Zwischenbilanz des LKA Tausende Euro Falschgeld im Umlauf
Hauptinhalt
10. August 2023, 16:41 Uhr
In Sachsen-Anhalt sind in diesem Jahr bereits etwa 329 Falschgeld-Noten im Umlauf gewesen. Zudem sind laut Landeskriminalamt rund 800 falsche Euro-Münzen im Zahlungsverkehr aufgetaucht. Einen erheblichen Anteil am Falschgeld haben Spielgeld oder Souvenir-Geld mit veränderten Motiven.
- In Sachsen-Anhalt sind in diesem Jahr bisher fast 15.000 Euro Schaden durch gefälschte Banknoten und Münzen entstanden.
- Einen großen Anteil am aus dem Verkehr gezogenen Falschgeld haben veränderte Banknoten, sogenannte Blüten.
- Die Aufklärungsquote beim Inverkehrbringen von Falschgeld liegt laut LKA bei fast 90 Prozent.
In Sachsen-Anhalt sind in diesem Jahr bereits 329 falsche Euro-Banknoten in den Zahlungsverkehr gelangt. Sie haben einen Gesamtwert von rund 13.000 Euro, wie ein Sprecher des Landeskriminalamts (LKA) auf Grundlage vorläufiger Zahlen mitteilte. Damit sei das Falschgeld-Aufkommen ähnlich zum Vorjahr: Im gesamten Jahr 2022 habe es einen Gesamtschaden von rund 22.500 Euro gegeben.
Auch die Anzahl der gefälschten Münzen liegt laut LKA auf dem Vorjahresniveau. In diesem Jahr seien bis jetzt rund 800 falsche Münzen im Zahlungsverkehr entdeckt worden. Ihr Schadens-Wert belaufe sich auf 1.550 Euro. Im gesamten Vorjahr wurden laut LKA etwa 1.500 gefälschte Münzen mit einem Schadens-Volumen von insgesamt 2.950 Euro entdeckt. Den größten Anteil hätten dabei gefälschte 2-Euro-Münzen mit 97 Prozent.
Falschgeld, Blüten und Spielgeld
Einen erheblichen Anteil von 43 Prozent des Falschgelds hätten in diesem Jahr veränderte Banknoten-Abbildungen ausgemacht, sogenannte "Blüten", teilte das LKA mit. Im Vorjahr hatte der Anteil des auch "Prop Copy"-, "Movie Money"-, Souvenir-, Toten- oder Hochzeitsgeld genannten, nachgemachten Geldes bei 28 Prozent gelegen, hieß es.
Falschgeld oder Blüten?
"Blüten" wird oft als Synonym für Falschgeld verwendet. Es gibt aber einen Unterschied, sagt Lothar Schirmer, Kriminalrat a.D.. Falschgeld sind nachgemachte oder verfälschte Banknoten und Münzen, mit denen echtes Geld vorgetäuscht wird.
Blüten sind erlaubte Reproduktionen, beispielsweise ein 100-Euro-Schein, auf dem "Herzlichen Glückwunsch" steht und der symbolisch als Geschenk steht. Diese Phantasie-Drucke werden von Unternehmen für Werbezwecke in Umlauf gebracht.
Spielgeld, auch "Movie Money" oder "Prop Copy" genannt, fällt ebenfalls unter den Begriff "Blüten". Genauso wie im Internet als Filmrequisite angebotenes Geld. Wer das besitzt und nicht versucht, damit einzukaufen, der macht sich laut Schirmer nicht strafbar.
Wer Falschgeld entgegennimmt und dies zu spät erkennt, bekommt laut BKA keine Entschädigung. Wer Falschgeld wissentlich weitergibt, macht sich strafbar.
Die veränderten Banknoten-Abbildungen sollen nach dem Willen des Herstellers nicht in den Geld- oder Rechts-Verkehr gelangen. Wenn sie aber doch dort auftauchen und mit echtem Geld verwechselt werden können, zählen sie als Falschgeld. Bei näherer Betrachtung fehlen diesen Scheinen aber die nötigen Sicherheits-Merkmale der Euro-Banknoten.
Aufklärungsquote von fast 90 Prozent
Dem LKA zufolge wurden im vergangenen Jahr etwa 80 Prozent der sichergestellten falschen Banknoten und fast 100 Prozent der falschen Münzen durch Sparkassen, Banken, Geld- und Wert-Dienstleister aus dem Zahlungsverkehr gezogen, hieß es weiter. Die restlichen etwa 20 Prozent falscher Banknoten wurden im Einzelhandel oder anderweitig in der Öffentlichkeit erkannt.
Die Aufklärungsquote beim Inverkehrbringen von Falschgeld liegt den LKA-Angaben zufolge bei knapp 90 Prozent. Etwa zwei Drittel der Täter sind demnach männlich. Fast alle Taten werden von Erwachsenen begangen.
dpa, MDR (Fabienne von der Eltz) | Erstmals veröffentlicht am 09.08.2023
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 09. August 2023 | 14:00 Uhr