Roter und weißer Weihnachtsstern
Weihnachtssterne sind mehrjährige Pflanzen, die im kommenden Winter wieder toll aussehen können. Bildrechte: MDR/DANIELA DUFFT

Verblüht und ab in den Müll? Pflegen statt wegwerfen: Weihnachtsstern, Glücksklee und Ritterstern retten

20. Dezember 2022, 14:26 Uhr

Weihnachtsstern, Ritterstern und Glücksklee gibt's im Winter überall zu kaufen. Nach der Blüte werden sie meistens weggeworfen, obwohl sie mehrjährig sind. Viel zu schade, denn das Überwintern ist gar nicht so schwer. Hier erklären wir, wie Sie die Pflanzen immer wieder zur Blüte bringen.

Weihnachtsstern überwintern

Der Weihnachtsstern besticht mit seinen schönen, roten Hochblättern. Sind sie verblüht, werden die Pflanzen oft einfach weggeworfen. Das muss aber nicht sein, denn dieses Wolfsmilchgewächs kann jedes Jahr erneut blühen.

Die Weihnachtssternblüte im Winter

Im Winter sollte der Weihnachtsstern nicht unbedingt in der warmen Stube stehen, er bevorzugt einen hellen Standort bei 18 bis 20 Grad Celsius. Lässt die Pflanze die Blätter hängen, ist das meist ein Zeichen für einen zu warmen Standort. Auch zu viel Wasser verträgt er nicht, daher sollte sparsam gegossen werden. Bei der richtigen Pflege halten die Blüten mehrere Wochen. Sind sie verblüht, sollten die Triebe zurückgeschnitten werden. Damit die Pflanze weiter wächst, kann alle zwei Wochen gedüngt werden.

Jens Haentzschel und Brigitte Goss im Gespräch 3 min
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Vegetationspause bis zum Neuaustrieb im April

Der Weihnachtsstern kann bis Ende des Winters blühen, dann braucht er eine kleine Vegetationspause von etwa einem Monat. Nach der Blüte wird er sehr wenig gegossen und sollte an einen dunklen, kühlen Platz umziehen. Das kann auch der Keller sein. Im April beginnt die Pflanze auszutreiben und darf wieder an einen helleren Standort wechseln. Um die Triebe zu unterstützen, darf jetzt wieder wöchentlich gedüngt werden. Jetzt ist auch ein guter Zeitpunkt, die Pflanze in einen größeren Topf umzusetzen, wenn sie nicht in den Garten gepflanzt werden soll.

Schmuckblätter und Blüte eines Weihnahctssterns
Steht der Weihnachtsstern im Sommer draußen an einem geeigneten Standort, wird er eine stattliche Pflanze. Bildrechte: MDR/ Daniela Dufft

Der Weihnachtsstern liebt es sonnig

Während des Sommers gilt: reichlich gießen. Da der Weihnachtsstern ursprünglich aus Südamerika stammt, kann er während der Sommermonate auch nach draußen gestellt oder sogar in den Garten gepflanzt werden. Dort sollte der Standort hell, aber ohne direkte Sonneneinstrahlung sein. Falls das Umtopfen noch nicht erfolgt ist, kann es noch bis zum Spätsommer geschehen. Um das Wachstum weiterhin zu unterstützen, wird weiterhin wöchentlich gedüngt.

Einzug ins Haus im Herbst

Sobald die Temperaturen im Herbst sinken, muss der Weihnachtsstern wieder zurück ins Haus. Es sollte immer noch reichlich gegossen und wöchentlich gedüngt werden, da der Beginn der Blütezeit bevorsteht. Damit die Pflanze zum Blühen angeregt werden kann, muss sie einen deutlichen Lichtwechsel spüren. Der neue Standort sollte daher ein wirklich heller Platz sein. Soll der Weihnachtsstern an Weihnachten blühen, darf er ab Oktober dann allerdings nur noch maximal zwölf Stunden Licht bekommen. Nach einem Zeitraum von acht bis zwölf Wochen sind die roten Hochblätter ausgebildet. Hierbei gilt: Je kürzer der Tag, desto schneller bilden sich die Hochblätter.

Weihnachtssternblüte ist Scheinblüte Um die bunten Hochblätter zu bilden, brauchen die Pflanzen kurze Tage. Hier kann man nachhelfen, indem man den Tag mit einem übergestülpten Pappkarton verkürzt. Die Faustregel: 14 Stunden Schatten, zehn Stunden Licht. Ein Weihnachtsstern, der ab Mitte August verdunkelt wird, erstrahlt dann schon Ende September.

Ritterstern überwintern

Die Blüten des Rittersterns, der fälschlicherweise oft Amaryllis genannt wird, zaubern zur kalten Jahreszeit einen kräftigen Farbklecks in die Stube. Ist der Zauber dann vorbei, landen auch sie meistens im Müll. Mit der richtigen Pflege kann aber auch diese Pflanze viele Jahre Freude bereiten.

Blüte in der Weihnachtszeit

Im November werden Rittersternzwiebeln angeboten. Pflanzen Sie diese in einen Topf mit frischer Blumenerde. Ein Drittel der Zwiebel muss aus der Erde ragen. Nach dem Einpflanzen muss sie nicht gegossen und nicht gedüngt werden. Alles, was die Pflanze braucht, steckt bereits in der Zwiebel drin. Der Ritterstern sollte an einem hellen Platz stehen. Sobald die Pflanze einen etwa zehn Zentimeter langen Trieb ausgebildet hat, wird sie mäßig, einmal in der Woche gegossen, bis die Blüten verwelkt sind.

Amaryllis
Alle Jahre wieder kann die Amaryllis blühen. Bildrechte: MDR/Andreas Metzmacher

Wachstumsphase nach der Blüte

Sind die Blüten verwelkt, werden sie mit Stiel abgeschnitten. Die Blätter dürfen aber nicht entfernt werden, da die Pflanze sie für die Fotosynthese braucht. Jetzt benötigt der Ritterstern Nährstoffe, Wasser und Wärme. Am besten steht er an einem hellen Fensterplatz im Wohnzimmer. Ab Mai, wenn die Nächte milder werden, kann die Pflanze auch auf den Balkon oder in den Garten umziehen. Achten Sie darauf, dass sie nicht austrocknet, aber auch nicht zu feucht steht. Bis September wird alle zwei Wochen gedüngt.

Ruhepause im Herbst

Im Herbst hat der Ritterstern eine Ruhepause. Also sollte ab September nicht mehr gegossen und gedüngt werden. Die Pflanze regeneriert sich am besten an einem kühlen, dunklen Ort, beispielsweise im Keller. Hierfür kann die Zwiebel auch komplett aus der Erde genommen werden. In der Ruhephase ziehen sich die Blätter zurück und welken. Die Pflanze sammelt Kraft für neue Blüten. Im November ist es dann soweit: Der Ritterstern darf wieder ins Wohnzimmer gestellt werden und alles beginnt von vorn.

Ritterstern oder Amaryllis? Viele kennen den Ritterstern auch als Amaryllis. Unter diesem Namen wird die Pflanze verkauft, obwohl sie botanisch gesehen zu einer eigenen Gattung zählt. Sie gehört jedoch zur Familie der Amaryllisgewächse. Charakteristisch für den Ritterstern sind der hohle Stiel und die Blütezeit im November und Dezember. Die Amaryllis hat dagegen einen gefüllten Stiel und blüht in der Advents- und Weihnachtszeit nicht.

Glücksklee überwintern

Der Glücksklee wird oft zu Silvester verschenkt, doch er selbst hat nicht so viel Glück. Lässt er die Blätter hängen, wird ihm das zum Verhängnis. Aber auch er hat eine Chance verdient, zu zeigen, was er kann. Die Pflanzen können nämlich viele Jahre alt werden.

Da er zu Silvester und damit im Winter Hochkonjunktur hat, braucht Glücksklee Fürsorge und Pflege. Er ist nicht winterfest, schützen Sie die Pflanze also gut beim Transport nach Hause. Dort angekommen, sollte der Klee möglichst in einen größeren Topf gesetzt werden. Außerdem bracht er eine hohe Luftfeuchtigkeit, um fit zu bleiben. Er mag es bei zehn bis 15 Grad an einem hellen Kellerfenster zu stehen, da er dort gut überwintern kann. Düngen sollte man den Klee höchstens einmal die Woche. Ein wenig Wasser und der Glücksklee ist glücklich. Eine andere Möglichkeit: Glücksklee kann auch als Zwiebel überwintert werden. Dann ziehen sich die Blätter zurück und nur die Wurzel bleibt übrig. Diese kann einfach bis zum Frühling im Keller gelagert werden.

Im Frühling darf der Klee nach draußen

Ist es Frühling, darf der Klee aus seinem Keller raus. Er kann nach dem Frost ins Beet oder auch in den Kübel gepflanzt werden. Gießen Sie nicht zu viel, der Klee braucht einen warmen, hellen Standort. Ab April darf er etwas gedüngt werden, damit er schön wächst und kräftig wird.

Rosa Blüten im Sommer

Von Juni bis August trägt der Klee rosa Blüten. Gedüngt wird bis zum Ende der Blühphase im August. Dann sollten Sie sich entscheiden, ob der Klee als Pflanze oder als Zwiebel überwintert wird. Soll der Klee als Pflanze erhalten bleiben, muss weiterhin ein wenig gegossen werden. Im Herbst wird es Zeit, den Klee zurück ins Haus zu holen. Auch hier ist ein warmer, heller Standort zu wählen. Das Gießverhalten bleibt gleich. Schöne, kräftige Pflanzen können zum Jahreswechsel wieder als Glücksklee verschenkt werden. Gedüngt wird nur noch einmal die Woche oder gar nicht bis zum nächsten Frühjahr.  

Falls Glücksklee als Zwiebel gelagert werden soll, wird im Spätsommer das Gießen eingestellt. Bei sechs Grad Umgebungstemperatur und reduziertem Gießen zieht sich der Klee in seine Zwiebelchen zurück und kann dann kühl gelagert werden.

Quelle: MDR Garten

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 18. Dezember 2022 | 08:30 Uhr