Die Studentin Jacqueline Knobe im Stadion in Sydney.
Jacqueline Knobe, Studentin der Hochschule Anhalt, hilft in Sydney beim Aufbau der Medientische für die Frauen-Fußballweltmeisterschaft. Bildrechte: Jacqueline Knobe, privat

Einsatz in Down Under Fußball-WM: Wie Studierende aus Köthen die Übertragung in Australien betreuen

25. Juli 2023, 16:41 Uhr

Die Fußball-WM der Frauen in Australien und Neuseeland wird weltweit übertragen. Damit kein Fernseher schwarz und kein Radio stumm bleibt, ist technische Expertise gefragt. Sechs Studierende aus Köthen haben die Übertragungstechnik vor Ort mit aufgebaut und sind während der Spiele Ansprechpartner bei Fragen und Problemen.

Die Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen ist in vollem Gange. Mit 6 zu 0 hat die deutsche Frauen-Nationalmannschaft am Montag ihr erstes WM-Spiel gegen Marokko gewonnen. Damit die Spiele reibungslos in die ganze Welt übertragen werden und die Journalistinnen und Journalisten vor Ort ordentlich arbeiten können, muss die Technik funktionieren.

Beim Aufbau und bei der Betreuung der Übertragungstechnik in den Stadien sind sechs Studierende der Medien-Technik der Hochschule Anhalt in Köthen beteiligt. Sie sind bereits seit Anfang Juli vor Ort und haben in den Stadien die sogenannten "Medientische" aufgebaut, an denen Journalistinnen und Journalisten die Spiele verfolgen, kommentieren, Live-Ticker schreiben und die wichtigen Informationen verbreiten.

Erste Ansprechpartner für Journalisten

Der 22-jährige Student Lennart Pleil erklärte im Interview mit MDR SACHSEN-ANHALT, dass bei dem Aufbau der Technik einiges Know-How und auch handwerkliches Geschick von Nöten war. "Die Tische kamen in Einzelteilen in zehn Containern hier an. Wir mussten dann etwa 45 bis 50 Tische in den Stadien aufbauen, sie auf der Tribüne sicher verankern und die Signale und Kabel ordentlich aufbauen." Denn die Journalisten seien auf stabiles Internet, funktionierende Bildschirme, Mikrofone, Telefone und andere Ausstattung angewiesen.

Die Studierenden waren aber nicht nur beim Aufbau der Medientische beteiligt, sondern fungieren auch während der Spiele als erste Ansprechpartner der Journalistinnen und Journalisten vor Ort. Sie sollen Fragen beantworten, auftretende Probleme lösen und die Medien-Signale während der Live-Übertragungen betreuen. Dazu wurden die Studierenden zusätzlich zu ihrer Studien-Expertise in mehreren Schulungen ausgebildet und auf die Übertragungen vorbereitet.

Der Student Lennart Pleil vor dem Stadion in Melbourne.
Wenn gerade alles funktioniert, genießt Lennart Pleil die Stadionatmosphäre und die Stadt Melbourne. Bildrechte: Lennart Pleil, privat

Fachwissen in der Praxis anwenden

Professor Matthias Schnöll, der an der Hochschule Köthen lehrt und den Einsatz der Studierenden in Australien und Neuseeland ermöglicht hat, freut sich. Er sagte im Vorfeld der WM: "Diese Veranstaltung bietet den Studierenden eine einzigartige Gelegenheit, ihr Fachwissen in der Praxis anzuwenden und sich weiterzuentwickeln. Sie werden nicht nur technisches Know-How erlangen, sondern auch soziale Kompetenzen entwickeln und lernen, unter Druck zu arbeiten."

Lennart Pleil wird noch bei einigen Spielen in Australien im Einsatz sein. Er freut sich auf die bevorstehenden Aufgaben. Zwar müsse man immer wieder einen kühlen Kopf bewahren und in stressigen Situationen kluge Entscheidungen treffen. Bisher habe aber alles reibungslos funktioniert. Pleil hofft, dass das so bleibt, und setzt sich dafür ein, dass die Menschen das Fußball-Spektakel weltweit auch weiterhin ohne Ausfälle verfolgen können.

MDR (Leonard Schubert, Lars Wohlfarth, Martin Krause)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 25. Juli 2023 | 12:00 Uhr

7 Kommentare

Anita L. vor 41 Wochen

Erstens schreibt randdresdner nichts von nachhaltig.
Zweitens steht nirgends etwas von einfliegen.
Drittens ist der Aufbau der bei Anreise noch vollkommen leeren Medientische ja genau die Aufgabe der Student*innen gewesen.

Anita L. vor 41 Wochen

Und wo liegt jetzt genau Ihr Problem? Die Student*innen für Medien-Technik sollten Ihrer Ansicht nach nicht in der Lage sein, die Medientische aufzubauen und einzurichten?

DanielSBK vor 41 Wochen

Also ich muss ja sagen: ich bin entsetzt.

Da werden Stundenten*innen eingeflogen für die TV-"Übertragung"....

Was machen die da? CAT5 Kabel verlegen, vielleicht sogar Koaxkabel löten????

Das wird dann als ultimativer technischer Erfolg gefeiert??

Ich bin selber lizenzierter Funkamateur und habe schon vor 35 Jahren(!) ATV (=Amateurfernsehen) als Betriebsart im 70cm Amateurfunkband gemacht. Damals noch auf Relais-Umsetzern und später mit Sendern auf dem Brocken im Harz... selbst zur Internationalen Raumstation ISS geht das. Mittlerweile auch digital als "DATV".

Die Technik dafür wie Bildzeilengenerator und (De-)Modulator und Umsetzer habe ich SELBER gebaut .... Anfang der 1980er ..... dazu noch ein Videorekoder/Sat-Receiver und Antenne und es geht los.

Sowas haben wir damals in der "Klubstation" unseres VEB auch gehabt und konnten viele schöne Verbindungen über "Fernsehen" in die Welt machen.

Leider lernen die jungen Erwachsenen sowas heute nicht mehr...

Oh my Darling.

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