Weihnachten in Krisenzeiten Bischof Kramer: "Die Weihnachtsbotschaft zeigt uns einen Auftrag"

24. Dezember 2022, 14:12 Uhr

Die derzeitigen Kriege und Krisen geben allen Anlass zum Verzweifeln, gibt der Bischof und Friedensbeauftragte der Evangelischen Landeskirche, Johann Friedrich Kramer, zu. Gerade in diesen Zeiten schwinge in der Weihnachtsbotschaft ein Auftrag zum Frieden mit. Den könne die Menschheit nur gemeinsam erreichen. Aber auch bewusste Pausen und Ruhezeiten seien wichtig.

In Zeiten von Krieg und Krisen kann die Weihnachtsbotschaft eine Botschaft des Friedens sein. Das sagte der Landesbischof und Friedensbeauftragte der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Johann Friedrich Kramer, im Gespräch mit MDR SACHSEN-ANHALT. "Wenn wir uns die über 20 Kriege auf der Welt angucken, gibt es viel, das zum Verzweifeln ist", erklärte Kramer, "Aber die Weihnachtsbotschaft zeigt uns, wo es hingehen wird und was unser Auftrag ist."

Wir müssen lernen, dass wir Krisen nur gemeinsam bewältigen und nicht gegeneinander.

Johann Friedrich Kramer, Landesbischof

Kramer ist zuversichtlich, dass diese Botschaft sich durchsetzen werde. Das müsse sie auch, denn die Menschheit habe andere wichtige Probleme zu lösen, insbesondere Fragen der sozialen und der Klimagerechtigkeit. "Wir müssen lernen, dass wir Krisen nur gemeinsam bewältigen und nicht gegeneinander", sagte Kramer. Die Evangelische Kirche könne dabei an vielen Stellen vorangehen.

Kramer: Ziele vor Augen haben, aber auch Ruhezeit nehmen

Der Bischof will jedoch nicht nur von Krisen sprechen, sondern vor allem die Ziele im Blick behalten. "Die Frage ist ja: Wo wollen wir hin?", so Kramer. Im Falle der Klimakrise wolle er daher eher über Klimagerechtigkeit sprechen. Es reiche nicht, nur die Krise zu bewältigen, sondern man müsse auch ihre globalen Aspekte sehen. Da gebe es viel zu tun, sagte Kramer.

Man muss die Ruhezeit, den Feiertag, feiern.

Johann Friedrich Kramer, Landesbischof

Die Weihnachtszeit sei jedoch eine wichtige Phase der Besinnung und des Atemholens. "Gott hat die Woche in sieben Tagen so konstruiert, dass der siebente Tag ein freier Tag ist, dass man Luft holt. Das brauchen wir", sagte Kramer. Man könne nicht permanent Probleme lösen oder sich Sorgen machen, ohne krank zu werden oder kaputt zu gehen. Sich eine Pause zu nehmen sei daher keine Weltflucht: "Man muss die Ruhezeit, den Feiertag, feiern."

MDR (Uli Wittstock, Maren Wilczek)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE | 22. Dezember 2022 | 19:00 Uhr

5 Kommentare

harzer am 26.12.2022

Die Kirche müsste sich aus der Politik raus halten ! Zu DDR Zeiten tat sie das teiweise auch, dadurch sind auch die vielen Kirchenaustrtte. IWir waren auch mal Christen!

Jedimeister Joda am 24.12.2022

Der Bischof hat recht zumindest überwiegend. Das Weihnachtsfest ein Fest der Hoffnung. Gottes Sohn kommt auf die Erde ein Zeichen der Hoffnung. Betrachten wir das Fest hier und heute, muß festgestellt werden es ist ein Geschäft. Ein sehr großes Geschäft. Hier gehts um Umsatz und Profit. Und wer nimmt am Fest teil? Alle auch Ungäubige und Nichtchristen und Menschen die sich eine Vorteil davon versprechen. Meiner Meinung nach müßten diese Leute an den Feiertagen zur Arbeit gehen. Christen Feiern doch auch nicht die Feste die der Islam feiert. Alle sollten sich zurücknehmen und bescheiden und gütig wie der Messias sein. Was tat Jesus bei seiner Verhaftung vor 2000 Jahren? Ja er tat ein Wunder indem er das Ohr des Römers wieder heilte. Petrus schlug es ihm ab. Da sieht man wie schwierig es ist Menschenfischer oder Jesu Verteidiger. Joda

Rain Man am 26.12.2022

Weihnachtsbotschaf? So wie im letzten Jahr, die völlig gesunden Ungeimpften auszugrenzen und zu ächten?

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