Eine Lehrerin begrüßt ihre Klasse am ersten Schultag nach den Sommerferien in Rostock.
Zu Hochzeiten der Corona-Pandemie galt zeitweise auch eine Maskenpflicht im Schulunterricht. Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Jens Büttner

Gesundheitspolitik Scholz will keine neuen Corona-Maßnahmen

26. August 2023, 13:56 Uhr

Die Zahl der Corona-Infektionen steigt nach Expertenangaben wieder an. Bundeskanzler Olaf Scholz will trotzdem keine neuen Maßnahmen, sondern setzt auf angepasste Impfstoffe.

Seit etwa sechs Wochen steigt die Zahl der Corona-Infektionen. Dem Robert Koch-Institut (RKI) zufolge waren es vergangene Woche knapp 4.000 Fälle bundesweit. Für die Experten ist zudem klar: Es gibt eine hohe Dunkelziffer an Infizierten in Deutschland.

Trotz dieser steigenden Zahlen sieht Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) keinen Anlass für neuerliche staatliche Maßnahmen gegen das Coronavirus. Scholz sagte den Zeitungen der Mediengruppe Bayern am Samstag, was man jetzt erlebe sei die neue Normalität mit Corona. Die heutige Situation sei "glücklicherweise völlig anders als bei Ausbruch der Corona-Pandemie vor dreieinhalb Jahren".

Scholz: Lasse mich wieder impfen

Scholz sagte weiter, es werde einen angepassten Impfstoff geben, der bald zur Verfügung stehe mit der Empfehlung, "dass Ältere und vulnerable Gruppen davon Gebrauch machen". Er selbst sei vier Mal geimpft und werde sich auch noch ein fünftes Mal impfen lassen.

Vergangene Woche hatten die Impfstoff-Hersteller Biontech/Pfizer und Moderna der "Ärzte-Zeitung" im Interview gesagt, ihre neuen Impfstoffe könnten ab September ausgeliefert werden. Voraussetzung sei die Zustimmung der Behörden.

Dem Bericht zufolge haben beide Hersteller neue Impfstoffe gegen die Omikron-Variante XBB.1.5 entwickelt. Von XBB stammt auch die derzeit in Deutschland zirkulierende Variante EG.5 ab.

Entwarnung wegen neuer Variante

Der Bonner Virologe Hendrik Streeck warnte unterdessen insgesamt vor einer Überlastung des Gesundheitssystems im Winter. "Wir sind in den Krankenhäusern und den Arztpraxen in der Arbeit sehr am Anschlag", sagte er der "Rheinischen Post" vom Samstag. "Wir haben einen enormen Mangel an Fachkräften."

Angesichts der neuen Corona-Variante BA.2.86 riet Streeck aber zur Gelassenheit. "Ich halte nichts davon, über jede Variante Furchtappelle auszustoßen", sagte er der Zeitung. "Denn die Grundimmunität gegen Corona haben wir und die geht nicht verloren." Wer keiner Risikogruppe angehöre, müsse sich auch nicht noch einmal immunisieren.

dpa/AFP (cga)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 26. August 2023 | 11:00 Uhr

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