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Bildrechte: MDR/Estha Taddigs

GartenpraxisDer MDR Gartenkalender im August

23. Juli 2024, 11:06 Uhr

Im August können Kräuter geerntet und konserviert werden. Pflanzen Sie neue Erdbeeren. Vermehren Sie Kräuter, Stauden und Gehölze über Stecklinge. Auch verschiedene Gemüse können jetzt noch ausgesät und gepflanzt werden.

Pflanzzeit für Erdbeeren

Die Erdbeersaison ist fast vorbei. Schneiden Sie Mitte August die alten Erdbeerblätter etwa zehn Zentimeter über dem Boden ab. An den alten Blättern haften oft Krankheitserreger. Geben Sie 15 Gramm Stickstoff auf einen Quadratmeter und gießen Sie ordentlich! Die Blätter werden so schön kräftig und die Blütenanlagen für die nächste Saison gebildet.

Für neue Pflanzen wählen Sie Ableger der Pflanzen aus, die besonders gut getragen haben. Pflanzen Sie die mit den kräftigsten Wurzeln bis Mitte August ins Beet.

Kräuter ernten

Die Monate Juli und August sind die beste Zeit, um Kräuter zu ernten. Sommerkräuter haben kurz vor oder während der Blüte das beste Aroma. Schneiden Sie die Kräuter am besten am Vormittag, wenn sie schön abgetrocknet sind, dann haben sie die beste Würze. Schütteln Sie den Staub ab und kontrollieren Sie, ob an den Blattunterseiten und Stängeln kleine Tiere oder Blattläuse sitzen.

Binden Sie gesunde Triebe zu kleinen Sträußen und hängen sie diese verkehrt herum an einem möglichst dunklen und trockenen Ort auf. Sind die Sträuße zu dick, trocknen sie nicht und werden faul. Noch besser ist es, die Kräuter liegend zu trocknen. Das funktioniert gut auf einem Küchenbrett oder Backpapier. Gut zum Trocknen eignen sich Kräuter mit einem kräftigen, herben Aroma wie Thymian, Minze, Bohnenkraut oder Salbei. Nach der Sommerernte treiben viele Kräuter noch einmal durch und bringen so im Herbst eine zweite Ernte.

Gemüse säen und pflegen

Im Sommer ist es mit dem Anbau von Gemüse noch lange nicht vorbei. Chinakohl, Winterzwiebeln, Spinat, Winterportulak, Mangold, Radieschen und Rettich können jetzt gesät werden. Auch Kopfsalat und Herbstsalate können als Jungpflanze ins Beet gesetzt werden. Ebenfalls als Jungpflanze werden Blumenkohl, Kohlrabi und Lauch gepflanzt. Damit der Boden nicht auslaugt, achten Sie auf die richtige Fruchtfolge. Wählen Sie im nächsten Pflanzenjahr immer Pflanzen einer anderen Familie.

Tomaten pflegen

Tomaten, Chili und Paprika werden etwa Mitte August im Freiland das letzte Mal gedüngt. Damit die Ernte reichlich ausfällt, werden wöchentlich Triebe ausgegeizt. Bei Stab-Tomaten wird der Haupttrieb gekappt, damit er nicht weiter wächst, sondern alle Kraft in das Ausreifen der schon gebildeten Früchte geht.

Samen gewinnen

Aus Tomaten können jetzt Samen gewonnen werden. Die gallertartige Masse um die Kerne verhindert, dass die Samen schon in der Frucht keimen. Das Fruchtfleisch muss also entfernt werden. Am besten funktioniert das durch Gärung, die durch Zuckerwasser unterstützt werden kann. Die Samen werden einfach in ein Glas gegeben und mit der Zuckerwasserlösung aufgefüllt. Die tauben Samen schwimmen in der Lösung oben. Die keimfähigen senken sich mit der Zeit nach unten. Nach dem Abgießen müssen Sie die Samen nur noch gut trocknen und bis zum nächsten Jahr aufbewahren.


Aber nicht nur der Samen von Tomaten und vielen anderen der Gemüsepflanzen kann jetzt gesammelt werden. Jede Menge Wiesenblumen stehen jetzt in voller Blüte. Sind sie verwelkt, können die Blüten abgezwackt, getrocknet und die Samen für das kommende Jahr eingetütet werden.

Gründüngung

Die Beete sind abgeerntet und sie planen keine weiteren Gemüse anzubauen? Dann gönnen Sie ihrem Boden eine Kur. Ganz einfach geht das mit einer so genannten Gründüngung. Einige Pflanzen sind nämlich in der Lage, mit ihren Wurzeln selbst stark verdichteten Boden aufzulockern. Sie wachsen innerhalb von wenigen Wochen, unterdrücken den Wuchs von Unkraut.

Kräuter, Stauden und Gehölze durch Stecklinge oder Absenker vermehren

Vermehren Sie Ihre Lieblingspflanzen jetzt durch Stecklinge. Alle Nachkommen haben dann die gleichen Eigenschaften. Das funktioniert mit Stauden, Kräutern, Sträuchern oder Gehölzen. Die Triebe sind jetzt stark genug, aber noch nicht verholzt. Achten Sie darauf, den Steckling von einer gesunden Pflanze zu gewinnen. Wählen Sie einen gesunden, kräftigen Trieb aus und verwenden Sie ein scharfes Messer. So funktioniert's:

  • Schneiden Sie eine etwa fünf Zentimeter lange Triebspitze unterhalb einer Blattachse ab.
  • Entfernen Sie die unteren Blätter.
Entfernen Sie die unteren Blätter und stecken Sie den Trieb in die Erde. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft

  • Stecken Sie den Steckling in Anzuchterde und sorgen Sie dafür, dass der Boden immer leicht feucht ist und die Pflanze nicht austrocknet.
  • Bei großblättrigen Pflanzen empfiehlt es sich, die Blätter zu halbieren, um der Verdunstung vorzubeugen.
  • Eine Haube aus Folie unterstützt das Wachstum.
  • Nach vier bis sechs Wochen haben sich die ersten Wurzeln gebildet und der Steckling kann ausgepflanzt werden.

Länger dauert die Vermehrung mit Absenkern. Aber so lassen sich beispielsweise Feige und Wein problemlos vermehren.

Kraftbrühe aus Brennnesseln und Schachtelhalm

Viele Gewächse sind - richtig zubereitet - echte Pflanzenstärkungsmittel. Brennnessel, Beinwell, Achterschachtelhalm, Baldrian, Giersch und Holunder eignen sich für die Herstellung spezieller Stärkungsmittel. Aus den Pflanzen werden Jauchen, Tees und Kaltwasserauszüge zubereitet. Diese enthalten wertvolle Nährstoffe und sind hervorragender Dünger. Wunder darf man allerdings nicht erwarten, gegen Schädlinge wirken sie nur schwach. 

Gönnen Sie Ihren Pflanzen jetzt eine Kur. Die Jauche sollte 14 Tage ziehen. Bildrechte: MDR/ Brigitte Goss

Füllen Sie einen Eimer mit Pflanzenmaterial und gießen Sie Regenwasser auf die Blätter, bis alles gut bedeckt ist. Dazu kommen zwei kleine Gartenschaufeln Gesteinsmehr. Decken Sie das Gefäß ab und lassen sie den Sud etwa 14 Tage ziehen. Ist die Jauche fertig, muss sie vor dem Gießen noch verdünnt werden. (1:10 oder 1:5) Pflanzenjauche sollte nicht auf die Blätter kommen, sondern direkt an die Wurzeln der Pflanzen gegossen werden.

Das sollte man im August ebenfalls erledigen

  • Komposthaufen umsetzen.
  • Verblühtes und Verwelktes abschneiden.
  • Baum- und Strauchschnitt erledigen.
  • Schaffen Sie Unterschlupfmöglichkeiten für Nützlinge (Steinhaufen, Totholzstapel usw.).
  • Rasen oder Blumenwiese neu aussäen.
  • Teichpflege: Algenmatten abfischen, Seerosenblätter ausdünnen.
  • Düngen langsam einstellen.
  • Samen ernten.
  • Pflaumen und die ersten Äpfel ernten.

Was blüht im August?

Im August blüht es im Garten in Hülle und Fülle. Dahlien, Hortensien, Rosen, Sonnenblumen und Phlox zeigen ihre schönsten Blüten. Aber auch Dost, Rudbeckia, Stauden-Sonnenhut, Prachtkerze, Storchschnabel, Heidekraut und Geißblatt stehen in voller Schönheit. Auf den Teichen schwimmen Seerosen.

Mit dem MDR Garten durchs Jahr

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 08. September 2024 | 08:30 Uhr