Ein Mann, Gärtner Till Hofmann, pflanzt Jungpflanze in ein Beet mit Sand als Mulchmaterial. 11 min
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Für trockenheitsliebende Pflanzen auf mageren Standorten ist Sand ein empfehlenswerter Mulch. Er schützt vor Unkraut und Austrocknung. Wie das Mulchen mit Sand funktioniert, erklärt DIE STAUDENGÄRTNEREI.

MDR Garten So 06.08.2023 08:30Uhr 10:30 min

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Wasser sparen Ein Staudenbeet mit Sand mulchen?

07. August 2023, 12:20 Uhr

Mulchen mit Gras und Stroh - das kennt inzwischen fast jeder. Doch es geht auch mit Sand! Die Gärtner Till Hofmann und Fine Molz sind Experten erklären, wie das funktioniert. Mit der richtigen Pflanzenauswahl spart es Wasser und Pflegeaufwand.

Für welche Pflanzen eignet sich Sand als Mulchmaterial?

Je nach Pflanzenart sind unterschiedliche Arten von Mulch sinnvoll. Soll es üppig blühen und grünen, ist organischer Mulch gefragt, sagt Staudengärtner Till Hofmann. "Besonders wenn eine Pflanze viele Blätter ausbildet, eignet sich organischer Mulch." Aber auch für Gemüse oder Pflanzen, die im Wald Zuhause sind, ist das Mulchen mit Grünschnitt oder Rinde besser für das Wachstum der Pflanzen, da so zusätzlich wichtige Nährstoffe in den Boden gelangen.

Grundsätzlich kann Sand als Mulch für alle Pflanzen funktionieren, sagt Staudengärtnerin Fine Molz. Doch das ist nicht sinnvoll. Sand ist vor allem für Pflanzen geeignet, die auf trockenen, mageren Standorten wachsen. Möchtest du ein Beet mit Steppenpflanzen anlegen, eignet sich deshalb Sand oder Schotter besonders gut.

Diese heimischen Stauden passen in ein Sandbeet mit einem sonnigen, mageren Standort:

  • Salbei
  • Bergminze
  • Rispen-Flockenblume
  • Färber-Hundskamille
  • Kugel-Lauch
  • Taubenkropf-Leimkraut
  • Feld-Mannstreu
  • Gewöhnlicher Natternkopf
  • Aufrechter Ziest

Bildergalerie Stauden für trockene Standorte

Der Sommer war trocken und viele Pflanzen im Garten haben den Stress nicht überlebt. Zeit also für neue Pflanzen im Staudenbeet und Kübel. Diese Stauden kommen auch mit Trockenheit gut klar.

Bunte Herbststauden
Was für eine Pracht. Diese Stauden machen gute Laune und die Beete werden richtig bunt. Das Mädchenauge (Coreopsis Verticillata-Hybride 'Moonbeam') mit den hübschen gelben Blüten liebt trockene Standorte in der Sonne. Die Staude blüht bis September und wird bis zu 40 Zentimeter hoch. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Bunte Herbststauden
Was für eine Pracht. Diese Stauden machen gute Laune und die Beete werden richtig bunt. Das Mädchenauge (Coreopsis Verticillata-Hybride 'Moonbeam') mit den hübschen gelben Blüten liebt trockene Standorte in der Sonne. Die Staude blüht bis September und wird bis zu 40 Zentimeter hoch. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Blüten der Edeldiestel Blauer Zwerg
Unverwüstlich: die Edeldistel 'Blauer Zwerg' bleibt recht klein und ist äußerst genügsam. Sie kommt den ganzen Sommer über ohne Wasser aus. Also die ideale Pflanze für Sommer wie diesen. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Rosarote Blüten der Scharfgarbe
Die Schafgarbe (Achillea millefolium 'Pommegranate') wächst 60 bis 80 Zentimeter hoch. Die Blüten sehen wunderschön im Blumenstrauß aus. Sie blüht von Juni bis September an einem Platz in der Sonne. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Blüte der Fackellilie Feuerkerze
Ein echter Hingucker im Staudenbeet ist die Fackellilie 'Feuerkerze'. Die Staude ist besonders winterhart und ihre Blüte einfach umwerfend. Damit sie blüht, muss die Staude aber gegossen werden. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Gelbe kleine Blütenknöpfe der Goldhaaraster
Einfach nur zauberhaft: Die kleinen, gelben Blütenknöpfe der Goldhaaraster, auch Mädchenhaaraster genannt (Aster linosyris). Auch sie wächst gut auf mageren Böden und liebt die Sonne. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Hübsche kleine weiße Blüten des Sommerschnee Perlkörbchens.
Reizend und nicht so oft zu sehen: Das Perlkörbchen (Anaphalis triplin) 'Sommerschnee'. Blüht von Juli bis September und bevorzugt durchlässige, trockene Böden. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Rosa Blüte der Stockrose
So tritt die Stockrose (Alcalthaea suffrutenscens) 'Parkrondell' auf. Bis zu zwei Meter wird die Pflanze hoch. Die Blüten halten sich auch gut in der Vase. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Moderatorin Diana Fritzsche-Grimmig und Staudenexperte Jan Weinreich stehen an einem Tisch mit Stauden
Nach diesem heißen und trockenen Sommer, haben wir Staudengärtner Jan Weinreich gefragt, welche Stauden mit Trockenheit  besonders gut klarkommen. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Blüten der Bergminze
Die Bergminze (Calamintha nepeta) 'Triumphator'gehört dabei zu seinen Favoriten. Sie blüht bis in den Herbst hinein und zieht Hummeln und Schmetterlinge magisch an. Aber auch wir können uns an ihrem Pfefferminzduft erfreuen. Je trockener die Staude steht, desto kompakter ist ihr Wuchs. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Weiße Blüten der Herbstaster
Diese Weiße Herbstaster (Aster divaricatus) gedeiht auch im Halbschatten. Bis in den Oktober hinein erfreut sie uns mit immer wieder neuen Blüten. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Lila Dolden der Garten Duftnessel
Ein Klassiker ist die Garten-Duftnessel (Agastache rugosa x foeniculum) 'Blue Fortune'. Die schönen Blütendolden stehen auf aufrecht wachsenden Stielen und werden bis zu einem Meter hoch. Die Blüten duften aromatisch. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Bunte Herbststauden
Die Bergaster (Aster amellus) blüht bis September an einem sonnigen Platz im Garten oder auch im Kübel. Sie ist anspruchslos und eine wunderschöne Insektenweide. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Grüne Blüten der Steppen Wolfsmilch
Auch für die Steppenwolfsmilch war dieser Sommer ideal. Sie wächst auf durchlässigen, sandigen Schotterboden, auf dem das Wasser gut abfließen kann. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Grüner Blättertrieb der Walzen Wolsmilch
Mal was anderes: Die Walzen Wolfsmilch (Euphorbia myrsinites) wirkt durch ihre walzenförmigen bodenaufliegenden Triebe exotisch. Die Staude ist allerding giftig! Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Blüten des kriechenden Schleierkrauts
Das Kriechendes Schleierkraut  (Gypsophila x repens ‚Pink Star‘) setzt mit seinen filigranen, winzigen Blüten hübsche Akzente im Staudenbeet. Die Pflanze liebt vollsonnige Standorte, trockenen Boden und blüht von Juni bis August. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Blüte der Fetthenne
Prächtig aber anspruchslos ist die Hohe Fetthenne. (Sedum Telephium-Hybride) 'Herbstfreude'. Sie ist sehr genügsam wenn es um den Boden oder das Licht geht und wächst auch im Halbschatten. Die Staude blüht bis in den Oktober hinein. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
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Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 02. Oktober 2022 | 08:30 Uhr

Außerdem fühlen sich verschiedene Gräser im Sandbeet wohl. Auch Blumenzwiebeln können in ein Sandbeet gepflanzt werden. Hier ist wichtig, dass die Zwiebeln komplett im Mutterboden eingegraben werden, und nicht wie die Stauden im Sand.

Warum Sand zum Mulchen?

Der Sand dient als Bodenschutzschicht. Durch die Körnung des Sandes trocknet die Oberfläche zwar schnell aus, aber weiter unten bleibt es aber lange feucht.

Viele Präriepflanzen mögen außerdem einen mageren, durchlässigen Boden. Der ist in unseren Breitengraden nur selten zu finden. Daher wachsen sie besonders gut, wenn sie die Wahl haben und ihre Wurzeln in die durchlässige Sandschicht wachsen lassen können.

Auch in Gebieten, in denen der Boden bereits von sich aus sehr sandig ist, kann eine zusätzliche Mulchschicht helfen. "Die Mulchschicht dient ja als Schutz für die Wurzeln, als Puffer sozusagen. So können die Pflanzen entspannt loswachsen." sagt, Staudengärtnerin Fine Molz

Welcher Sand eignet sich als Mulchmaterial?

Experte Till Hofmann empfiehlt, den Sand zu nehmen, der vor Ort zu bekommen ist. Wichtig: Der Sann sollte nicht zu fein sein, damit er nicht wegfliegt und die Wurzeln der Pflanzen halt finden können. "Feiner Sand sackt schneller zusammen und die Optik spielt natürlich auch eine Rolle", sagt der Staudengärtner. Funktionieren tut es aber mit jedem Sand.

Wie wird die Mulchschicht aufgetragen?

Anders als bei organischem Dünger werden die Pflanzen am besten in die mindestens 20 Zentimeter hohe Sandschicht gesetzt. Dabei sollten die Stauden möglichst tief gepflanzt werden, so dass Wurzeln sowohl in den Mutterboden als auch in den Sand wachsen können.

Ein Mann, Gärtner Till Hofmann, pflanzt Jungpflanze in ein Beet mit Sand als Mulchmaterial.
Eine dicke Schicht Sand schützt die Pflanzen vor dem Austrocknen. Bildrechte: MDR/Christian Voigt

Wie werden die Pflanzen eingepflanzt?

Anders als bei organischem Dünger wird bei einem Sandbeet zunächst die Mulchschicht aufgetragen und die Pflanzen dann in den Sand gesetzt. Die Pflanzen werden beim Pflanzen direkt auf dem Mutterboden aufgesetzt. "Die Pflanzen sollen unbedingt im Boden ankommen, da wo sie dann ihre Wurzeln ausbreiten und in die Tiefe wachsen lassen können. Der Sand oben drauf hilft ihnen nur, dass sie das entspannter machen können", sagt Staudengärtnerin Fine Molz.

Wie viel Pflege braucht ein Sand-Beet?

Ein Sand-Beet ist sehr pflegeleicht. Hier ist kaum bis gar kein Gießen notwendig. Ungewollte Wildkräuter, die bei Sand als Mulch nur selten vorkommen, lassen sich viel leichter aus der Sandschicht ziehen, als aus dem festen Mutterboden.

Jens Haentzschel im Gespräch mit einem Mann 3 min
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Sand ist ein begrenzter Rohstoff - ist die Verwendung vertretbar?

Durch die Verwendung von Mulchmaterialien wird viel Wasser gespart. Trotzdem gehört Sand zu den Rohstoffen, die knapp sind. Er sollte nur für Beete und Pflanzen verwendet werden, die sonst hier nicht wachsen würden. Die Redaktion von MDR WISSEN hat gecheckt, ob Sand wirklich rar ist oder nicht.

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 06. August 2023 | 08:30 Uhr