Symbol für gesperrten Streckenabschnitt einer Schnellstraße
Baustellen an Autobahnen können unter anderem vom Wetter verzögert werden, sagt Tino Möhring von der Autobahn GmbH. Nach einer Bestandsaufnahme werde neu überlegt, wann die Sperrung aufgehoben werden könne. Bildrechte: IMAGO / Bihlmayerfotografie

Autobahn 14 Warum die Anschlussstelle Leisnig in Richtung Leipzig weiter gesperrt ist

01. Oktober 2024, 07:41 Uhr

MDR AKTUELL-Hörer David Gühne aus Altenburg fährt täglich mit dem Auto zur Arbeit nach Leipzig. Seit einiger Zeit mit Umwegen, denn an der Autobahn 14 an der Anschlussstelle Leisnig in Richtung Leipzig wird gebaut. Ende Juli sollte alles vorbei sein, dann im September, inzwischen ist von November die Rede. Er will wissen, warum nicht von Anfang an eine verbindliche Aussage zum Abschluss der Bauarbeiten getroffen wird. Wir haben bei der zuständigen Autobahn GmbH nachgefragt.

Bis zu 45.000 Autos fahren täglich auf dem Streckenabschnitt, auf dem gerade gebaut wird. Auch jetzt, wo seit April auf acht Kilometern die Fahrbahn saniert wird, fließe nahezu so viel Verkehr, sagt Tino Möhring, Regionalsprecher bei der Autobahn GmBH des Bundes. Die Anschlussstelle Leisnig aber bleibt dicht. Nicht nur für sechs Wochen, wie ursprünglich angekündigt, sondern – Stand jetzt – für fast 23. Möhring erklärt, dass die Sperrung der Anschlussstelle Leisnig dadurch bedingt sei, dass es verschiedene Bauphasen innerhalb der Großbaustelle gebe. "Und da ist es durchaus normal und üblich, dass diese Bauabschnitte dann auch in Schritten sozusagen kommuniziert werden."

Aussagen zur Dauer richten sich nach aktueller Planung

25 Jahre alt ist das Stück Fahrbahn, das erneuert wird. Bis auf einen halben Meter Tiefe wird dabei alles abgetragen und neu aufgebaut, dann kommt Frostschutz drauf und dann Beton, am Schluss die Markierungen und Schilder. Parallel bekämen die Brücken eine neue Entwässerung, sagt Möhring. Einzelne Bauabschnitte müssten sich dabei an der Realität orientieren. Zum Beispiel, "wenn wir eine Woche haben, wo es mal relativ stark regnet, wir aber in der Phase die Frostschutzschicht aus Asphalt auftragen würden, dann muss man das um eine Woche verschieben".

Auch die Verfügbarkeit der Baufirmen und der Maschinen kann den Zeitplan beeinflussen. Sperrungen von Anschlussstellen müssen außerdem mit Autobahnmeisterei, Polizei und regionalen Verkehrsbehörden abgesprochen werden. Das Ansinnen sei es, solche Sperrungen so kurz wie möglich zu halten, sagt Möhring. "Und da ist eben so, dass wir diese Anordnungen lieber in kleinen Stücken herausgeben. Und dass wir auch immer wieder mal eine Bestandsaufnahme machen und sagen können, wie lange wird es denn laut aktueller Planung dauern?" Möhring argumentiert, dass man natürlich nicht eine Maßnahme schlagartig unterbrechen oder eine Anschlussstelle wieder öffnen könne, weil man es so kommuniziert habe und ein Stück weit optimistisch gewesen sei.

Neuer Termin: Mitte November

Bei betroffenen Autofahrerinnen und Autofahrern wie unserem Hörer führt diese optimistische Kommunikation allerdings zu Frust. Der sich vielleicht vermeiden ließe, wenn von vornherein eine längere Sperrung angekündigt würde. Dazu sagt der Sprecher der Autobahn-Gesellschaft: "Natürlich ist es so, dass man das pro forma lange Sperren kann und dann froh sein kann, wenn man sozusagen eher wieder aufmacht." Aber das sei nicht im Sinne des Erfinders. Außerdem versuche man die Hintergrundinformationen bestmöglich weiterzugeben, indem auf den Projektseiten auch solche Hintergründe erläutert würden.

Und was heißt das alles für die neueste Frist für die A14 bei Leisnig, die laut Projektseite am 20. November abläuft? Möhring ist optimistisch, eine Garantie gibt er aber nicht. "Wir gehen davon aus, dass wir Mitte November die Anschlussstelle Leisnig zumindest in Teilen auch wieder freigeben können. Natürlich ist es so, dass wir auch kurz vorher wieder eine Bestandsaufnahme haben werden."

"In Teilen" kann zum Beispiel heißen, dass an der Auffahrt ein Stoppschild aufgestellt wird. So habe man es vor zwei Jahren gemacht, als in der Gegenrichtung gebaut wurde, sagt Möhring. Das habe allerdings zu Staus geführt, und der Verkehr habe sich erst entspannt, nachdem die Auffahrt wieder gesperrt wurde.

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