Florfliege 3 min
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Hungrige Larven Gegen Blattläuse: Florfliegen in den Garten locken

Gemeine Florfliege, Chrysoperla carnea

18. Mai 2022, 15:44 Uhr

Florfliegen gehören zu den Nützlingen im Garten. Bis zu 500 Blattläuse frisst eine einzelne Larve, bevor sie sich in eine ausgewachsene Fliege verwandelt. Wer in seinem Garten Probleme mit gefräßigen Blattläusen hat, sollte daher die Florfliegen fördern - zum Beispiel mit einem geeigneten Winterquartier.

Es ist ein faszinierender Anblick: Wie kleine Löwen pirschen sich die Larven von Florfliegen an Blattläuse heran, um die Beutetiere aufzuspießen und auszusaugen. Eine Larve verdrückt hunderte Blattläuse, bevor sie sich verpuppt. Zweimal im Jahr gibt es Florfliegen-Nachwuchs, das letzte Mal im September. Danach suchen sich die filigranen Insekten schon bald ein Winterquartier. Im Herbst finden sich daher oft viele Florfliegen in der Garage, in Gartenhäusern oder auf dem Dachboden. Diese Tiere wollen nur eins: ein sicheres, trockenes Plätzchen für den Winter.

Ausgewachsene, grüne Florfliege mit großen, filigranen Flügeln an einem Pflanzenstängel
Im Herbst suchen Florfliegen ein sicheres Winterquartier. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Florfliegen-Kasten für die Überwinterung

Wer sein Haus nicht mit Florfliegen teilen will, kann vorsorgen und ihnen einen rot gestrichenen Überwinterungskasten aus Holz anbieten. Denn auf Rot fliegen die Florfliegen. An der Vorderseite sollte der Holzkasten schmale, lamellenartige Öffnungen haben. Mit Weizenstreu gefüllt, finden die Tiere dort einen sicheren Platz für den Winter. Der Kasten sollte mit der Front windabgewandt in einer Höhe von eineinhalb bis zwei Metern aufgehängt werden - zum Beispiel in einem Baum in der Nähe nektar- und pollenreicher Herbstblüher. Die Blüten dienen als Nahrungsquelle für die ausgewachsenen Florfliegen.

Rot gestrichener Holzkasten mit schmalen Öffnungen als Überwinterungsquartier für Florfliegen
In einem Holzkasten, der mit Weizenstreu gefüllt ist, verbringen ausgewachsene Florfliegen gerne den Winter. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Von ihrem Winterquartier aus können die Tiere im Frühjahr schnell durchstarten und neue Eier im Garten legen, aus denen hungrige Larven schlüpfen. Übrigens: Auch Marienkäfer verbringen den Winter gerne in den Kästen. Ihre Larven schätzen Blattläuse ebenfalls als Nahrungsquelle.

Die Larve einer Florfliege spießt eine Blattlaus auf und saugt sie aus
Die Larve einer Florfliege hat eine Blattlaus aufgespießt, um sie auszusaugen. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Wer keine Florfliegen im Garten hat, kann sie mit Katzenminze anlocken. Der Lippenblütler ist nicht nur ein Magnet für Bienen und Hummeln, sondern enthält auch einen Duftstoff, der Florfliegen anzieht. Auch bei Nützlingsfirmen gibt es Florfliegen-Larven. Die Anbieter müssen die Larven allerdings einzeln verpacken, damit sie sich nicht auf dem Weg gegenseitig auffressen.

Lila Blüten der Katzenminze
Katzenminze zieht nicht nur Hummeln und Bienen an, auch Florfliegen. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

MDR Garten

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 03. April 2022 | 08:30 Uhr