Windräder
Der Ausbau der Windkraftanlagen in Sachsen-Anhalt gewinnt an Tempo. (Symbolbild) Bildrechte: imago images/Shotshop

Erneuerbare Energien Windkraft-Ausbau: Sachsen-Anhalt legt zu, Thüringen und Sachsen hinken hinterher

09. April 2023, 17:42 Uhr

Der Windkraft-Ausbau in Sachsen-Anhalt geht voran. In diesem Jahr sind schon vier neue Windräder in Betrieb genommen worden. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum ist das eine deutliche Steigerung: Denn im ersten Quartal 2022 hatte es keine einzige Inbetriebnahme eines Windrads gegeben. Deutschlandweit ist Schleswig-Holstein Spitzenreiter in Sachen Ausbau der Windenergiegewinnung.

In Sachsen-Anhalt sind in den ersten drei Monaten dieses Jahres vier neue Windräder in Betrieb genommen worden. Das geht aus vorläufigen Zahlen der Fachagentur Windenergie an Land hervor. Die neu installierte Leistung entsprach den Angaben zufolge 21 Megawatt. Dazu sind im ersten Quartal 2023 insgesamt 24 Genehmigungen für neue Windenergieanlagen in Sachsen-Anhalt erteilt worden. Sie haben eine Leistung von 147,8 Megawatt, so die Fachagentur.

Ende der Flaute in Sachsen-Anhalt in Sicht

Die Genehmigung eines Windrads durch die zuständigen Behörden gilt als entscheidende Hürde. Danach gibt es eine Ausschreibung, dann schließlich den Bau eines Windrads. Nach Angaben des Bundesverbands Windenergie dauert es nach einer Genehmigung im günstigsten Fall im Durchschnitt 20 Monate, bis ein neues Windrad ans Netz geht.

Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum befindet sich der Windenergieausbau im Land im Aufschwung. Denn: Im ersten Quartal 2022 hatte es zwischen Arendsee und Zeitz keine einzige Inbetriebnahme und lediglich neun Genehmigungen gegeben. Im gesamten Vorjahr waren in Sachsen-Anhalt 25 neue Windräder an den Start gegangen.

Ausbau in Thüringen und Sachsen stockt

Dagegen stockt der Ausbau der Windkraft in Thüringen. In den ersten drei Monaten dieses Jahres ist nach einer vorläufigen Auswertung der Fachagentur Windenergie an Land im Freistaat kein einziges Windrad neu in Betrieb gegangen. Im ersten Quartal 2022 waren es zumindest noch vier neue Windkraftanlagen in Thüringen mit einer Leistung von 16,8 Megawatt.

Ausbau Windenergie in Deutschland Die Bundesregierung hatte 2022 umfangreiche Gesetzesänderungen für einen schnelleren Ausbau der erneuerbaren Energien beschlossen. Ziel ist es, den Anteil des Ökostroms am Stromverbrauch bis 2030 auf mindestens 80 Prozent zu steigern. 2022 waren es rund 47 Prozent.

Nach Zahlen der Fachagentur sind im ersten Quartal bundesweit 117 neuen Anlagen mit 546 Megawatt Leistung dazugekommen. 295 Anlagen mit 1645 Megawatt Leistung seien in dem Zeitraum neu genehmigt worden, hieß es.

So ist auch die Situation in Sachsen. In den ersten drei Monaten des Jahres ist im Freistaat kein einziges Windrad neu in Betrieb gegangen. Schon im vergangenen Jahr war Sachsen dem Bericht zufolge im Vergleich der ostdeutschen Länder Schlusslicht, was die Zahl der neu in Betrieb genommenen Windräder betraf.

Der Norden macht Tempo

Der Ausbau der erneuerbaren Energien aus Wind und Sonne spielt eine Schlüsselrolle, um Deutschlands Klimaschutzziele zu erreichen und unabhängiger zu werden von fossilen Energien wie Kohle und Gas. Bei dem Ausbau der Stromgewinnung aus Windenergie sind derzeit Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen die Spitzenreiter. Das zeigen die Zahlen der Fachagentur. Allein in Schleswig-Holstein sind demnach im ersten Quartal 29 neue Windräder in Betrieb genommen und 71 genehmigt worden.

Hingegen weisen das Saarland, Berlin, Bremen und Hamburg für die ersten drei Monate kein Zubau- und Genehmigungsvolumen aus. Im vergangenen Jahr stieg zwar die Zahl der neu ans Netz gegangenen Windräder. Installiert wurden 551 Windenergieanlagen mit einer Leistung von 2,4 Gigawatt. Die bisherigen Zubau- und Genehmigungszahlen genügen aber aus Sicht der Energiebranche bei weitem nicht, um die Ziele der Bundesregierung zu erreichen.

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dpa, MDR (Hannes Leonard)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 09. April 2023 | 11:00 Uhr

125 Kommentare

GuterMensch am 11.04.2023

@knarf, was soll Ihr Kommentar ?
Ist Fracking Gas aus den USA umweltfreundlicher als das aus Deutschland ?
Sind mit Schwerölbetriebene Tanker umweltfreundlich die dann dieses Gas liefern ?
Sind die ganzen AKW''s die Deutschland aus allen Richtungen umlagern umweltfreundlicher und sicherer als Deutsche ?
Ohjeeeee immer wieder solche falsche und fast schon beleidigende Argumente wenn man nicht mehr weiter weis !
Danke für eine Veröffentlichung !!!!!!!

GuterMensch am 11.04.2023

"Die Bundesnetzagentur sieht das übrigens deutlich anders."

Ja natürlich wie soll sie das auch sehen, geleitet von einen Grünen Parteifreund von Habeck.
Wenn Deutschlands Strom nicht reichen sollte wird er eben teuer aus Nachbarstaaten (teilweise Atomstrom) zugekauft.......nochmals, auch das ist grüne Logik !

faultier am 11.04.2023

Es soll ja Politiker und ein kleiner Teil der Bevölkerung in Deutschland geben die glauben mit der Verspargelung der Landschaft die viertgrösste Wirtschaftsnation der Welt ausreichend mit Strom zu versorgen und dazu noch über achtzig millionen Menschen die ihre ganze Mobilität und Heizung auf Strom umstellen sollen ,Geisterfahrer ist da noch ein milder Ausdruck für das komplette Abschalten der geistigen Funktionen.

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