Holocaust-Gedenktag Halle erinnert an Aufstand im Warschauer Ghetto vor 80 Jahren

18. April 2023, 07:10 Uhr

Zum jüdisch-israelischen Holocaust-Gedenktag ist in Halle an den Aufstand im Warschauer Ghetto vor 80 Jahren erinnert worden. Unter anderem führte ein "Marsch des Lebens" durch die Stadt. Weltweit sind weitere Aktionen geplant.

Zum jüdischen Gedenktag Jom ha-Schoa ist am Montag in Halle an den Aufstand im Warschauer Ghetto vor 80 Jahren erinnert worden. Am späten Nachmittag versammelten sich rund 100 Teilnehmer zu einem Gedenken in der Synagoge der jüdischen Gemeinde. Dabei wurden Kerzen entzündet.

Marsch als Zeichen gegen Antisemitismus

Anschließend führte ein "Marsch des Lebens" durch die Innenstadt zum halleschen Marktplatz. Die Veranstalter, die christlich-sozialen Dienste TOS Leipzig, erklärten, dass sie damit der sechs Millionen Opfer des Holocaust gedenken und auch ein Zeichen gegen Antisemitismus setzen wollten. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff sprach von einer Verpflichtung, Gemeinsamkeiten mit dem jüdischen Volk zum Ausdruck zu bringen.

Für uns ist es immer wieder auch eine Verpflichtung die Gemeinsamkeit zum Ausdruck zu bringen und vor allen Dingen auch unsere gemeinsame historische Verantwortung.

Reiner Haseloff, Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt

Steinmeier am Mittwoch zu Gast in Warschau

Rund um den jüdischen Gedenktag Jom ha-Schoa sind weltweit weitere Aktionen geplant, so unter anderem am Dienstag in Leipzig. An der zentralen Gedenkveranstaltung am Mittwoch in Warschau nimmt neben dem israelischen Präsidenten Jitzchak Herzog auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier teil.

Stichwort: Gedenktag Jom ha-Schoa Mit dem jüdisch-israelische Holocaustgedenktag Jom ha-Schoa wird an die Opfer des Holocaust und den Widerstand gegen die Judenverfolgung durch Hitlerdeutschland erinnert. In Israel ist er ein nationaler Feiertag. Konkret wird auch an den Aufstand im Warschauer Ghetto im April 1943 gedacht.

Im Ghetto gefangene Juden erhoben sich damals gegen die deutschen Nazi-Besatzungstruppen. Beide Seiten lieferten sich mehrere Wochen lang erbitterte Gefechte. Die meisten Aufständischen wurden im Kampf getötet oder hingerichtet. Vom Warschauer Ghetto aus schickten die deutschen Besatzer etwa 300.000 Menschen in die Vernichtungslager.

MDR (dk)

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE | 17. April 2023 | 19:00 Uhr

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