staatsgefängnis war.

Auf dem 9,5 Hektar großen Felsplateau lassen sich außerdem mehr als 50 ober- und unterirdische Festungsbauwerke aus über vier Jahrhunderten erkunden. Dazu gehören Kasernen, Wachtürme, ein "Lustschlösschen", eine Kirche und – wenn es die Wolken erlauben – fantastische Aussichten.

Weitere Informationen (zum Aufklappen)

Festung Königstein
01824 Königstein

Öffnungszeiten:
April bis Oktober: täglich 9 bis 18 Uhr
November bis März: täglich 9 bis 17 Uhr

Eintritt:
März bis Oktober: Erwachsene 15 Euro, ermäßigt 12 Euro, Familen 38 Euro
November bis März: 13 Euro, ermäßigt 10 Euro, Familen 32 Euro

Dauerausstellungen zu unterschiedlichen Themenschwerpunkten gibt es im Torhaus, dem Brunnenhaus, der Georgenburg und dem Alten und Neuen Zeughaus zu sehen.

Ausgewählte Veranstaltungen:
* "Festung bei Nacht Führung" am 27. April 2024
* "Festung HINTER GITTERN – Von Alchimisten, Spionen & Revolutionären": 28. April, 29. April, 30. April, 1. Mai, 2. Mai und 3. Mai 2024
* Sonderausstellung "Entlang der Elbe – Das alte Sachsen in Gemälden aus der Sammlung Wolfgang Donath": 15. Juni 2024 bis 3. November 2024 und 1. April 2025 bis 2. November 2025

Barrierefreiheit:
Aufzüge, ein Tastmodell für Menschen mit Sehbehinderung mit Erklärungen in Braille- und Prismenschrift, Kennzeichnung der Wege, die für Rollstuhlfahrer ungeeignet sind und behindertengerechte Toiletten sind vorhanden. Die Mehrzahl der Ausstellungen ist stufenlos zugänglich.

Historische Kanonnen in einer Ausstellung im Zeughaus der Festung Königstein.
Bei einem Ausflug in die Sächsische Schweiz lohnt sich ein Besuch der Festung Königstein auch bei Regen. Bildrechte: Festung Königstein GmbH

Struppen: Kunst im Robert-Sterl-Haus

Kunstfans können Regentage in der Sächsischen Schweiz nutzen, um eines der wenigen original erhaltenen Künstlerwohnhäuser in Deutschland zu entdecken. In Neuendorf lebte und arbeitete der Maler Robert Sterl (1867-1932), der neben Max Liebermann und Max Slevogt zu den bedeutendsten Vertretern des deutschen Impressionismus zählte.

In seinem ehemaligen Wohnhaus, heute ein Museum, gibt es die Möglichkeit, Gemälde aus allen Schaffensperioden des Künstlers zu sehen und diesen in seiner Privatsphäre kennenzulernen: Die original erhaltene Wohnung, das Atelier und die ausgestellten Werke lassen den Eindruck erstehen, der Künstler sei eben nur mal kurz aus dem Haus gegangen.

Mehr Informationen (zum Aufklappen)

Robert-Sterl-Haus
Robert-Sterl-Straße 30
01796 Struppen

Öffnungszeiten:
Mai bis Oktober:
Donnerstag bis Sonntag von 9:30 bis 17 Uhr
November bis April:
Donnerstag und Samstag von 10 bis 16 Uhr
Betriebsruhe von Mitte Dezember bis Mitte Januar

Führungen können nach vorheriger Absprache auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten stattfinden.

Eintritt:
Erwachsene 5 Euro, ermäßigt 3,50 Euro, Kier/Schülerinnen und Schüler/Studierende 3 Euro, Familienkarte 12 Euro, Kinder bis 6 Jahre frei

Veranstaltungen:
Erste Sonderausstellung des Jahres "Ein hessisches Intermezzo – Robert Sterl in der Schwalm" ab dem 1. Mai 2024

Malermuseum Robert Sterl Haus: ein Zimmer voller Gemälde an den Wänden und auf Staffeleien
Bei schlechtem Wetter ist das Robert-Sterl-Haus in der Sächsischen Schweiz ein schönes Ausflugsziel für Kunstinteressierte. Bildrechte: imago images / ddbd

Von Sebnitz bis Pirna: Kunsthandwerk erschaffen

In der Sächsischen Schweiz gibt es zahlreiche Werkstätten, in denen traditionelles Kunsthandwerk gefertigt wird. In vielen dieser Manufakturen können Besucherinnen und Besucher auch selbst kreativ werden – ideal an grauen Regentagen. Es gibt viele Optionen: In der Seidenblumenwerkstatt Sebnitz künstliche Blumen in traditioneller Handarbeit herstellen, in der Krischwitzer Kerzenwerkstatt Kerzen gießen oder im Bielatal duftende Seifen herstellen. Der MDR-Youtubekanal #hinREISEND hat viele dieser Angebote ausprobiert und beim Pralinen zaubern in Thürmsdorf oder beim Gestalten einer Sandsteinskulptur in Wehlen die Kamera mitgenommen:

Collage mit Text 13 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Mehr Informationen (zum Aufklappen)

Deutsche Kunstblume Sebnitz
Neustädter Weg 10, 01855 Sebnitz

Öffnungszeiten:
Schaumanufaktur: Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr, Feiertags von 10 bis 15 Uhr geöffnet
Erlebniswerkstatt für Kinder: immer montags um 10 Uhr und 14 Uhr (außer an Feiertagen)
Das "Selberblümeln" wird ab dem 26. Juli angeboten.

Eintritt:
Erwachsene 7 Euro, ermäßigt 6 Euro, Familien 15 Euro

Kerzenzieherei Krietzschwitz
Krietzschwitz 4, 01796 Pirna

Öffnungszeiten:
Donnerstag bis Montag von 10 bis 18 Uhr, Dienstag und Mittwoch geschlossen

Eine Anmeldung per Telefon oder über das Kontaktformular wird empfohlen.

Kosten:
Das Kerzenziehen wird nach Gewicht abgerechnet. Der Preis pro Kilogramm beträgt 32,90 Euro (1 kg Wachs entspricht etwa 12 bis 14 Tafelkerzen). Hinzu kommen die Kosten für Docht, Windlichtpapier und Servietten.

Seifenschneider Manufaktur
Talstraße 10, 01824 Rosenthal-Bielatal

Öffnungszeiten:
Freitags von 10 bis 17 Uhr, sowie nach Vereinbarung

Öffentliche Seifenkurse können auf der Website gebucht werden. Gruppen von 6 Personen können einen individuellen Termin anfragen.

Adoratio Schokoladenkunst
Schokoladen-Café
Grohmannstr. 10/11, 01796 Pirna

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag von 11 bis 17 Uhr

Verschiedene Schokoladenkurse über die Website buchbar.

In einer Schauwerkstatt fertigt 2011 eine Mitarbeiterin in Handarbeit Kunstblumen an.
In der Schauwerkstatt "Deutsche Kunstblume Sebnitz" fertigen Mitarbeiterinnen in Handarbeit verschiedene Kunstblumen an. Bildrechte: picture alliance / dpa | Robert Schlesinger

Redaktionelle Bearbeitung: as

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | #hinREISEND | 12. April 2023 | 20:15 Uhr